Acta Pacis Westphalicae II B 2 : Die französischen Korrespondenzen, Band 2: 1645 / Franz Bosbach unter Benutzung der Vorarbeiten von Kriemhild Goronzy und unter Mithilfe von Rita Bohlen

3. Die Einrichtung der Edition

Die Fonds der Pariser Archive und Bibliotheken, die zu der Edition der französischen Gesandtschaftskorrespondenz herangezogen werden, sind im ersten Band ausführlich beschrieben. Die dort gemachten Ausführungen grund-sätzlicher Art treffen auch auf die Quellengrundlage des vorliegenden Bandes zu

APW II B 1 S. LXXXVI–XC.
. Wie das Verzeichnis der Archivalien zeigt, kommt der größte Teil der herangezogenen Schreiben aus den Beständen der Archives du ministère des affaires étrangères, einiges für d’Avaux, Rorté und Brasset auch aus der Bibliothèque Nationale. Ein Aktenband der Registratur Briennes für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Mai 1645 mit den Ausfertigungen der Schreiben der Gesandten sowie ein Band mit Konzepten und Kopien Briennes finden sich in der Bibliothek der Assemblée Nationale

Manuscrit 272, 274.
. Der Verbleib der Akten Longuevil-les ist bis heute nicht geklärt. Da ihm die Verwahrung der Gesandtschaftsregi-stratur oblag, in der die Ausfertigungen der eingehenden Schreiben abgelegt wurden und die nach Beendigung der Mission vermutlich in seinem Privatbesitz blieb, sind wir für die Zeit seiner Anwesenheit in Münster bei den Weisungen des Hofes auf die Kopien in den Registraturen d’Avaux’ und Serviens angewie-sen. Auch die Schreiben Mazarins an Longueville sind nur in Kopien überlie-fert.
Für die Edition wurden alle Schreiben erfaßt, die von den Gesandten mit Brienne, der Königin und Mazarin gewechselt wurden, sowie die Korrespondenz zwischen Lionne und Servien; darüberhinaus der Briefwechsel mit den schwedi-schen Gesandten und mit den französischen Residenten in Osnabrück, zuerst mit Rorté, dann mit de La Barde, und schließlich die Schreiben zwischen den französischen Gesandten selbst, wenn jemand von ihnen in Osnabrück war. Zusätzlich kommt ein Memorandum Saint Romains zum Abdruck über seine im Auftrag der Gesandten mit den Schweden kurz vor Auslieferung der Proposition II geführten Verhandlungen

nr. 139.
.
Nicht abgedruckt werden Schreiben d’Avaux’ und Serviens aus der ersten Hälfte des Jahres, soweit sie nur ihre Auseinandersetzungen beinhalten. Verzichtet

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wurde auch auf Briefe, die lediglich Höflichkeitsfloskeln oder Empfangsbestäti-gungen übermitteln, die sich nur auf militärische Angelegenheiten beziehen oder die ein reiner Doppelbericht sind. Kommen Inhalte dieser Art in den abgedruck-ten Schreiben vor, so werden sie in Stichworten regestiert.
Als Vorlage für den Druck wurde nach Möglichkeit die Ausfertigung, andern-falls eine der zeitgenössischen Kopien benutzt. In den Kopfregesten wird der Druckort in Négotiations secrètes, bei Gärtner und in Lettres du cardinal Mazarin nachgewiesen. Zum Sprachgebrauch in den Regesten sei angemerkt, daß suspension d’armes mit Waffenruhe, trêve mit Waffenstillstand übersetzt wurde. Die französische Nebenproposition vom 24. Februar 1645 erhielt die Bezeichnung Ia, die Propositionen der Kronen vom 11. Juni 1645 die Bezeich-nung II. Die kaiserliche Antwort darauf vom 25. September 1645 wurde als Responsion, die Antwort der Kronen vom 7. Januar 1646 als Replik bezeichnet. Zur besseren Unterscheidung wird der schwedische Reichskanzler stets als A. Oxenstierna, sein Sohn, der schwedische Gesandte, dagegen ohne Vorname angeführt. *** Zum Abschluß ist allen zu danken, die mit ihrer Hilfe zum Gelingen des Bandes beigetragen haben. Fräulein Evelyne Nollent und Frau Elisabeth Spies-Hanka-mer M. A. haben das Abschreiben der Texte besorgt. Anregungen und Hinweise verschiedenster Art erhielt ich von den Mitarbeitern der Vereinigung zur Erforschung der Neueren Geschichte e. V. und von ihrem Geschäftsführer, Herrn Dr. Günter Buchstab. Zu besonderem Dank bin ich Frau Rita Bohlen verpflichtet. Sie hat nicht nur die Korrektur der Druckfahnen weitgehend selbständig besorgt, sondern auch die Bürde der Erstellung des Personen- und Sachregisters auf sich genommen. Ohne ihre Hilfe hätte der Band nicht so zügig erscheinen können. Schließlich danke ich meinem verehrten Lehrer, Herrn Professor Dr. Konrad Repgen. Seine Förderung bildete eine wesentliche Voraussetzung für das Zustan-dekommen der Edition. Bei der Erstellung des Manuskriptes war er stets bereit, mich mit seiner Erfahrung und seinem kritischen Rat zu unterstützen. Franz Bosbach

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