Acta Pacis Westphalicae II B 2 : Die französischen Korrespondenzen, Band 2: 1645 / Franz Bosbach unter Benutzung der Vorarbeiten von Kriemhild Goronzy und unter Mithilfe von Rita Bohlen

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Eintreten Chabods für Bellezia. Vermutungen über die Entsendung Rortés nach Stockholm,
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Bemühungen um die Ablösung La Thuilleries, Empfehlung de La Cours. Gute Zusammenarbeit
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mit Longueville.

[p. 570] [scan. 618]

Gute Erfolgsaussichten bei den Verhandlungen: Bereitschaft der Spanier zu einem Abkommen,
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vor allem zu einem Waffenstillstand; Wirkung der Türkengefahr auf die Friedensbereitschaft,
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günstige Gelegenheit zu einem Friedensschluß nach den Bedingungen Frankreichs; ähnliches
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Verhalten der Spanier in der Vergangenheit; Vorschlag einer erneuten Erklärung der Absicht
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auf Einbehaltung der Eroberungen und einer Fristsetzung für die spanische Antwort, Erfolg der
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Schweden mit diesem Verfahren in den Verhandlungen mit Dänemark; Vorteile einer
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Weiterführung des Krieges. Eventuelle Bereitschaft Spaniens zu einem Abkommen ohne
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gleichzeitige Regelung der Probleme im Reich, Befürwortung eines solchen Abschlusses für den
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Notfall zur Konzentration der militärischen Kräfte im Reich als Gegengewicht gegen Schwe-
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den, Präferenz für einen allgemeinen Friedensschluß. Eventueller Friedensschluß mit Spanien
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für Italien und die Niederlande und langjähriger Waffenstillstand für Katalonien und
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Portugal, Tausch der spanischen Niederlande in einem Heiratsprojekt gegen Katalonien, gegen
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die Aufgabe der Unterstützung Portugals und gegen Türkenhilfe. Berücksichtigung der
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Interessen der Verbündeten in den Verhandlungen: keine Verpflichtung zur Rücksicht auf
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Portugal, Savoyen, Hessen-Kassel und Siebenbürgen; Verpflichtung zur Rücksicht auf die
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Generalstaaten und Schweden, eventuell mangelnde Friedensbereitschaft dieser Mächte, Nei-
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gung zur Weiterführung des Krieges bei Schweden angesichts der gegenwärtigen Erfolge,
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Widerstand von Seeland und des Oraniers gegen einen Friedensschluß der Generalstaaten,
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Furcht des Prinzen von Oranien vor den Ansprüchen Longuevilles auf das Fürstentum Orange.
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Drohende Stärkung der protestantischen Partei bei der Fortführung des Krieges, Vorschlag der
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Vergrößerung der Armee im Reich zur Verstärkung der französischen Position; Vergrößerung
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der Truppen durch katholische Soldaten als Gegengewicht zu den Weimarer Truppen. Haltung
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der Mediatoren: kein Verlaß auf eine freundliche Einstellung Chigis trotz seiner Querelen mit
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der Kurie, feindselige Haltung Contarinis. Ehrliches Bemühen der bayerischen Gesandten um
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den Friedensschluß, keine Aussicht auf ein Separatabkommen mit ihnen. Brandenburgs
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Neigung zu Schweden.

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