Acta Pacis Westphlicae II B 1 : Die französischen Korrespondenzen, Band 1: 1644 / Ursula Irsigler unter Benutzung der Vorarbeiten von Kriemhild Goronzy
2 fol. 297–300’:
Diverses entreprises de Monsieur d’Avaux au préjudice des commande-
mentz de la Reyne et de l’honneur du Sieur Servien desquelles il demande très humble-
ment justice et réparation de Sa Majesté.
1. Gegen ausdrückliches Verbot der Königin hat d’Avaux wiederholt gegen mich an den Hof
geschrieben. 2. Er behielt meinen Entwurf unseres gemeinsamen Berichts fünf Tage lang, teilte mir
erst kurz bevor der Kurier abgehen sollte mit, er wolle gesondert berichten und weigerte sich, mir
seine Gründe und seinen Bericht mitzuteilen
Vgl. dazu [nr. 296.]
. 3. Um mich zu demütigen, entließ er Préfontaine und
weigert sich nun, selbst an den Berichten mitzuarbeiten, damit Brasset von mir die Federführung
übernehmen muß und ich nach außen als sein Sekretär erscheine
Vgl. dazu [nr. 310.]
. Bitte um Zurechtweisung
d’Avaux’. 4. Trotz meiner Vorstellungen enthielt er mir Informationen vor mit der Begründung, er
habe sich zur Geheimhaltung verpflichtet
Vgl. [S. 658 Anm. 4.]
. Bitte um entsprechende Weisung. 5. Er weigert sich, die
Post in meinem Beisein zu öffnen, behält selbst meine Privatpost oft tagelang, bevor ich sie erhalte.
Auch ging meine Post schon verloren, während die seinige gut ankam; Nachrichten aus Paris und
anderen Orten sind seinen Leuten früher bekannt als mir. 6. D’Avaux verlangt, daß Préfontaine
als Gesandtschaftssekretär von den für die Sekretäre zur Verfügung stehenden 2000 écus 1000
erhält; der Rest solle unter seinen und meinen Sekretären geteilt werden, obwohl letztere den
Großteil der Arbeit leisten. Bitte um Weisung. 7. Es möge d’Avaux verboten werden, Leute, die
ich geschäftsbalber zu ihm schicke, verächtlich zu behandeln oder die Antwort zu verzögern. Ich
habe Grund zu weiteren Beschwerden, die ich bei Gelegenheit vorbringen werde.
mentz de la Reyne et de l’honneur du Sieur Servien desquelles il demande très humble-
ment justice et réparation de Sa Majesté.
1. Gegen ausdrückliches Verbot der Königin hat d’Avaux wiederholt gegen mich an den Hof
geschrieben. 2. Er behielt meinen Entwurf unseres gemeinsamen Berichts fünf Tage lang, teilte mir
erst kurz bevor der Kurier abgehen sollte mit, er wolle gesondert berichten und weigerte sich, mir
seine Gründe und seinen Bericht mitzuteilen
Vgl. dazu [nr. 296.]
weigert sich nun, selbst an den Berichten mitzuarbeiten, damit Brasset von mir die Federführung
übernehmen muß und ich nach außen als sein Sekretär erscheine
Vgl. dazu [nr. 310.]
d’Avaux’. 4. Trotz meiner Vorstellungen enthielt er mir Informationen vor mit der Begründung, er
habe sich zur Geheimhaltung verpflichtet
Vgl. [S. 658 Anm. 4.]
Post in meinem Beisein zu öffnen, behält selbst meine Privatpost oft tagelang, bevor ich sie erhalte.
Auch ging meine Post schon verloren, während die seinige gut ankam; Nachrichten aus Paris und
anderen Orten sind seinen Leuten früher bekannt als mir. 6. D’Avaux verlangt, daß Préfontaine
als Gesandtschaftssekretär von den für die Sekretäre zur Verfügung stehenden 2000 écus 1000
erhält; der Rest solle unter seinen und meinen Sekretären geteilt werden, obwohl letztere den
Großteil der Arbeit leisten. Bitte um Weisung. 7. Es möge d’Avaux verboten werden, Leute, die
ich geschäftsbalber zu ihm schicke, verächtlich zu behandeln oder die Antwort zu verzögern. Ich
habe Grund zu weiteren Beschwerden, die ich bei Gelegenheit vorbringen werde.
3 fol. 311–315’:
Bericht Serviens über die mit d’Avaux zum Teil unter Vermittlung Saint
Romains geführte Auseinandersetzung vom 27. November bis 2. Dezember 1644:
27. November: Servien läßt d’Avaux bitten, er möge an der Post mitarbeiten, zumal er Préfon-
taine entlassen habe und auch dazu verpflichtet sei. Er, Servien, habe über d’Avaux’ Weigerung an
die Königin berichtet. Verschiedene Vorschläge für die Regelung des Geschäftsganges bis zur
Ankunft Brassets. 28. November: D’Avaux erklärt sich bereit, die Schreiben an die Fürsten und
Stände des Reiches zu verfassen und ist mit Serviens Entwürfen für die Schreiben nach Osnabrück
und Holland nicht einverstanden, obwohl vorher darüber beraten worden war und die Zeit drängte.
Erst auf Drängen Serviens hin ist er bereit, zu der Visite bei Wartenberg Trauer zu tragen und
die Karosse Fontanellas mitzuführen
Vgl. den Bericht d’Avaux’ in [nr. 320.]
. 29. November: Auseinandersetzung über das Schreiben an
Holland; Verweis auf Beilagen 6–13. Mittwoch gemeinsame Visite bei den spanischen Gesandten.
1. Dezember: D’Avaux weigert sich, gemeinsam an dem fälligen Bericht nach Paris zu arbeiten.
2. Dezember: Er weigert sich weiterhin. Die Richtigkeit dieses Berichts zu bestätigen, wird Saint
Romain als Ehrenmann nicht umbin können.
Romains geführte Auseinandersetzung vom 27. November bis 2. Dezember 1644:
27. November: Servien läßt d’Avaux bitten, er möge an der Post mitarbeiten, zumal er Préfon-
taine entlassen habe und auch dazu verpflichtet sei. Er, Servien, habe über d’Avaux’ Weigerung an
die Königin berichtet. Verschiedene Vorschläge für die Regelung des Geschäftsganges bis zur
Ankunft Brassets. 28. November: D’Avaux erklärt sich bereit, die Schreiben an die Fürsten und
Stände des Reiches zu verfassen und ist mit Serviens Entwürfen für die Schreiben nach Osnabrück
und Holland nicht einverstanden, obwohl vorher darüber beraten worden war und die Zeit drängte.
Erst auf Drängen Serviens hin ist er bereit, zu der Visite bei Wartenberg Trauer zu tragen und
die Karosse Fontanellas mitzuführen
Vgl. den Bericht d’Avaux’ in [nr. 320.]
Holland; Verweis auf Beilagen 6–13. Mittwoch gemeinsame Visite bei den spanischen Gesandten.
1. Dezember: D’Avaux weigert sich, gemeinsam an dem fälligen Bericht nach Paris zu arbeiten.
2. Dezember: Er weigert sich weiterhin. Die Richtigkeit dieses Berichts zu bestätigen, wird Saint
Romain als Ehrenmann nicht umbin können.
4 fol. 307–308’: Kopie von nr. 304.
5 fol. 303–305: d’Avaux und Servien an Brasset, Münster 1644 November 28, Kopie.
6 fol. 282: Alard an Akakia, Münster 1644 November 29, Kopie.
7 fol. 282–282’: Akakia an Alard, Münster 1644 November 30, 9 Uhr morgens, Kopie.
8 fol. 283–284: Alard an Akakia, Münster 1644 November 30, 11 Uhr morgens, Kopie.
9 fol. 284–285’: Akakia an Alard, Münster 1644 November 30, 2 Uhr nachmittags, Kopie.
10 fol. 285’–286: Alard an Akakia, Münster 1644 November 30, 5 Uhr nachmittags, Kopie.
11 fol. 286–286’: Alard an Akakia, Münster 1644 November 30, 10 Uhr abends, Kopie.
12 fol. 286’: Akakia an Alard, Münster 1644 Dezember 1, 9 Uhr morgens, Kopie.
13 fol. 286’–291’: Alard an Akakia, Münster 1644 Dezember 1, nicht behändigtes Schreiben!
Randnotiz: Ce billet estant escript, Monseigneur Servien a treuvé plus à propos de
ne l’envoyer point ny aussy le discours qui le suit affin de laisser à Monsieur d’Avaux
tout le contentement qu’il a cherché et demeurer un peu en repos.