Acta Pacis Westphalicae III A 3,4 : Die Beratungen des Fürstenrates in Osnabrück, 4. Teil: 1646 - 1647 / Maria-Elisabeth Brunert
Beratungsvorlagen: Schreiben und Memorial des RKG von 1646 V 12
An die rst. Ges. Text, diktiert 1646 V 20: Meiern III, 122 f., mit vier Beilagen (Briefwechsel
zwischen dem RKG und dem Gouverneur Frankenthals): ebenda, 124ff. Inhalt: Sorge vor
frz. Verstoß gegen den eigenen Schutzbrief; Forderung nach Freigabe der in Frankenthal
zurückgehaltenen Waren und einem Generalpaß zur Einfuhr des Eigenbedarfs. Bitte um
Beschleunigung der angekündigten Maßnahmen zum Unterhalt des RKG , besonders der
Judenkopfsteuer. Das Schreiben bezieht sich auf eine vorläufige Antwort, die der KFR
am 25. April 1646 beschlossen hatte ( APW III A 1/1, 582 Z. 28f.) und die am 26. April
ausgefertigt wurde; der Text konnte nicht ermittelt werden. – Zum frz. Schutzbrieffür das
RKG vom 26. Februar 1645 s. [Nr. 122 Anm. 65] , zur span. besetzten Festung Frankenthal
(nordwestlich von Speyer) APW III A 3/2 [Nr. 94 Anm. 54] .
An die rst. Ges. Text, falsch datiert auf III 9/19, diktiert Osnabrück 1646 V 30 durch
Kurmainz: Meiern III, 530 . Inhalt: Bericht über den beiliegenden Befehl des frz. Kg.s an
den Kommandanten von Speyer und die Befürchtung der Kameralen, daß sie unter die
Einwohner Speyers gerechnet werden und damit ihre Privilegien verlieren; wiederholte
Bitte, für die Sicherheit und den Unterhalt des RKG zu sorgen. Beilage: Befehl des frz. Kg.s
an den Kommandanten von Speyer betreffend die Behandlung aller Einwohner Speyers.
Text, Paris 1645 VIII 2, praes. 1646 III 16, diktiert Münster 1646 VI 1: Meiern III, 531 .
des FRM von 1646 VI 2
Text: Meiern III, 532 . Inhalt: Bitte an die ksl. Ges. , 1. mittels der frz. Ges. oder der
Mediatoren eine Beeinträchtigung des frz. Schutzbriefs für das RKG auszuschließen; 2. im
Friedensvertrag Vorkehrungen für einen allgemeinen schadenfreien Truppenabzug zu tref-
fen; 3. die Judenkopfsteuer in die Wege zu leiten unter Zusage der Rst. , bei Solvenz das
ausstehende Kammerzieler zu zahlen; 4. die span. Ges. wegen der Beschwerde gegen den
Kommandanten Frankenthals einzuschalten. KFR und FRM hatten am 2. Juni 1646 über
die Anliegen des RKG beraten; der SRO beriet gleichzeitig mit dem FRO darüber ( APW
III A 1/1 Nr. 90; 6 Nr. 59).
1. Sorge des RKG vor französischen Übergriffen; 2. Sicherstellung seines Unterhalts, insbe-
sondere durch Erhebung einer Judenkopfsteuer; 3. Herausgabe der im spanisch besetzten
Frankenthal vorenthaltenen Waren; 4. allgemeine Vorkehrungen für einen schadenfreien
Truppenabzug nach Abschluß des Friedensvertrags.
Eine Umfrage sowie Rechtsvorbehalt Hessen-Kassels und Hessen-Darmstadts wegen der
Judenkopfsteuer; Protest Württembergs wegen seines RKG -Anschlags.
Beschluß, einstimmig: Übereinstimmung mit dem FRM , wenige Zusätze.