Acta Pacis Westphalicae II A 3 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 3: 1645 - 1646 / Karsten Ruppert

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Aus den schwedischen Kriegsvorbereitungen ist abzulesen, daß die Schweden mit
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Trauttmansdorff nur verhandeln, um Zeit für die Vernichtung der katholischen Reli-
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gion
im Reich zu gewinnen. Darüber hinaus ist mir dan die bestendige nachricht und

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versicherung gegeben worden, daß die Franzosen nit mehr beginnen, so gar auf
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uberlassung des ganzen Elsass zu bestehen, sonder sich zu underschiedlich moderation-
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und accommodationsmitteln nähern und anerbiettig machen, auch darbey nichts
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mehrers risentiren, alß daß sy, so gar übergangenen und von Euer Majestät abge-
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sandten nit gewürdiget, das mit ihnen vernere güettliche handlung gepflogen werde,
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massen mit den Schweden nun lange zeit beschehen. Ich teile dies mit, damit Euer
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Majestät diesem nach dem graven von Trautmanstorff unmaßgebig mit behörigem
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nachtruckh allergnädigst zubevehlen, daß er ohne verliehrung ainiger vernern zeit, ehe
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etwan nester tagen die feindtliche unwiderthraibliche kriegsoperationes incaminirt und
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in die würckhung gebracht, auch hierdurch die friedenstractaten zu unfehlbarm
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undergang des Römischen Reichs wohl gar unfruchtbar gemacht werden, mit den Fran-
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zösischen plenipotentiariis (wovern eß biß dato yber gleichwohl Euer Majestät mir
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gethane gnädigste vertröst- und versicherung verbliben sein solte) die satisfactions-
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puncten wider in handlung, auch denselben so ehist zur völligen richtigkeit bringe, ehe
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dan diese feindtliche intentiones gar zu weit uberhandt nemmen.


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Beilage zu B


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[1] = Beilage A.

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