Acta Pacis Westphalicae II B 5,2 : Die französischen Korrespondenzen, Band 5, 2. Teil: 1647 / Guido Braun unter Benutzung der Vorarbeiten von Kriemhild Goronzy und Achim Tröster, unter Mithilfe von Antje Oschmann am Register
Zum Stand der Verhandlungen in den Niederlanden Verweis auf nr. 262. Vermutlich erfolg-
reicher Ausgang der von der Prinzessin von Oranien betriebenen und von den bedeutend-
sten Persönlichkeiten des Landes befürworteten Initiative zu den französisch-spanischen
Verhandlungen bei entsprechender Unterstützung aus Münster. Erfreulicher Gesinnungs-
wandel der Prinzessin von Oranien; Bitte um baldige Entsendung eines Gesandten der Kö-
nigin wegen der andernfalls drohenden Brüskierung der Oranier. Furcht Prinz Wilhelms II.
vor seiner Mutter; seine Zurückhaltung in politischen Dingen. Abweisung der in die einzel-
nen Provinzen entsandten holländischen Kommissare zufriedenstellend; deren Beschlüsse
zwar nicht so gut wie erhofft, aber auch nicht so schlecht wie befürchtet. Zum Vorschlag
der schiedsrichterlichen Entscheidung mit Spanien strittiger Punkte durch die Generalstaa-
ten: vier Ausnahmen; Zusammensetzung des Entscheidungsgremiums; zu erwartende
Schwierigkeiten im Hinblick auf die Artikel zu den Restitutionen an Savoyen und zum Waf-
fenstillstand für Katalonien; französisches Nachgeben hierbei möglich? Eventuell durch die
in Paris gewünschte Formulierung des Restitutions-Artikels Frankreich selbst entstehende
Nachteile; Abträglichkeit einer übermäßigen Betonung der Bedeutung, die die Franzosen
der Zession Kataloniens durch den König von Spanien beimessen. Mitteilungen an Prinz
Wilhelm II. von Oranien entsprechend den Anweisungen Mazarins; sein guter Wille, aber
Mangel an Fleiß und Entschlußkraft; Hollands Widerstand weniger gegen Frankreichs Inter-
essen als gegen Prinz Wilhelms Autorität gerichtet; Durchführung der von ihm geplanten
militärischen Unternehmung ungewiß. Einnahme Plassendaels wünschenswert. Gute Dien-
ste Deschamps’ seit seiner Rückkehr. D’Avaux’ geänderte Meinung über Pauw; dessen Ver-
halten durch fehlende rechtzeitige und allerorts mit Nachdruck gegen ihn abgegebene Er-
klärungen begünstigt. Zurückhalten der Drohung mit Abreise aus Den Haag. Aus Zeitman-
gel keine Erwiderung auf die gegen Frankreich verbreiteten Propaganda-Flugschriften.