Acta Pacis Westphalicae II B 5,2 : Die französischen Korrespondenzen, Band 5, 2. Teil: 1647 / Guido Braun unter Benutzung der Vorarbeiten von Kriemhild Goronzy und Achim Tröster, unter Mithilfe von Antje Oschmann am Register
Lob der Gesandten. Wahrscheinlich am Ende Nachgeben der Schweden bei ihren neuen
Forderungen; große Hoffnungen auf d’Avaux’ zweite Reise nach Osnabrück, auch wegen
der jüngsten Nachrichten von Chanut aus Stockholm. Vorteilhafte Folgen des Ulmer Waf-
fenstillstandsvertrages: erhebliche Kriegskostendämpfung, Möglichkeit des Einsatzes der Ar-
mee Turennes gegen die Spanier und vor allem Vereitelung kaiserlicher und kurbayerischer
Assistenz für deren Truppen; trotz dieser Vorteile aber kein Hinauszögern des Reichsfrie-
dens. Aufgabe d’Avaux’: Keine Nötigung der Schweden zum Friedensschluß gegen ihren
Willen, aber Durchsetzung militärischer Dispositionsfreiheit für Frankreich. Keine Diskus-
sion mit ihnen über die Verwendung der Armee Turennes. Zurückstellung der Erörterung
der Subsidienfrage. Sprachregelung zur Begründung des notwendigen Abzuges Turennes.
Rat zur Vorsicht gegenüber den Kaiserlichen. Günstiger Effekt der Gerüchte über den Ul-
mer Waffenstillstandsvertrag in den Niederlanden. Gemischte Gefühle in den Spanischen
Niederlanden bei Ankunft Erzherzog Leopold Wilhelms; Abreiseabsicht Castel-Rodrigos;
Spannungen zwischen den spanischen Befehlshabern in den Niederlanden. Zugeständnis des
Empfangs kurbayerischer Gesandter am französischen Hof. Französischer Rechtsanspruch
auf Mont-Cassel (Beilage 1). Empfehlung zum Eintreten für die Rückgabe der entfremdeten
niederländischen Besitzungen der Abtei Corbie (Beilage 2). Postangelegenheiten (Beilage 3).
Zurückhaltung der Spanier in den reichsständischen Beratungen über die Pfalzfrage bezeich-
nend für ihre Religions- und Bayern-Politik. Vorenthaltung spanischer Zugeständnisse in
Sachen Zession der toskanischen Plätze und französische Unterstützung Portugals durch
Pauw; dessen Einsatz zugunsten spanischer Interessen. Furcht der Spanier vor einer Forde-
rung Frankreichs nach Überlassung Kataloniens im Rahmen eines Friedens; ihre (taktische)
Einbringung in die Verhandlungen jetzt angebracht? Notwendige Genauigkeit bei der Ab-
fassung des (Geheim-)Artikels zum französischen Recht auf Assistenz Portugals; wahrschein-
lich spanischer Widerstand gegen ein Zertifikat der Niederländer, Mediatoren und Kaiserli-
chen zu dessen Festschreibung; erforderliche Vorsicht bei der Formulierung eines allgemeinen
Assistenz-Artikels zugunsten angegriffener Verbündeter. Garantieabkommen mit den Nie-
derländern als Versicherung gegen spanischen Vertragsbruch. Häufige Betonung des aus-
drücklichen französischen Vorbehalts der Erhöhung der gestellten Forderungen gegenüber
den Mediatoren, Kaiserlichen und anderen; gleiche Freiheit auch für Spanien; Rechtfertigung
des französischen Vorbehalts.