Acta Pacis Westphalicae II A 5 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 5: 1646 - 1647 / Antje Oschmann
287. Trauttmansdorff an Ferdinand III Osnabrück 1647 März 4
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Osnabrück 1647 März 4
Eigh. Ausfertigung: RK FrA Fasz. 50a Konv. A fol. 39–40, praes. 1647 März 19.
Ehg. von Tirol. Bemühungen um eine Regelung der pfälzischen Restitution zugunsten Kurbay-
erns . Vorsichtsmaßregeln für den Fall der kurbayerischen Separation; Instruktion?; Sonderfrieden
mit Schweden? Schwierigkeiten bei den spanisch-französischen Verhandlungen.
Auf ein ksl. Schreiben vom 15. Februar 1647 . Ungarischer RT . Verweis auf nr.
281 wegen der Mainzer Koadjutorie für Ehg. Leopold Wilhelm von Österreich.
Der |:erzherzog:| auß Tirol hat auch wollen mit |:Frankhreich friden:|
machen, die 1 200 000 taller oder 3 millionen frankhen hinden lassen
ist verhindert worden.
Vor Churbayern thuen wier hir, waß muglich ist, dignitet undt Oberpfalz zu
erhalten. Hoff, mit der dignitet sols richtig werden. Wegen der landen hat
mir Salvius gestert abendts wissen lassen, Euer Kaiserliche Majestät sollen der
eviction undt hypothecae aufs landt ob der Ennß liberiret werden. Bey allen
diesen officiis vor Churbayrn unterlass ich aber auch nicht, praeparatoria zu
machen, wan ihr churfürstliche durchlaucht wider Euer Kaiserliche Majestät
oder dero hauß sich einlüsse, dero intention zu unterbrechen undt Euer
Kaiserlicher Majestät partey zu sterkhen. Destwegen khombt Euer Kaiserli-
cher Majestät heut ein khurze gehaime particularrelation . Die Churbayrische
abgesandte sagen wol, sie tractirn noch nichts mit Frankhreich, aber ich khan
nicht zuviel trauen. Machen die unndt ihr herr kheine intrighi, so hoffen alle
den friden, aber ich lass es noch alleß in dubio.
Mit Spanien khomen die Franzosen noch zu kheinem schluss. Diese moviren
newerungen, aber sie werden unnß unseren schluss auch suchen zu zerstören
oder doch lang zu protrahiren. Euer Kaiserliche Majestät wollen unß clare
unndt ehiste resolution zukhomen lassen, im faal Churbayern sich wider
Euer Kaiserliche Majestät mit Frankhreich einlüsse, etliche craiß des Reichs,
alß der Reinische, Frankhische, Schwäbische, Bayrische, Westfalische, in
Französische protection, daß heist daß kayserthumb aufheben oder an
Frankhreich transferiren, – diese haben die Churbayrische genendt – ziehen
wolte, waß wir entgegen mit Schweden schliessen solten, damit daß Reich,
Euer Kaiserliche Majestät unndt dero hauss erhalten werden khünen. Die
Schweden unndt stendt des Reichs, compositis gravaminibus, so wier morgen
vornemen werden, werden wenig difficultet machen, sich mit Euer Kaiserli-
cher Majestät contra Bayrn unndt Frankhreich zu coniungirn. Schweden sagt,
sie haben wider Euer Kaiserliche Majestät khein khrieg mehr, iezo heten sie
allein Churbayrn zum feindt. Sed pax omnibus aliis praeferenda, wan
Churbayrn unnß zu anderen consiliis defensionis nicht nötiget.