Acta Pacis Westphalicae II B 2 : Die französischen Korrespondenzen, Band 2: 1645 / Franz Bosbach unter Benutzung der Vorarbeiten von Kriemhild Goronzy und unter Mithilfe von Rita Bohlen

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D’Avaux weigert sich, mit mir zusammenzuarbeiten. Vermittlungsbemühungen
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Brassets brachten keinen Erfolg, ebensowenig die Contarinis und des savoyischen
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Gesandten. Da er mich ständig beschimpft und bedroht, verzichte ich meiner-
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seits vorläufig darauf, zu ihm zu gehen, wie es die Anweisungen der Königin
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vorsehen, von denen ich Ihnen als Beilage einen Auszug zusende

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Nach der Darstellung d’Avaux’ hatte Servien verlangt, daß d’Avaux zur Beratung der
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Depesche zu ihm komme oder daß sie sich an einem dritten Ort treffen sollten, doch habe er,
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d’Avaux, sich wegen der Spannungen der letzten Zeit geweigert, darin einzuwilligen. Durch
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Vermittlung Contarinis sei man aber schließlich im Interesse der Verhandlungen überein
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gekommen, für die Zeit bis zur Abreise d’Avaux’ die Beratungen abwechselnd in d’Avaux’
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und Serviens Quartier abzuhalten und einen dauernden Kontakt mit Hilfe der Sekretäre
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aufrechtzuerhalten (d’Avaux an Brienne, Münster 1645 April 15, Ausfertigung: AssNat 274
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fol. 465–467). Dank dieser Vereinbarung wurden die drei nächsten Depeschen (nr. 87, 91,
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101) tatsächlich gemeinsam abgefaßt.
. So konnte kein

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gemeinsames Schreiben für die heutige Post erstellt werden. Da jedoch wichtige
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Dinge zu berichten sind, schicke ich ein Memorandum

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nr. 83.
mit den bedeutendsten
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Punkten an Lionne, der es Ihnen zur Einsicht aushändigen kann.

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