Acta Pacis Westphalicae III C 3,2 : Diarium Wartenberg, 2. Teil: 1647 - 1648 / Joachim Foerster
1647 V 3
1647 V 3
Freitag Trauttmansdorff hat gegenüber Buschmann Ws
Gegenvorschlag wegen Osnabrück (Alternation Mecklenburg/Holstein in
Lübeck und Geldentschädigung) gut aufgenommen; die Demolierung der
Petersburg durch Reduzierung der Besatzung zu verhüten stehe er ahn,
weyln die statt des gantzen praesidii berechtigt zu sein ohne das vorgebe,
das Begehren auf Reichsstandschaft sei abzuweisen. Die Franzosen haben
zur hessischen Satisfaktion 600 000 Reichstaler und die vier schaumburgi-
schen Ämter vorgeschlagen; sie bestehen auf dem portugiesischen Stillstand.
Peñaranda will abreisen und allenfalls wegen Publikation des staatischen
Friedens noch warten. Ferner meldete der herr graff von Trautmanstorff,
wan dieß alles, so hier – und außer dem Holländischen frieden nichts –
geschlossen werden solt, hab sich niemandts zu beschweren, daß ihm etwas
vergeben sey, dan solchenfalß, wan kein schluß in reichssachen gemacht,
das bewilligte fur nicht bewilligt zue achten und einem yeden das seinig ver-
pliebe , und wiße er kein anders, alß daß Ihre Kayserliche Maiestet die
offerta per edictum publiciren und certum terminum pro acceptatione, wer
wolt, praefigiren ließen. Der Teutsche krieg sey auß dem Kayserlichen
edict, welches volentibus et suadentibus electoribus außgelaßen, endsprun-
gen , und nun wurde von denselben der Kayser darin zum ersten deserirt,
welches gleichwoln gar durum und schier auß der weiß were. – Schreiben
der Ksl. in Osnabrück und Bischopings .
D’Avaux bei W. Neue Weisungen aus Paris, die – soweit schon dechif-
friert – wegen Portugal keine Nachgiebigkeit gestatten. Französische
Kriegsvorbereitungen. W: Sey gleichwoln vor Gott nicht zu verand-
worten , daß umb eines so geringen dings willen die ganze christen-
heit in mehrere combustion und die catholische religion in großere gefahr
wolte gesezt werden. [...] D’Avaux: [...] Die Spanier ganz kaltsinnig
und hallstarrig zum frieden. [...] Wan mans zur campagnia kommen laß,
werde es selzam hergehen, und trawten allezeit sie die Franzosen mehrers zu
gewinnen alß zue verliehren. W: So werde man dannoch sehen müßten,
daß der fried in Teutschland getroffen werde. Avaux: Er beforcht, es
sey auch beyn Kayserlichen kein rechter ernst zum frieden, wuste auch
nicht, obs practicabel, dan der Kayser in den Spanischen krieg allezeit sich
würde wollen einmischen. I. H. G.: Daß doch der Kayser sich erklehrt,
als Kayser des Spanischen kriegs sich nichts anzunehmen, als erzherzog
aber, auf die erblanden ziehlend, sich nicht separiren kondte. Avaux:
Es sey wahr, wan aber der Kayser Spanien mit seinen erblanden assistire,
must man dahin sehen, daß ihm durch die Schweden so viel würde zu thun
gemacht, daß er solche assistenz underlaßen muste, und wurde also das
reich eines theyls auch nicht in ruhe sein konnen. I. H. G.: Obs dan
nicht zu richten, daß insoweith mit dem reich und den erblanden – auf
den fall, der fried zwischen Spanien und Franckreich nicht erfolgen solt –
geschlossen wurde, dergestalt, daß wan schon den Spaniern auß den erb-
landen assistirt wurde, auch hingegen Franckreich der Schweden sich
bediehnen mocht, und auf diese weiß kondten die waffen aus dem reich
kommen.
Hinzu Buschmann: Nach Bericht Trauttmansdorffs hoffen die Ksl. in
Osnabrück mit Schweden und Protestanten bald einig zu sein außer wegen
Osnabrück und der Autonomie; Trauttmansdorff sieht nicht, warum allein
wegen Osnabrück der fried auffzuehalten. Were iezt die rechte zeit, daß
die Franzosen der sachen, wan sie konten und wolten, annehmen.
Avaux: Wolten nicht verhoffen, daß der herr graff von Trautmanstorff
also facil sein werd und hierin sein consensum geben. Er habe allezeit, auch
noch unlengst zu Oßnabruck gespuhrt, daß des herrn graffen gedancken
auff hinlaßung des stiffts gehen, hab ihn mehrmaln animirt, nichts zu resol-
viren , sondern von Oßnabruck lieber sich zue begeben. In den 14 tagen
nun wer der halb stifft, weyln Schweden und protestirende die alterna-
tivam post mortem vorgeschlagen
Vgl. braunschweigisches Projekt 1647 V 1 (Druck: J. G. Meiern VI S. 406 ff).
, gewonnen, wurd man bestendig pleiben,
versichere er, daß der ganze stifft zu erhalten. Canzler Buschman: Der
herr graff von Trautmanstorff vermaine, daß es allein umb die halbe redi-
tus , alß etwa von ein 9 000 reichsthaler, zu thun seye, und was solches zu
den sachen thett, wan gleich ein uncatholischer selbe genießen thett.
I. H. G.: Umb die rhenten sey es gar nit zu thun, sondern darumb, daß
das stifft von einem uncatholischen solte regiret werden. Was nun solches
der catholischen religion genutzt, auch nur derzeit als acatholici allein pre-
cario zun stifftern kommen, welchergestalt mit den catholischen und der
religion gegen die iuramenta und geschworene capitulation umbgangen;
und leicht zu gedencken, wie es erst dan ergehen wolle, wan per hosce trac-
tatus publicos die regierung uberkehmen, und mit titul und regalien, so
vorhin nit gewest, versehen wurden. Avaux: Wan gleich der stifft
Oßnabruck dergestalt oder auch gar von Kayserlichen vergeben, ob
dadurch der fried gemacht zu sein, wolle vermeint werden. Er versichere,
wan schon heut Oßnabruck, morgen Munster und ubermorgen Paderborn
hingelaßen, daß doch damit der fried nicht getroffen. Dan eben durch die
facilitet und continuirliches nachgeben nehmen die Schweden und prote-
stirende anlaß und ursach, immer mehr und mehrers zue begehren und zu
difficultiren, maßen er dem herrn graffen zu Oßnabruck offters
vertrawlich hette vorgesagt. Fragte demnegst, ob man dan auch quoad
autonomiam richtig? Respondebat cancellarius, daß erst de novo vom
herrn graffen den Oßnabruckischen befohlen, durchauß hierin nicht zu
weichen, sondern sie hetten diesen punct ad referendum zu nehmen, und er
Volmar seine heruberrais zu maturiren. Avaux: Warumb dan nit der
punct ratione episcopatus Osnabrugensis gleichfalß wurde suspendirt und
ad referendum genommen. Er wolte zum duc de Longeville, so gerad von
hier, und ihn permoniren, ein starcks schreiben ahn monsieur La Courd zu
thun, die Schweden von dem unpillichen postulato zu divertiren, hielt aber
beßer, den punct sambt deme quoad autonomiam ad referendum zu uber-
nehmen und anher zu kommen, alßdan die Schweden folgen müsten, und
beßere gelegenheit sein würde, daß er und Longeville bey den Schweden
sich mit beßerm krafft und effect interponiren konne, wie dan der herr
graff gewiß zu verspuhren haben werd, daß mit belieben der Franzosen
bemelte stiffter in der uncatholischen händ gerathen solle, auch nicht
einmal per alternationem. I. H. G.: Nebenst gethaner dancksagung,
pathen das schreiben ahn La Courd abgehen zu laßen, wolten zum herrn
graffen von Trautmanstorff gleich iezt und sehen, daß gleichfalß ahn die
Oßnabruckische Kayserliche geschrieben würde.
W bei Trauttmansdorff. Dieser will Ws Vorschlag nach Osnabrück mit-
teilen , mit weitterem andeutten, daß der Volmar guten trost geb, in den
ubrigen puncten zuesammenzukommen. I. H. G.: Ein solches werd gar
nit schwer sein, wan man alles, was der gegentheyl begert, und zwarn ein
mehrers nachgibt. Graff von Trautmanstorff: Sey zwarn wahr, daß in
vielen sachen gewichen, viele aber wichen auch von dem Kayser. I. H.
G.: Man mocht den frieden zwischen Spanien und Franckreich befür-
dern . Der herr graff: Sehe darzu keine hoffnung, wo nicht Franzosi-
scherseiths von denen iezigen postulatis abstehen. I. H. G.: Sey zu
erbarmen, daß diß gering von Franzosen nicht wolle nachgeben oder auch
hingegen Spanien, da wegen so vieler land und leuth sich uberwunden, in so
schlechter sach opiniatriren werde. Trauttmansdorff: Peñaranda ist an
seine Befehle gebunden. W: Obs aber dem gemeinen und catholischen
wesen nuzlich, stünde dahin. Vernehmen so viel, daß die Franzosen und
sonderlich der cardinal Mazzarini vermeinen, viel von dem ihrigen, wan ye
die Spanier keinen frieden begerten, zu verliehren. Graff von Traut-
manstorff : Biß dato hab Spanien mehr königreich gewonnen als verloh-
ren . I. H. G.: Es würde sich wegen des puncti annui armistitii ein
medium, gleich in dem puncto succursus geschehen, finden laßen, aller-
maßen der vorschlag iungst geschehen, daß under dieser zeit kein christ-
licher potentat den andern angreiffen solt. Trauttmansdorff: Solche
und ähnliche Formulierungen aussichtslos, da sie den König von Portugal
einschließen, den Spanien als seinen Untertanen betrachtet. [...]
Schreiben an Ksl. in Oßnabrück und an Bischoping . – Sächsisches Schreiben
wegen der Religionsfreiheit in Schlesien und den Erblanden . – Mitteilung
Trauttmansdorffs: Schreiben an Ksl. in Osnabrück . –
Mitteilung an d’Avaux: Trauttmansdorff hat den Vorschlag angenommen
und bereits geschrieben, Hoffnung auf weitere französische Unterstüt-
zung . D’Avaux: Longueville hat sich uber des von Trautmanstorffs
imbecillitet nit allein hochstens verwundert, sondern hab auch das
schreiben alspald bewilligt und dasselb nervos und eiffrig zu fertigen anbe-
fohlen , gleich es noch diesen abend solte fortgehen, und versichere er, daß
der Monsieur La Courd wol intentionirt und den mund wol zu gebrauchen
wisse.
Gegenvorschlag wegen Osnabrück (Alternation Mecklenburg/Holstein in
Lübeck und Geldentschädigung) gut aufgenommen; die Demolierung der
Petersburg durch Reduzierung der Besatzung zu verhüten stehe er ahn,
weyln die statt des gantzen praesidii berechtigt zu sein ohne das vorgebe,
das Begehren auf Reichsstandschaft sei abzuweisen. Die Franzosen haben
zur hessischen Satisfaktion 600 000 Reichstaler und die vier schaumburgi-
schen Ämter vorgeschlagen; sie bestehen auf dem portugiesischen Stillstand.
Peñaranda will abreisen und allenfalls wegen Publikation des staatischen
Friedens noch warten. Ferner meldete der herr graff von Trautmanstorff,
wan dieß alles, so hier – und außer dem Holländischen frieden nichts –
geschlossen werden solt, hab sich niemandts zu beschweren, daß ihm etwas
vergeben sey, dan solchenfalß, wan kein schluß in reichssachen gemacht,
das bewilligte fur nicht bewilligt zue achten und einem yeden das seinig ver-
pliebe , und wiße er kein anders, alß daß Ihre Kayserliche Maiestet die
offerta per edictum publiciren und certum terminum pro acceptatione, wer
wolt, praefigiren ließen. Der Teutsche krieg sey auß dem Kayserlichen
edict, welches volentibus et suadentibus electoribus außgelaßen, endsprun-
gen , und nun wurde von denselben der Kayser darin zum ersten deserirt,
welches gleichwoln gar durum und schier auß der weiß were. – Schreiben
der Ksl. in Osnabrück und Bischopings .
D’Avaux bei W. Neue Weisungen aus Paris, die – soweit schon dechif-
friert – wegen Portugal keine Nachgiebigkeit gestatten. Französische
Kriegsvorbereitungen. W: Sey gleichwoln vor Gott nicht zu verand-
worten , daß umb eines so geringen dings willen die ganze christen-
heit in mehrere combustion und die catholische religion in großere gefahr
wolte gesezt werden. [...] D’Avaux: [...] Die Spanier ganz kaltsinnig
und hallstarrig zum frieden. [...] Wan mans zur campagnia kommen laß,
werde es selzam hergehen, und trawten allezeit sie die Franzosen mehrers zu
gewinnen alß zue verliehren. W: So werde man dannoch sehen müßten,
daß der fried in Teutschland getroffen werde. Avaux: Er beforcht, es
sey auch beyn Kayserlichen kein rechter ernst zum frieden, wuste auch
nicht, obs practicabel, dan der Kayser in den Spanischen krieg allezeit sich
würde wollen einmischen. I. H. G.: Daß doch der Kayser sich erklehrt,
als Kayser des Spanischen kriegs sich nichts anzunehmen, als erzherzog
aber, auf die erblanden ziehlend, sich nicht separiren kondte. Avaux:
Es sey wahr, wan aber der Kayser Spanien mit seinen erblanden assistire,
must man dahin sehen, daß ihm durch die Schweden so viel würde zu thun
gemacht, daß er solche assistenz underlaßen muste, und wurde also das
reich eines theyls auch nicht in ruhe sein konnen. I. H. G.: Obs dan
nicht zu richten, daß insoweith mit dem reich und den erblanden – auf
den fall, der fried zwischen Spanien und Franckreich nicht erfolgen solt –
geschlossen wurde, dergestalt, daß wan schon den Spaniern auß den erb-
landen assistirt wurde, auch hingegen Franckreich der Schweden sich
bediehnen mocht, und auf diese weiß kondten die waffen aus dem reich
kommen.
Hinzu Buschmann: Nach Bericht Trauttmansdorffs hoffen die Ksl. in
Osnabrück mit Schweden und Protestanten bald einig zu sein außer wegen
Osnabrück und der Autonomie; Trauttmansdorff sieht nicht, warum allein
wegen Osnabrück der fried auffzuehalten. Were iezt die rechte zeit, daß
die Franzosen der sachen, wan sie konten und wolten, annehmen.
Avaux: Wolten nicht verhoffen, daß der herr graff von Trautmanstorff
also facil sein werd und hierin sein consensum geben. Er habe allezeit, auch
noch unlengst zu Oßnabruck gespuhrt, daß des herrn graffen gedancken
auff hinlaßung des stiffts gehen, hab ihn mehrmaln animirt, nichts zu resol-
viren , sondern von Oßnabruck lieber sich zue begeben. In den 14 tagen
nun wer der halb stifft, weyln Schweden und protestirende die alterna-
tivam post mortem vorgeschlagen
Vgl. braunschweigisches Projekt 1647 V 1 (Druck: J. G. Meiern VI S. 406 ff).
versichere er, daß der ganze stifft zu erhalten. Canzler Buschman: Der
herr graff von Trautmanstorff vermaine, daß es allein umb die halbe redi-
tus , alß etwa von ein 9 000 reichsthaler, zu thun seye, und was solches zu
den sachen thett, wan gleich ein uncatholischer selbe genießen thett.
I. H. G.: Umb die rhenten sey es gar nit zu thun, sondern darumb, daß
das stifft von einem uncatholischen solte regiret werden. Was nun solches
der catholischen religion genutzt, auch nur derzeit als acatholici allein pre-
cario zun stifftern kommen, welchergestalt mit den catholischen und der
religion gegen die iuramenta und geschworene capitulation umbgangen;
und leicht zu gedencken, wie es erst dan ergehen wolle, wan per hosce trac-
tatus publicos die regierung uberkehmen, und mit titul und regalien, so
vorhin nit gewest, versehen wurden. Avaux: Wan gleich der stifft
Oßnabruck dergestalt oder auch gar von Kayserlichen vergeben, ob
dadurch der fried gemacht zu sein, wolle vermeint werden. Er versichere,
wan schon heut Oßnabruck, morgen Munster und ubermorgen Paderborn
hingelaßen, daß doch damit der fried nicht getroffen. Dan eben durch die
facilitet und continuirliches nachgeben nehmen die Schweden und prote-
stirende anlaß und ursach, immer mehr und mehrers zue begehren und zu
difficultiren, maßen er dem herrn graffen zu Oßnabruck offters
vertrawlich hette vorgesagt. Fragte demnegst, ob man dan auch quoad
autonomiam richtig? Respondebat cancellarius, daß erst de novo vom
herrn graffen den Oßnabruckischen befohlen, durchauß hierin nicht zu
weichen, sondern sie hetten diesen punct ad referendum zu nehmen, und er
Volmar seine heruberrais zu maturiren. Avaux: Warumb dan nit der
punct ratione episcopatus Osnabrugensis gleichfalß wurde suspendirt und
ad referendum genommen. Er wolte zum duc de Longeville, so gerad von
hier, und ihn permoniren, ein starcks schreiben ahn monsieur La Courd zu
thun, die Schweden von dem unpillichen postulato zu divertiren, hielt aber
beßer, den punct sambt deme quoad autonomiam ad referendum zu uber-
nehmen und anher zu kommen, alßdan die Schweden folgen müsten, und
beßere gelegenheit sein würde, daß er und Longeville bey den Schweden
sich mit beßerm krafft und effect interponiren konne, wie dan der herr
graff gewiß zu verspuhren haben werd, daß mit belieben der Franzosen
bemelte stiffter in der uncatholischen händ gerathen solle, auch nicht
einmal per alternationem. I. H. G.: Nebenst gethaner dancksagung,
pathen das schreiben ahn La Courd abgehen zu laßen, wolten zum herrn
graffen von Trautmanstorff gleich iezt und sehen, daß gleichfalß ahn die
Oßnabruckische Kayserliche geschrieben würde.
W bei Trauttmansdorff. Dieser will Ws Vorschlag nach Osnabrück mit-
teilen , mit weitterem andeutten, daß der Volmar guten trost geb, in den
ubrigen puncten zuesammenzukommen. I. H. G.: Ein solches werd gar
nit schwer sein, wan man alles, was der gegentheyl begert, und zwarn ein
mehrers nachgibt. Graff von Trautmanstorff: Sey zwarn wahr, daß in
vielen sachen gewichen, viele aber wichen auch von dem Kayser. I. H.
G.: Man mocht den frieden zwischen Spanien und Franckreich befür-
dern . Der herr graff: Sehe darzu keine hoffnung, wo nicht Franzosi-
scherseiths von denen iezigen postulatis abstehen. I. H. G.: Sey zu
erbarmen, daß diß gering von Franzosen nicht wolle nachgeben oder auch
hingegen Spanien, da wegen so vieler land und leuth sich uberwunden, in so
schlechter sach opiniatriren werde. Trauttmansdorff: Peñaranda ist an
seine Befehle gebunden. W: Obs aber dem gemeinen und catholischen
wesen nuzlich, stünde dahin. Vernehmen so viel, daß die Franzosen und
sonderlich der cardinal Mazzarini vermeinen, viel von dem ihrigen, wan ye
die Spanier keinen frieden begerten, zu verliehren. Graff von Traut-
manstorff : Biß dato hab Spanien mehr königreich gewonnen als verloh-
ren . I. H. G.: Es würde sich wegen des puncti annui armistitii ein
medium, gleich in dem puncto succursus geschehen, finden laßen, aller-
maßen der vorschlag iungst geschehen, daß under dieser zeit kein christ-
licher potentat den andern angreiffen solt. Trauttmansdorff: Solche
und ähnliche Formulierungen aussichtslos, da sie den König von Portugal
einschließen, den Spanien als seinen Untertanen betrachtet. [...]
Schreiben an Ksl. in Oßnabrück und an Bischoping . – Sächsisches Schreiben
wegen der Religionsfreiheit in Schlesien und den Erblanden . – Mitteilung
Trauttmansdorffs: Schreiben an Ksl. in Osnabrück . –
Mitteilung an d’Avaux: Trauttmansdorff hat den Vorschlag angenommen
und bereits geschrieben, Hoffnung auf weitere französische Unterstüt-
zung . D’Avaux: Longueville hat sich uber des von Trautmanstorffs
imbecillitet nit allein hochstens verwundert, sondern hab auch das
schreiben alspald bewilligt und dasselb nervos und eiffrig zu fertigen anbe-
fohlen , gleich es noch diesen abend solte fortgehen, und versichere er, daß
der Monsieur La Courd wol intentionirt und den mund wol zu gebrauchen
wisse.