Acta Pacis Westphalicae III A 3,1 : Die Beratungen des Fürstenrates in Osnabrück, 1. Teil: 1645 / Maria-Elisabeth Brunert

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III. Fehlende und nicht herangezogene Provenienzen

Anhalt: Trotz sehr intensiver Recherchen konnten im zuständigen Archiv Oranienbaum keine Proto-kolle ermittelt werden

Freundliche Mitteilung der Leiterin des LA Oranienbaum, Frau Marlies Ross, vom 3. Juni 1992.
. Auch den dort aufbewahrten Relationen des Gesandten Milagius liegen keine Protokolle bei. Allerdings stammt vermutlich ein in der pommerschen Überlieferung be-findliches Protokoll vom 4./14. September 1645 von Milagius

Siehe oben bei Anm. 420.
, der im übrigen an einer Reihe von Sitzungen gar nicht teilgenommen hat

Siehe oben Anm. 256.
, so daß in diesen Fällen ohnehin nicht mit Proto-kollen zu rechnen ist.
Baden-Durlach: Der Gesandte Merckelbach nahm nur an acht Sitzungen teil

Siehe oben Anm. 235.
, so daß man schon aus diesem Grunde nur wenige Protokolle erwarten konnte. Da im zuständigen Archiv bei kursorischer Durchsicht der infrage kommenden Aktenbände keine Protokolle gefunden wurden

Freundliche Mitteilung von Archivrat Dr. Clemens Rehm vom 22. November 1991.
, ist auf weitere Recherchen verzichtet worden.
Hessen-Darmstadt: Wichtige Bestände des Staatsarchivs Darmstadt, unter denen sich hessen-darmstädtische Akten vom Westfälischen Frieden befunden haben müssen, sind im September 1944 verbrannt

Es handelt sich um 245 Konvolute Reichstagsverhandlungen (freundliche Mitteilung von Dr. Jürgen Rainer Wolf, Hessisches StA Darmstadt, vom 31. Oktober 1990). Herr Dr. Wolf hat auch in den folgenden Jahren verschiedentlich Auskunft erteilt und mich im Februar 1991 bei meinem Besuch im StA Darmstadt beraten, wofür ihm verbindlichst gedankt sei.
; an-dere darmstädtische Akten zum Westfälischen Frieden sind in der Abteilung E 1, Auswärtige Beziehungen 14. Jahrhundert – 1815, enthalten, vor allem in der Unterabteilung C. Es fehlt jedoch ein Band mit Relationen der Gesandten für Juli bis Dezember 1645, und es konnten auch in anderen Faszikeln keine Protokolle für diesen Zeitraum nachgewiesen werden.
Mecklenburg: Eine durchgängige Reihe von Sitzungsprotokollen konnte im Mecklenburgischen Landeshauptar-chiv Schwerin nicht ermittelt werden. Es ergaben sich auch keine Anhaltspunkte dafür, daß an anderer Stelle eine solche Protokollserie aufbewahrt wird

Freundliche Mitteilung von Direktor Dr. sc. Voß vom 3. Januar 1991 und vom 12. Februar 1991. Geprüft wurde der Bestand Reichstagsakten, Güstrower und Schweriner Teil, Gesamt-umfang ca. 2 Regalmeter.
. Allerdings sind einzelne Protokolle als Beilagen in der Gesandtschaftskorrespondenz überliefert. Auf ihre Einbeziehung wurde aus Gründen der Arbeitsökonomie verzichtet.
Sachsen-Lauenburg: Sitzungsprotokolle konnten weder im zuständigen Landesarchiv Schleswig-Holstein

Freundliche Mitteilung von Archivdirektor Prof. Dr. Wolfgang Prange vom 13. November 1990.
noch im Archiv der Hansestadt Lübeck nachgewiesen werden

Freundliche Mitteilung von Archivdirektorin Dr. Antjekathrin Graßmann vom 5. Februar 1993. Da der lauenburgische Ges. Gloxin auch die Hansestadt Lübeck vertrat, hätten Akten lauenburgischer Provenienz ins Archiv der Hansestadt gelangt sein können.
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Wetterauische Grafen:
Weiterhin wurden nicht die Akten aller Mitglieder des wetterauischen Grafenvereins auf even-tuell dort liegende Protokolle überprüft, denn die bekannt schlechte Finanzlage der Grafen und ihrer Gesandtschaft, die Arbeitsüberlastung der Wetterauer Gesandten wie auch die gesichteten Akten Nassau-Dillenburgs, Hanaus und Nassau-Saarbrückens machten es wahrscheinlich, daß – zumindest im hier relevanten Zeitraum – höchstens ausnahmsweise einmal ein Protokoll, Proto-kollextrakt oder ein Einzelvotum an andere Mitglieder der Wetterauer Korrespondenz über-schickt worden sein dürfte. Die Überprüfung der Akten von Solms-Lich

Beim Besuch des Archivs der Fürsten zu Solms-Hohensolms-Lich in Lich wurden mir im März 1991 zwei Faszikel mit Akten vom WFK vorgelegt, beide nicht gebunden, unfoliiert und jeder etwa 2 cm stark. Der erste trägt die Aufschrift: Acten, den Westphälischen frieden und den Nürnberger executionsreceß betreffend und enthält neben einer Kopie der An-fangsinstruktion (ohne Namen der Unterzeichner und bei der Datierung ohne Tagesangabe) die in der Licher Kanzlei und bei Gf. Philipp Reinhard eintreffenden Briefe (Ausfertigungen), darunter solche von Geißel und Heidfeld und für 1648 und 1649 von Wesenbeck, aber keine Protokolle. – Der zweite Faszikel trug die Aufschrift: gesandtschafft nach Oßnabrüg zum frieden betreffend. Er enthält ebenfalls Briefe jener Ges. , darunter einen Brief Geißels und Heidfelds von 1645 IX 28 [ / X 8] , in dem diese darlegten, daß sie derart mit unsäglicher mühe und arbeit beladen seien, daß sie nur schreiben würden, wenn etwas den Gf.en in specie betreffe. – Auch in diesem Faszikel fehlen Protokolle.
und negative Recher-chen in den Archivbeständen anderer gräflicher Häuser

Keine Sitzungsprotokolle für den fraglichen Zeitraum enthalten die in Birstein und Büdingen aufbewahrten Akten der Gf.en zu Ysenburg und Büdingen (freundliche Mitteilung von Dr. Karl Peter Decker, Archivar im fürstlich isenburgischen Archiv zu Birstein und im fürstlich ysenburg- und büdingschen Archiv zu Büdingen, vom 16. September 1991). Ebenfalls mit negativem Ergebnis verliefen die Recherchen im Archiv des Fürsten zu Solms-Braunfels (freundliche Mit-teilung vom 18. März 1991). Dasselbe gilt für die Nachforschungen im Archiv der Fürsten zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg (freundliche Mitteilung Dr. Horst Conrads vom Westfälischen Archivamt Münster im Auftrag des Fürsten zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg, 5. April 1991).
bestätigten diese Annahme.
Fränkische Grafen: Ebensowenig wurden die Akten aller Fränkischen Grafen überprüft. Darauf konnte verzichtet werden, da eine Protokollüberlieferung aus dem Fundus der reichsstädtisch nürnbergischen Akten zur Verfügung stand

Siehe oben Fränkische Grafen A I und II.
, der Gesandte (Oelhafen von Schöllenbach) auch gar nicht an allen Sit-zungen teilgenommen hat

Mindestens siebenmal waren die Fränkischen Gf.en gar nicht vertreten, neunmal votierte ein anderer Ges. für Oelhafen (s. oben Anm. 284).
, und weil weitere Recherchen teils nichts erbrachten, teils sehr auf-wendig gewesen wären

Im Fürstlich Castell’schen Archiv, in dem die Akten der reichsständischen Grafschaft Castell verwahrt werden, befindet sich ein Faszikel zum WFK, Laufzeit: 1645/47. Er enthält mehrere Briefe Oelhafens in Kopie, aber anscheinend keine Protokolle (freundliche Mitteilung von Wolf-gang Leipold, Fürstlich Castell’sches Archiv, vom 17. April 1991). Im Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein hätte nur durch gründliche Recherchen vor Ort festgestellt werden können, ob die dortige Aktenüberlieferung Protokolle enthält (freundliche Mitteilung von Wilfried Beutter, Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein, vom 3. Mai 1991), worauf verzichtet wurde. Ähnliches gilt für das Staatsarchiv Wertheim, in dem die Archive aller Löwenstein-Wertheimschen Linien zusammengeführt worden sind. Die Akten einer Abteilung sind durch frühere Kassationen ent-scheidend geschmälert, die einer anderen so ungeordnet, daß eine systematische Durchsicht viel zu zeitraubend gewesen wäre (freundliche Mitteilung von Dr. Volker Rodel, StA Wertheim, vom 27. März 1991). Das Gesamtarchiv des Hauses Erbach, das im Hessischen StA Darmstadt lagerte, wurde im letzten Weltkrieg vernichtet ( Minerva - Handbücher, Archive I, 188).
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