Acta Pacis Westphalicae II A 3 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 3: 1645 - 1646 / Karsten Ruppert
Die Bayern berichten, daß sie gestern von den Franzosen bezüglich ihrer Satisfaktion
als endgültige Resolution vernommen hätten, daß die Franzosen sich von dem Elsas
kheinsweegs wölten abtreiben laßen, sondern begehrten, daß ihnen die vestung Prey-
sach, wie auch die statt Newenburg, so beede dießeit Rheins gelegen, sambt dem
Sundtgaw, Obern und Untern Elsas uberlaßen werden solt. Desgleichen begehrten sie,
die vestung Philipsburg, Benfelden und Zabern zu behalten, doch soviel diese drey
posten anlangte, wölten sie fernere handlung nit außschlagen. Und wan nun ihnen
diese anforderung eingewilligt, so wehren sie erbietig, die 4 Waldtstätte sambt dem
Preyßgaw dem hauß Österreich wiederumb abzutretten und alßpaldt ein armistitium
einzugehen, dhamit die ubrige friedenspuncten der gebühr abgehandtlet und geschloßen
werden könten.
Gleich wie nun dieses sehr schwehre sachen seindt, unß auch, soviel die posten dießeit
Rheins anlangt, noch der zeit weenig oder viel daran zurugzulaßen von irer Kayser-
lichen mayestät khein bevelch zukommen, also vernhemmen wir auch, daß mehren-
theils ständte, sönderlich waß die protestirende anlangt, darob einen besondern un-
willen faßen thuen. Und würde uns dhahero sehr lieb sein, wan Ewer Liebden et cetera
sambt oder sonders sich alßpaldt zu den Schweedischen plenipotentiariis sich verfüeg-
ten, umb von denselben zu vernhemmen, ob sie auch ires orts gern sehen würden, daß
der cron Franckreich solche ansehenliche plätz und vestungen dießeit Rheins in handen
pleiben sölten, weßen sich nun dieselben darauf vernhemmen laßen, daß wollen Ewer
Liebden alßpaldt hieher berichten.