Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
Donnerstag

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31 Donnerstags] am Rande: Protestantes sollicitant reassumptionem tractatus super in-
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strumento Trautmansdorffiano.
Donnerstags, den 28. huius, seind die protestie-
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renden abermaln per deputationem maiorem, als Chursaxen und Branden-
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burg, Saxen Aldenburg und Weymar, Braunschweig, vor unß erschienen mit
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begehren, daß wir ungehindert der catholischen theils abwesenheit theils
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contradiction die tractaten fortsetzen wolten in denen noch unverglichenen

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puncten, weil sie presupponirn, es im übrigen bei deme, waß gehandlet, ver-
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bleiben soll, diser meinung auch Ihr Kayserliche Maiestät, die herrn chur-
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und fürsten Trier, Cöln, Bayern, Saltzburg

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Paris von Lodron (um 1584–1653), Erzbf. von Salzburg 1619.
, Würtzburg, Bamberg seyen.
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Pitten benebens, wir wolten unß die Spanischen tractaten mit denn Franzo-
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sen, so ihres vernemmens etwan lang hergiengen, nit auffhalten lassen. Seyen
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erbiettig, wann der friden in Teütschlandt gemacht, alsdann auch alle müg-
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licheit anzewenden helffen, daß bemeldter frid zwischen disen beeden cronen
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ebenmässig erhebt werden möge. Responsum, unserstheils seyen wir alle
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stundt ferttig, die handlungen anzetretten, und hetten unß zu solchem ende
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vergangnen montag ad Suecos verfliegt und den punctum amnestiae vor
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handts nemmen wöllen, umb die dabei noch obschwebende differentias zu
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vergleichen. Weil aber die Schweden wegen abwesenheit noch ettlich prin-
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cipal catholischer ständen die handlung fast unverfänglich halten und für
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das besser achten wollen, daß man uff einmal alles, waß catholischentheils bei
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eim oder anderm puncten noch desiderirt würde und worauff man entlich
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zu verharren gedächte, heraußgeben solte, damit man sich darüber auch
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semel pro semper ex aduerso darauff erclären köndt, so haben wir unß disen
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weeg auch nit wollen entgegen sein lassen und weren eben im werkh,
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dessentwegen mit denn allhier anwesenden chur- und fürstlichen ca-
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tholischen ständen unß zu vergleichen. Es manglete an denn churfürstlichen
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nur allein Cöln, deren erscheinung aber unß noch heüt vertröstet worden.
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Sonst hetten die Schweden auch vermeint, man solte den punctum de satis-
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factione militiae vor handts nemmen, weil die armee noch in der nähend, ehe
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dann die sich anderwertshien movirn thet und die sach in schwerern standt
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gerathen möcht. Wir hettens aber abgewendt, weil diß ein accidens der paci-
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fication wer und, solang dise nit richtig, von solcher abferttigung der militiae
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nit kondte gehandlet werden. Waß die Spanischen sachen anlangte, geben
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alle unsere acta und actitata zu erkennen, daß wir unß derentwegen nichts
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hetten auffhalten lassen, begehrens auch noch nit ze thuen. Köndten aber
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dabei nit verhalten, daß es darmit allberait so weit kommen, daß diselben
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vermuettlich ehender als die hiesige zum schluss gelangen werden. Nem-
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men dabei vor bekandt an, daß die evangelischen chur-, fürsten- und ständt
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sich erbiettig machen, selbigen friden ebenmässig nach eüsseristem vermö-
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gen zu befürdern helffen, allermaassen es auch die nothuerfft erfordere, dann
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wir sehen einmal nit, wie der Teutsche friden mit Frankreich werde bestehen
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könden, wann nit mit Spania auch geschlossen, wie dann die circumstantiae
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gnugsamb bekandt.

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Illi seindt diser antwortt zefriden, wollen doch verhoffen, man werde nit
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gemeint sein, alles ab ouo in disputat ze ziehen; betreffendt die satisfactionem
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militiae seyen sie gleicher meinung, daß vordrist der fridenschluss richtig
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sein müeßte. Nos, sie praesupponirten, die obbenandte chur- und fürsten
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weren alle ihrer meinung, daß müeßte mit seiner maaß verstanden werden,
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daß gleichwol deß einen oder andern sondere angelegenheiten, soweit die in

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aequitate et iustitia fundirt, in acht ze nemmen. Ausserhalb dessen köndte
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man ihres consensus nit versichert sein. Es würde auch der friden nit nur
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zwischen Ihr Kayserlicher Maiestät und der cron Schweden allein, sondern
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auch zwischen catholischen und protestierenden ständen gemacht. Köndte
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also deren consens nit durchaus übergangen werden, und wans schon ge-
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schehe, so würde es doch keinen bestandt haben. Die handlung aber werde
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alles an handt geben und gnugsamb bezeügen, daß an seitten der catholi-
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schen nichts unbillichs gesuecht, sondern alles dahien gericht werde, daß
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man den friden erheben und dabei verbleiben könde.

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Eodem beantwortten wir Ihr Maiestät über obgemeldt schreiben, die be-
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schehene proposition gegen denn catholischen zu Münster betreffendt, und
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waß die seither verloffne weitere handlung anlangte [ 1888].

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Eodem recepisse ad Caesarem wegen Hessen Darmbstatt [ 1889].

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Eodem empfangen wir ferner schreiben a Caesare sub dato Prag, 16. huius,
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über herrn grafen von Nassaw und mein relation vom 4. huius, unß in
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puncto conferentiae inter catholicos et protestantes allein tanquam media-
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tores ze halten und nichts zu determinirn, biß die hauptresolution über der
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catholischen bedenkhen super instrumento pacis einkommen, waß man aber
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dennselben zu guettem erhalten könde, solches ze thuen [ 1890].

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