Acta Pacis Westphalicae II A 5 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 5: 1646 - 1647 / Antje Oschmann

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Verweis auf seine vorigen Schreiben.

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Mit der Absicht Ehg. Leopold Wilhelms, sich bis zum Eintreffen des ksl. Sukkurses defensiv zu
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verhalten und die Truppen zu verteilen, bin ich nicht einverstanden und lasse ihm dieses auch
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durch einen eigenen Ges. ausführlich vorstellen.

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Wiewohl ich derowegen der genzlichen zuversicht und hoffnung bin, vilhochgedachts
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erzherzogen liebden werde dise meine sowohl den beeden armaden alß Euer Majestät
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und meinen landen, auch dem ganzen Römischen Reich zum bessten gemaindte
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erinerungen und vorschleg wohl auf- und dergestalt in acht nemmen, wie es die
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augenscheinliche noth und gefahr erfordern, wan es iedoch nit geschechen solte, werden
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Euer Kayserliche Majestät mich mit fueg nit verdenckhen, wan ich meine landt und
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leüth, ia mich selbsten und meine herzliebste gemahlin und kinder

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Kf. Maximilian I. (1573–1651; 1623 Kf.) war seit 1635 in zweiter Ehe mit Ehg.in Maria
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Anna von Österreich (1610–1665) verheiratet ( Stammtafeln I Tafel 26). Zu seinen beiden
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Söhnen vgl. [nr. 217 Anm. 6] .
durch dergleichen
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hochgefehrliche und schädliche anschläg, darzue deß erzherzogs liebden obverstandner-
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massen durch dero räth persuadirt und verlait worden, nit khan und wirdt [!] ganz zu
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grundt richten und in oberzelte eisseriste gefahren stürzen und zuesechendt geschechen
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lassen, daß die beede cronen Franckhreich und Schweden sich per viam armorum
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meiner landen bemechtigen und dieselbigen hernach iure belli behaubten, auch mich
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und die meinige nimermehr darzue khommen lassen, sonder eher zu entfliechung diser
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extremiteten mich, nach dem exempl viller andern, mit den feindten in giettliche

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handlung einlassen, mein underhabende und bißher mit unaussprechlichen uncossten
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conservirte armada an mich ziechen und mich sambt meinen landen, so guett alß immer
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möglich, salviern wirdte, inmassen ich auß antringender noth auf obgesezten fahl zue
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thuen genzlich resolvirt und necessitirt bin. Jedoch bin ich zuversichtlich, daß Ehg.
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Leopold Wilhelm von Euer Majestät entsprechend ermahnt werden wird. Wenn Gallas zur
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Armee geschickt wird und Euer Majestät sich ebenfalls dorthin begeben, werde ich nach
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bestem Vermögen mit Rat und Tat helfen. Zuletzt bitte ich, mir Euer Majestät Resolution auf
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dieses und meine letzten Schreiben zuzuschicken.

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