Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
1646 XII 22
1646 XII 22
Samstag W an Volmar: Anfrage in Sachen Hg. Roderichs
von Württemberg. Volmar: Daß sein herzogens begehren also beschaf-
fen , daß darauß, auch auß seiner ubrigen bezeigung sonst zu schließen und
abzunehmen, daß er des verstandts nicht zu breitt habe; Einzelheiten der
Werbung. Die Brandenburger erkundigen sich bei allen Ständen nach deren
Voten wegen Pommern, sie haben den Schweden einen neuen Vorschlag
gemacht, wonach diese Bremen, Verden, Hildesheim, Osnabrück und Min-
den samt Schaumburg, Brandenburg ganz Pommern und W Halberstadt
neben der Koadjutorie von Mainz erhalten soll. Welchen vorschlag, ob er
wol nicht halte, daß die cron Schweden werde eingehen, so besorge er doch,
weyln es damit so weitt gebracht, daß davon der Oxenstern nacher Schwe-
den berichtet, daß es den sachen wenig befurderung pringen werd und
wenigst pro facienda nova mora in newe proposition kommen, welches den
Schweden zum abermaligen praetext dienen wurde. Diese und andere mehr
sachen kehmen ihm so vor, daß er auf den frieden schlecht facit machen
kondt, und gedachte auch der Servient, seine raiß noch nacher Holland
fortzusezen. Geschehen von Franckreich den Holländern zu behinderung
des friedens mit Spanien grose promessen, und sey leicht zue erachten, was
des Servients werbung in Holland sein werde. Die Stadische abgesandte
geben zum schluß annoch vertrostung, interim verzogertens von einer zeit
zur andern, wan sie sich nit innerhalb 2 tagen zum schluß bequehmbten,
gebe er diß und alles ubrige verlohren, schein gnugsamb, daß nur alles bey
einem und andern auff betrug angesehen. Die Franzosen sind von den Trie-
rern angesprochen worden, ob sie nicht der catholischen so weitt sich an-
nehmen und sie protestirende zur schiedlichkeit ermahnen wolten, daruber
sie Franzosische von ja ganz kaltsinnig geandtworttet, mit dem zusatz, es
werde aber noch zeit dazu gehen. Mit verlautthetem armistitio dort oben,
sagt herr Volmar, daß weder zusammengeschickt, noch vollmachten zu
tractiren vorgezeigt, er besorge, der gegentheyl werdts droben wie hie
machen und diese seitthen gleichfalls auffs eys fuhren, in summa aus allem
sey mit händen zu greiffen, daß es den auswerttigen umb was anderst alß
den frieden zu thun seye.
von Württemberg. Volmar: Daß sein herzogens begehren also beschaf-
fen , daß darauß, auch auß seiner ubrigen bezeigung sonst zu schließen und
abzunehmen, daß er des verstandts nicht zu breitt habe; Einzelheiten der
Werbung. Die Brandenburger erkundigen sich bei allen Ständen nach deren
Voten wegen Pommern, sie haben den Schweden einen neuen Vorschlag
gemacht, wonach diese Bremen, Verden, Hildesheim, Osnabrück und Min-
den samt Schaumburg, Brandenburg ganz Pommern und W Halberstadt
neben der Koadjutorie von Mainz erhalten soll. Welchen vorschlag, ob er
wol nicht halte, daß die cron Schweden werde eingehen, so besorge er doch,
weyln es damit so weitt gebracht, daß davon der Oxenstern nacher Schwe-
den berichtet, daß es den sachen wenig befurderung pringen werd und
wenigst pro facienda nova mora in newe proposition kommen, welches den
Schweden zum abermaligen praetext dienen wurde. Diese und andere mehr
sachen kehmen ihm so vor, daß er auf den frieden schlecht facit machen
kondt, und gedachte auch der Servient, seine raiß noch nacher Holland
fortzusezen. Geschehen von Franckreich den Holländern zu behinderung
des friedens mit Spanien grose promessen, und sey leicht zue erachten, was
des Servients werbung in Holland sein werde. Die Stadische abgesandte
geben zum schluß annoch vertrostung, interim verzogertens von einer zeit
zur andern, wan sie sich nit innerhalb 2 tagen zum schluß bequehmbten,
gebe er diß und alles ubrige verlohren, schein gnugsamb, daß nur alles bey
einem und andern auff betrug angesehen. Die Franzosen sind von den Trie-
rern angesprochen worden, ob sie nicht der catholischen so weitt sich an-
nehmen und sie protestirende zur schiedlichkeit ermahnen wolten, daruber
sie Franzosische von ja ganz kaltsinnig geandtworttet, mit dem zusatz, es
werde aber noch zeit dazu gehen. Mit verlautthetem armistitio dort oben,
sagt herr Volmar, daß weder zusammengeschickt, noch vollmachten zu
tractiren vorgezeigt, er besorge, der gegentheyl werdts droben wie hie
machen und diese seitthen gleichfalls auffs eys fuhren, in summa aus allem
sey mit händen zu greiffen, daß es den auswerttigen umb was anderst alß
den frieden zu thun seye.