Acta Pacis Westphalicae II A 1 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 1: 1643 - 1644 / Elfriede Merla
351. Auersperg und Krane an Ferdinand III Osnabrück 1644 August 11
Osnabrück 1644 August 11
Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 46e, Konv. b fol. 457–457’, 472–472’, praes. 1644 August 23. Kanzleivermerk: Hievon ein abschrifft für den von Plettenberg 31. Augusti in Ebersdorff
anno 1644 = Druckvorlage – Kopie: ebenda Fasz. 92 III ad nr. 359 fol. 212–213.
Protestschreiben der schwedischen Gesandten. Lampadius über schwedisches Begehren an Dänemark
nach Klarheit über die Vermittlung.
Hinweis auf Beilage [ 1 ]. Warbey wir gehorsambst erinneren söllen, daß bey
der reassumption, dha der Dännischen interposition gedacht worden, wir
unns mitt fleiß deß termini interesse, alß welcher general ist unnd unver-
fänglich , gebrauchen müßen. Haben auch unnßere anthwort, dhamitt die-
selbe soviel desto aigentlicher in obgedachten terminis unnd nitt anders
zurückbragt werden mögte, dem syndico , alß der niemahln in dießen
sachen gebraucht worden und die wenigste information darin hatt, ad cala-
mum dictirt, doch mitt deutlicher warnung, daß nichtz schrifftliches von
sich geben, sondern sich der dictatur ploß zu seiner beßeren information,
ümb die sach desto sicherer in terminis formalibus zu überbringen, bedienen
sölte.
Unter sölchem verlauff haben wir den Dännischen gesandten von Langer-
man von sölcher der Schwedischen insinuation und unnßer darauff besche-
henen anthwortt zu wißen thuen laßen, der sich der communication be-
danckt unnd fürsichtiglich daran beschehen zu sein vermeldet, daß das ver-
schloßenes schreiben
APW [ II C 1 nr. 201 ] .
thagen die nachricht dhavon gehabt, daß es eine protestationschrifft gewest,
so unns hette eingeschickt werden sollen, so wir zwar an seinem orth gestelt
sein laßen, haben aber auß denen uns darbey fürgekommenen ümbstenden
von dergleichen gefahrlichkeit, oder daß dergleichen protestation darunter
söll verborgen gewest sein, nitt abnehmen können.
Wir haben sünsten auch auß mundt deß fürstlich Braunßweig Lünenbur-
gischen abgeordneten doctoris Lampadii (der vorgestern bey uns urlaub
genohmen, in meinung, sich wieder zurückzubegeben, weiln seine nego-
tiation in puncto evacuationis der von den Schwedischen einhabenden
örtteren ahn den Schwedischen general, den Törstensohn, verwiesen sein
sölle), daß denen Schwedischen gesandten bey dem weesen in Dennemarck
sehr angst seie unnd wünschen theeten, daß es niemahls wehre angefangen
worden, auch ihnen, Lampadium, ersucht hetten, bey seinem gnädigsten
fürsten und hern zu hinderbringen, daß sie, Schwedische, es gehrn sehen
wölten, dhamit sich die hern hertzogen von Braunßweig Lüneburg, alß die
es wegen der nahen verwandtschafft
würden in Dennemarck insoweitt interponiren theeten, daß die königliche
würden sich wöllen belieben laßen, entweder die interposition bey denen
tractaten alhie zu continuiren oder sich zu erklehren, waß ihre meinung
hiebey seie, dhamit man sich darnach richten unnd dermahleins denen
tractaten den anfang geben möge. Er, Lampadius, zweiffele nitt, seine
gnädige herschafft würde sich derentwegen zu einer sölchen abordnung ahn
Dennemarck, weiln es zu beforderung dießer tractaten angesehen, bewegen
laßen, und vermeinte, dem gemeinen weesen hoch ersprießlich und nützlich
zu sein, sonderlich, wan Dennemarck die interposition auch ex parte Schwe-
den wieder sölte eingeraumbt werden, welchs er doch nitt recht capiren
könte, unnd waß dergleichen rede mehr gewest, so wir alle dhahin gerichtet
zu sein vermerckt, ümb dardürch von unns gleichsamb einen consensum zu
erlangen oder unßere gedancken darüber zu vernehmen, so von unns aber
mitt stilschweigen verbeygangen unnd mitt anderen discursen, sonderlich
mitt information über iegenwertigen dießer tractaten zustandt (warnach er
nachfrage zu haben bevelcht zu sein vermeldet) divertirt worden; haben es
aber eine notturfft zu sein erachtet, gehorsambst anzuzeigen, dhamit daß
werck beyzeitten möge unterbawet und aller ungelegenheit entgangen
werden.