Acta Pacis Westphalicae II A 3 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 3: 1645 - 1646 / Karsten Ruppert
Legitimation Wesenbecks. Diskussion über die schwedischen Satisfaktionsforderungen
an das Reich.
Postmodum interrogavimus [ Kurmainzische Gesandte], weßen man sich wegen
volnzichung des Magdeburgischen revers und anfahung der reichsconsultationen zu
getrösten?
Ipse [ Wesenbeck] respondebat: Die sachen stündten in gefährlichen terminis und würd-
ten zu Oßnabrück weithaußehende consilia geführt; bevorab von etlichen weenigen,
welche gern sehen wolten, daß alles irregulariter und in confusione hergienge. Es wölle
von den fürsten dhaselbst gar die churfürstliche praeeminentz und andere sachen, die
er nit berühren möegte, in controversiam gezogen werden. Er hette sich wegen Pom-
mern in denselben und dergleichen sachen mehr starck opponirt, hoc non attento, seie
ipso absente von ihnen in negotio pacis bereits ein bedenckhen
Vgl. [nr. 2 Anm. 9] .
hete ihnen, fürstlichen, zu gemüth geführt, daß solche absonderliche consultation den
reichsconstitutionibus zuwiederliefe und angeregtes bedencken alhir zu Münster nit
würde angenhommen werden.
Quaerebatur, ob solches bedencken bereits zu Oßnabrück collegialiter approbirt,
respondebat dubiose, tarnen quod non, mit dem anhang, daß solches gleichwol contra
Germanam fidem den Schweeden bereits communicirt seie. Respondebatur: alhir würdte
man solches einseitiges bedencken, maßen er selbsten vernhünfftig erkennet, nit an-
nhemmen khönnen, sondern verhoffte die richtigmachung des Magdeburgischen rever-
ses und darauf die vortstellung der gesambten consultationen. Ipse: Es heten ire chur-
fürstliche durchlauchtt dhafürgehalten, es gehörte die Magdeburgische admissionssache
ad gravamina religionis, wegen Heßen Caßel ließe [er] es dahingestelt sein, weiln die
Kaiserliche herren abgesandte in deßelben fürstlichen haußes admission albereits ge-
willigt .