Acta Pacis Westphalicae II A 1 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 1: 1643 - 1644 / Elfriede Merla
284. Auersperg und Krane an Ferdinand III Osnabrück 1644 Juni 9
Osnabrück 1644 Juni 9
Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 46e, Konv. b fol. 382–382’, 386, praes. 1644 Juni 21 = Druck-
vorlage – Kopie: ebenda Fasz. 92 II ad nr. 290 fol. 543–543’.
Geplante schwedisch-französische Konferenz in Harkotten. Notwendigkeit einer Konferenz der
Kaiserlichen und Spanischen. Aufgehaltene Hamburger Post.
Wir haben nr. 269 samt allen Beilagen erhalten. Weisen auf nr. 281 hin. Wir haben
dieses sogleich ahn deß ertzstiffts Bremen einhabers fürstliche gnaden wie
auch an den königlich Dännischen gesandten Christoph von der Lipp über-
schrieben . Waß nun die gegentheile hierauff vornehmen werden, dhavon
haben wir noch nichts aigentlichs erfahren können, obzwar vermuhten,
daß deßwegen zu einer conferentz in loco intermedio beyeinandertretten
werden, gestalt sich schon deß orts halben verglichen unnd daß hauß
Haarkotten
Harkotten, Schloß und Dorf an der Nordostgrenze des Oberstifts Münster zum Hochstift
Osnabrück. Vgl. APW [ II C 1 nr. 184 ] und [ nr. 185 ] .
auff sölche gegenseidtige conferentz mehr unnd newe materi, so einer under-
redung woll wirdt vonnöhten haben, heraußkommen werde, alß sein wir
bedacht, sopaldt selbige conferentz wirdt vorüber sein, unns auch mitt
Ewer Kayserlichen Mayestätt gesandten zu Münster unnd denen herren
Spanischen gleichergestaltt zu einer underredung in loco intermedio zu
veranlaßen. Verhoffen, daß immittels waß nachrichtung von den verlauff
der sachen in Dennemarck, warnach man sich bey der conferentz richten
möge, einlangen sölle. Eß ist aber die Hamburger post nun zum dritten mahll
von denen ertzstifftischen Bremischen sowoll alß auch Schwedischen auff-
gehalten worden. Derentwegen wir bey hochgedachten fürsten (zumahll
wir auch von denen Schwedischen gesandten darümb ersucht worden) ge-
bührende erinnerung unnd ümb remedirung ansuchung gethaen
Vgl. APW [ II C 1 nr. 176,2 ] .
auf Beilage [ 1 ].
[1] von der Lippe an Krane, Hamburg 1644 Mai 14/24. Kopie: RK , FrA Fasz. 46e, Konv. b
fol. 384–385’.
Kriegsnachrichten. Einer von Oxenstiernas ministris hat einem Hamburger Bürger geschrieben,
aus der Weigerung der kaiserlichen Gesandten in Osnabrück, die Vollmachten auszuwechseln, sei
zu ersehen, daß dem Kaiser kein Ernst zum Frieden, tröstet sich doch dhaneben, daß der graff
von Schwartzenberg in der reise nach Oßnabrück begriffen sein und der herr graff von
Awersperg dhagegen wiederümb abgefordert werden söll. Dr. Langenbeck hat mir heute
berichtet, daß der braunschweigische Gesandte
Wohl der Vizekanzler von Braunschweig-Lüneburg-Kalenberg, Dr. Jakob Lampadius (1593–
1649); vgl. ADB XVII S. 574–578 .
baldt noch mehr folgen, müßen ia, daß die tractaten noch fortgängig sein werden, gutte
hoffnung haben. Erwartte erster gelegenheit den cathalogum der anwesenden.