Acta Pacis Westphalicae II A 3 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 3: 1645 - 1646 / Karsten Ruppert
Rezepisse auf Beilage B. Wie es nicht meine Absicht ist, die Pfalzfrage biß auf den
außgang dieser tractaten und auff die erhaltung deß friedens zu verschieben, also hat
es bey mir auch keinen anderen alß diesen verstandt gehabt, wie nach, wan trotz allen
ahngewenthen vleiß, wegen der gegentheilen obstination kein friedt geschlossen werden
solte, ich meines theils nicht rathen könte, daß man umbsonst einen Calvinisten ins
churfurstliche collegium nehmen solte. Sonst haben sich zween von denen Pfaltzischen
abgeordtneten noch den 20. dieß bey mir zue Oßnabruckg ahngemeldt, und nebens
contestirung ihres herrn devotion gegen ihro Kayserliche majestät und dem Reich, des-
selben sach recommendirt, die ich dan hinwiederumb dahin beantwortet, weylen ver-
mittelst allerseits interessenten einwilligung ein hochlöbliches churfürstliches collegium
noch anno 1640 pro interpositionibus belibt und bey denen Pfältzischen tractaten zue
Wien anno 1642 veranlast worden, daß diese sach bey vorgedachtem churfürstlichen
collegio wieder reassumirt werden solte, daß es dem abschiedt gemäeß und ahm besten
sein solte, wan sie, die Pfaltzische, sich alhier zu Munster bey denselben ahnmelden
theten. Welche sich darauff vernohmmen, mit ihren principalen mitabgeordtneten alhie,
dem Sträuff, zu underreden und vieleicht auch daß werckh ahn ihren herrn gelangen
zu lassen, wie Euer Churfürstliche Durchlaucht underdessen von dero abgesandten,
alß denen ichs zu ihrer nachricht alsbald zu wissen gemacht, ungezweivelt berichtet
worden seindt.