Acta Pacis Westphalicae III C 3,2 : Diarium Wartenberg, 2. Teil: 1647 - 1648 / Joachim Foerster
Samstag Bayern bei W. Bericht über die brandenburgi-
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sche
, durch Wittgenstein erfolgte Werbung wegen der Deputation. Da sie den
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frieden allen eußersten fleißes zu beförderen Befehl haben, wollen sie dem
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vorschlag secundiren und sich deshalb mit den Kölnern besprechen. W:
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Gespräche mit Raigersperger und Fromhold. Fromhold hat bei Kölnern
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und Mainzern nur vom Frieden zwischen Frankreich und dem Reich, Witt-
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genstein
bei Bayern und Trierern aber auch vom Frieden zwischen Frank-
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reich
und Spanien gesprochen. Es köntte aber dießer Churbrandenburgische
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vorschlag woll etwas nachdenckens und verdächtiges in sich haben, dan so
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viell beede cronen anbelangt, hette das reich itzo eben noch kein befuegte
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ursach, in die herrn mediatores zu tringen, weiln man woll wüste, daß sol-
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ches von den Hollendischen weeßen und der gesandten ankunfft principali-
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ter dependirte und die Spanische vor deren ankunfft, ne illos tanquam
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interpositores praeteriise videantur, nichts würden handlen wollen; und
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möchte der Churbrandenburgischen und Franzosen intention woll dahin
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gerichtet sein, daß sie dieße der Spanischen und Hollender guete verstend-
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nuß gedachten mit ainigen disgusten zue interrumpiren. Bezüglich Frank-
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reichs
und des Reichs die Mitteilung des französischen Instrumentes an die
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Stände abzuwarten; Stellungnahme Chigis. Die Ksl. sollen vorhaben, heute
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den Mediatoren auf das französische Instrument zu antworten, were also
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auch da keines antribs vonnetten, sondern wurden nur die stendt selbsten in
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mora constituiert. Bayern: Verwundert über das unterschiedliche An-
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bringen
der Brandenburger. Wan es aber, wie herr nuncius anzeigen laßen,
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und sonsten also beschaffen sein soltte, so hette man mehrer nachrichtung

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abzuwartten. Darauff, waß sie in puncto gravaminum von ihrem gnedig-
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sten herrn befehligt weren, communicirt, mitt dem vermelden, wan man
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dießer sachen halber in pleno votiren soltte, würden sie ihr votum de verbo
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ad verbum ex litteris ablegen, welches kurz und schließlich dahin gehet,
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daß Ihre Churfürstliche Durchlaucht alles dasjenig, waß in dem extradir-
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ten instrumento pacis Caesareanorum begriffen, propter praesentem neces-
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sitatem insoweith nit wiedersprechen, doch keinem stand vorgreiffen
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wollen. Alß es nun ratione necessitatis praesentis und woher dieselbige
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ihren originem et nutrimentum ie mehr und mehr nehmme, verscheidene
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discursus geben, haben die herrn Churbayerische auß bey sich habendem
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schreiben, waß ratione reunionis Ihre Churfürstliche Durchlaucht vor
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quaestiones gesetzet, abgeleßen und nachgehendts auch schrifftlich commu-
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nicirt. Der Hessischen satisfaction halber, daß sie in selbige nicht zu willi-
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gen befelcht, auß gemeltem schreiben einen tröstlichen paragraphum abge-
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leßen. Warauff alß wollmeintlich angedeut, daß gegen der Hessischen
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opiniatritet etwas anderst und mehrers alß schreiben und wortt zu gebrau-
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chen, auch remonstrationes dabey geschehen, wie viell Ihrer Churfürst-
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lichen Durchlaucht ertz-, stiffter und landen zue erhalttung der chur
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gethan, haben sie sich ihrestails woll intentionirt zu sein gnugsamb bezeigt,
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gleichwohl alsolchen haubtpunct zue beeder Ihrer Churfürstlichen Durch-
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lauchten vergleich- und anordnung müeßen hingestellet sein laßen. W:
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Klage über Demolierung der Petersburg durch die Stadt Osnabrück; daß
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die Schweden und protestirende intractabler würden, weiln sie sehen, daß
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under den catholischen so gar keine zusammensetzung. Der Königsmarkh
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sage offentlich über taffel, daß ihnen das Ulmische armistitium über die
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maßen woll kommen, dan er ohne dasselbig wedder in dieße lande kom-
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men, doch die Vechta und andere ortten belägeren, viell weniger hette occu-
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piren können, wan nit die Separation geschehen, die andere guarnigionen
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nicht feintlich servieret, sondern ihme daraus, wie auch sonsten aus denn
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landen Minster und Paderborn ganz willig alles zugefiert und assistiert
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worden were.

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Vor Ankunft der Bayern Mitteilung der Mainzer: Auf ihre Erklärung, sie
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hielten die Deputation für verfrüht, haben die Brandenburger sich fast
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etwas alterirt bezeigt und gemeint, bei einer Beratung aller Stände würde
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ihr Vorschlag angenommen werden. W: Zur Vermeidung einer Abson-
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derung der Protestanten möge man antworten, da das französische Instru-
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ment jetzt zur Diktatur komme, werde man danach um so besser über den
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Vorschlag befinden können.

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Chigi an W: Bitte um Nachricht über die Entscheidung wegen des Bran-
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denburger
Vorschlags; sehe er einmal nicht, waß für effectus darauß zu
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hoffen. Und weiln er dan vernehme, daß die herrn Kayserliche über das
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instrumentum Gallicum erklerung zu thun, zue ihnnen kommen würden,
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auch er und Venetus den nachmittag bey den Spanischen auß sich negocium
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pacis urgiren würden und er nicht dafür haltte, daß vor der Hollender

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wiederzuruckkunfft sie Spanische auff ein gewißes sich resolviren möch-
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ten, zumaln dieselbe pro interpositoribus allerseits beliebt, so haltte er noch
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beßer, mitt der vorhabenden deputation zuzuwartten.

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Schreiben Melschedes wegen Satisfaktion für Gustafsson

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Anlage (Melschede an W): fehlt.
. – Schreiben
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Schorlemers (Osnabrück) in derselben Sache

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Schorlemer an W 1647 VII 26 ( Osn. 137).
. – Schreiben der Osnabrük-
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ker Landstände an die Ksl. in Münster und in Osnabrück und an die
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Schweden in derselben Sache

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Anlage (Osnabrücker Stände an Ksl. in Münster, an Ksl. in Osnabrück, an Schweden):
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fehlt.
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Mitteilung Chigis auf Anfrage Ws: Die Ksl. haben alle neuen Forderungen
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der Franzosen abgelehnt . Auf die Frage, ob deshalb mit den Ständen ge-
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sprochen
worden sei, hat Volmar geantwortet, daß nicht vonnothen gehal-
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ten, worauf Chigi erwidert hat, man hab aber gesehen, was fur difficultet
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dieser modus hiebevorn geben, indem noch heutige und viele sachen, welche
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Caesarei eingewilligt, von catholischen nicht placidirt wurden, warwieder
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der herr Volmar nicht zu andwortten gewust habe. Peñaranda hat erklärt,
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noch zu den Abmachungen vom April zu stehen, unangesehen der verbes-
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serten
militärischen Lage der Spanier. Damals ist der Abschluß nur an
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d’Avaux gescheitert, worüber zwischen diesem und Longueville immer
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noch Differenzen bestehen. Man müß auf Gott hoffen, wan elector Bava-
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riae nur wolte, were allen sachen pro conservanda religione catholica rhat
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geschafft.

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Mitteilung Kranes auf Anfrage Ws: Nassau/Volmar haben mit den
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Mediatoren ohne ihn und Lamberg verhandelt; vermutlich ging es nur um
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Darstellung der differenten Punkte.

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