Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
1646 I 7
1646 I 7
Sonntag Mitteilung an Raigersperger: Vorwürfe Longuevil-
les wegen der unterlassenen Besuche. Raigersperger: Er sollte occasione
negotiorum die Franzosen aufsuchen und sie besänftigen, ist aber abge-
wiesen worden. Da Franzosen wie Spanier sie bedrängen, müssen sie sich
noch zur zeiten zwischen beyden halten. Auf Ws Drängen soll für
morgen eine Zusammenkunft angesagt werden, wobei Raigersperger
zunächst die Beilegung des Streites mit den Fürstlichen über den Exzellenz-
titel für nötig hält und andeutet, daß Mainz und Trier nicht sehr darauf
bestehen würden.
Anfrage bei Chigi wegen des Besuches der Franzosen bei den Mediatoren.
Chigi: Da er den Franzosen die Zuziehung Rosenhanes abgeschlagen hat,
tragen die Franzosen die Replik zunächst in Gegenwart Rosenhanes und
der Hessen bei Contarini vor und werden mit diesem dann zu ihm kom-
mem . Die Franzosen wollen damit die Zuziehung ihres Residenten bei
Eröffnung der Replik in Osnabrück erreichen. Soviel er verspuhr, wurden
die Franzosische aurum, thus et omnia begehren, aber nichts geben, daß er
ahn erlangung des friedens große ursach zu zweifflen, zuemaln, wan er
alles uberlegt, man iezo viel weitter davon alß vorm jahr seye. Die
Schweden hetten so viele orth im reich ein, wie er auß der landchart erse-
hen , und iezo ein so formidablen exercitum auf beynen. Er hab lenger alß
vorm jahr in hochster confidentz und gehaimb gerathen, daß man ex parte
Caesaris et imperii sich in mehrer verfassung stellen möcht, auch darzu
mittel durch hern Vollmar ahn hand geben laßen, maßen er auch solches
ahn Kayserlichen hoff bericht zu haben vermeldet, seye aber weniger alß
nichts darauf geschehen, und besorge er dahero bey solcher ossitantia Ger-
manorum eine totaleversion cum summo catholicae religionis dispendio. Er
rithe noch, und begert es von I. H. G. gehoriger orthen zu urgiren, daß
doch die gefahr mehrers apprehendirt und dagegen beraitschafft gemacht
werden, saltem daß man sich in conscientia exoneriren und ab infamia illa,
daß die Teutschen ihr beruhmbt heroysch herz ganz fallen laßen, liberiren
möchte.
Mitteilung von beiden Unterredungen an die Bayern. Wegen des Exzellenz-
titels erklären diese, nur ihren bisherigen Anweisungen folgen zu können
und über weitere Vorschläge erst berichten zu müssen.
les wegen der unterlassenen Besuche. Raigersperger: Er sollte occasione
negotiorum die Franzosen aufsuchen und sie besänftigen, ist aber abge-
wiesen worden. Da Franzosen wie Spanier sie bedrängen, müssen sie sich
noch zur zeiten zwischen beyden halten. Auf Ws Drängen soll für
morgen eine Zusammenkunft angesagt werden, wobei Raigersperger
zunächst die Beilegung des Streites mit den Fürstlichen über den Exzellenz-
titel für nötig hält und andeutet, daß Mainz und Trier nicht sehr darauf
bestehen würden.
Anfrage bei Chigi wegen des Besuches der Franzosen bei den Mediatoren.
Chigi: Da er den Franzosen die Zuziehung Rosenhanes abgeschlagen hat,
tragen die Franzosen die Replik zunächst in Gegenwart Rosenhanes und
der Hessen bei Contarini vor und werden mit diesem dann zu ihm kom-
mem . Die Franzosen wollen damit die Zuziehung ihres Residenten bei
Eröffnung der Replik in Osnabrück erreichen. Soviel er verspuhr, wurden
die Franzosische aurum, thus et omnia begehren, aber nichts geben, daß er
ahn erlangung des friedens große ursach zu zweifflen, zuemaln, wan er
alles uberlegt, man iezo viel weitter davon alß vorm jahr seye. Die
Schweden hetten so viele orth im reich ein, wie er auß der landchart erse-
hen , und iezo ein so formidablen exercitum auf beynen. Er hab lenger alß
vorm jahr in hochster confidentz und gehaimb gerathen, daß man ex parte
Caesaris et imperii sich in mehrer verfassung stellen möcht, auch darzu
mittel durch hern Vollmar ahn hand geben laßen, maßen er auch solches
ahn Kayserlichen hoff bericht zu haben vermeldet, seye aber weniger alß
nichts darauf geschehen, und besorge er dahero bey solcher ossitantia Ger-
manorum eine totaleversion cum summo catholicae religionis dispendio. Er
rithe noch, und begert es von I. H. G. gehoriger orthen zu urgiren, daß
doch die gefahr mehrers apprehendirt und dagegen beraitschafft gemacht
werden, saltem daß man sich in conscientia exoneriren und ab infamia illa,
daß die Teutschen ihr beruhmbt heroysch herz ganz fallen laßen, liberiren
möchte.
Mitteilung von beiden Unterredungen an die Bayern. Wegen des Exzellenz-
titels erklären diese, nur ihren bisherigen Anweisungen folgen zu können
und über weitere Vorschläge erst berichten zu müssen.