Acta Pacis Westphalicae II A 1 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 1: 1643 - 1644 / Elfriede Merla

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Wir haben nr. 187 am 8. März erhalten. Was aber unsere losamenter anlangt,
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wurde uns nichts liebers und angenemmers gewest sein, dann das wir gleich
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anfangs und nach disem allergenedigisten bevelch zu gehorsamister folg
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beysamen oder negst aneinander wohnen khöndten, es hats aber deß ortts
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und der allhießigen behaußungen gelegenheit nit geben mögen. Dann obwol
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ich, der graf von Nassau, die alhießig thumbpropstey bezogen und ver-
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meint, das ich ungefehr die beste gelegenheit erwöhlt, so hat doch der herr
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thumbpropst

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Adolf Heidenreich Droste zu Vischering, Dompropst zu Münster, Gesandter für das Hoch-
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stift Münster.
disen seinen hof nit ganz quittieren khönnen, sondern fast
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die bequemblichere zimmer und underkhommen für sich außbedingt und
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vorbehalten, das ich daher benöthigt worden, fast über die 1000 gulden
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darinn zu verbauen, damit ich allein die nothwendigiste personen meines
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staats bei mir gehaben möcht, und mueß nichtsdestweniger noch die übrige
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anderwerts logieren lassen. So seint alle andere thumbhäuser auf dem
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thumbhof zu mein, Dr. Volmars, ankhonfft zum theil von den Franzosen

[p. 303] [scan. 333]


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bereits eingenommen, theils aber von denn Spannischen gsandten bestelt
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gewesen, das ich mich nothwendig in die statt losieren müessen

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Zur Quartierfrage in Münster vgl. [S. 2 Anm. 5] .
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Sodann geruchen Eur Kayserliche Mayestät aus beyligender abschrifft der
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Franzößischen plenipotentiarien an den Venetianischen ambassator aus dem
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Haag vom 4 diß abgangnen schreibens [ Beilage 1] genedigist anzuhören,
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waßgestalten sie sich gegen ime erclärt, das sie nunmehr ire handlungen
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mit den Hollenderen zu ende gebracht, von inen urlaub genommen, und
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einer undter inen, plenipotentiarien, folgenden 5. diß unfelbarlich aus dem
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Haag abreisen und seinen weeg nach Münster nemmen, der ander aber inner
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zween tagen hernach folgen werde, zumalen sie auch sambtlich gegen uns
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und denn Spannischen deß tractaments halber sich demihenigen, was er,
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ambassator, inen angedeütet, ohne difficultet bequemmen wolten. Wie dann
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der Franzößisch resident Romain alhie vorgestern abendts mir, grafen von
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Nassaw, durch sein secretarium zugleich anzeigen lassen, das der monsieur
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Servient bestimbten 5. diß vor gewiß aus dem Haag abgereist were. Dahero
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wir desto weniger zweiflen wellen, sie werden sich gegen oder immediate
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nach Osteren herbeymachen, wiewol wir dabey auch nit zweiflen, sie
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werden, ehe dann der cron Franckreich und irer confoederierten waaffen
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allerorten widerumb zu feldt stehen, nit leichtlich zum haubtwerkh greiffen,
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sonder ir absechen uf den success der armaden richten wollen. Wie uns
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dann der Venetianische ambassator, als wir ine negstvergangnen sontags

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6. März.

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besuecht, undter anderm angezeigt, er hete nachricht, das der Schweedische
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general Torstensohn mehrberüerte Franzößische gesandten versichert, er
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wolte noch vor endt deß früelings mit einer wolstaffierten mächtigen
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armada widerumb ins reich und uf die Keyserliche erblande gehen. Ob
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auch der könig in Dennemarkh sich undterstehen solte, ime nachzusezen,
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so wurde er durch den generalfeldtmarschall Gustaf von Horn mit einer
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besonderen armada dermassen khurz gehalten werden, das er sich wol wurde
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zurugghalten müssen.

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Sodann hat uns der herr nuncius apostolicus zu Cölln uf unser abgangen
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sollicitationschreiben, wie nr. 2 zu sechen, das er allein der passaporti von
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denn Hollenderen, Schweeden und Hessen, so die Franzößische plenipoten-
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tiarii für ine außzubringen benommen, erwartten thet, von 1. diß beandt-
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wortet und widerumb laut der beylag nr. 3 erst gestrigen tags berichtet,
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das bedeüte passaporti ime bereits zuekhommen, er auch sich alspald uf
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den weeg zu begeben endtschlossen und die Dominicam Palmarum

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20. März.
alhie
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zu halten verhoffte. Und haben wir zugleich abschrifften, deren in ersten
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schreiben angezogner an uns lautender brevium apostolicorum numeris
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4, 5 (dergleichen auch den Spannischen gsandten zukhommen seint) bey-
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schlissen sollen. Was sonsten aus dem Haag und Pariß sowol der Fran-

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zößischen plenipotentiarien abreiß und mit den Hollenderen vorgangner
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schliesßlicher handlung halber als auch anderwerts uns vor zeitung zu-
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khommen, ist sub numeris 6, 7, 8 zu sechen.

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PS Bei Beschluß dieses Schreibens ist uns von Bremen Beilage 9 betr. Dänemark
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zugekommen. Romain will morgen nach Deventer reisen, umb daselbst die Fran-
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zößische gesandten von dem hießigen statu zu informieren.

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