Acta Pacis Westphalicae II A 1 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 1: 1643 - 1644 / Elfriede Merla
274. Ferdinand III. an Auersperg und Krane Wien 1644 Mai 30
Wien 1644 Mai 30
Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 46k, Konv. c fol. 208–208’, 209 = Druckvorlage – Konzept:
ebenda Fasz. 46k, Konv. c fol. 207–207’, 215–215’ – Kopie: ebenda Fasz. 92 II ad nr.
300 fol. 628–629.
Verhalten gegenüber nicht akkreditierten Gesandten. Präzedenzstreitigkeiten des französischen und
schwedischen Residenten mit den kurfürstlichen und fürstlichen Gesandten.
Wir haben nr. 249 und nr. 256 erhalten. Ihr sollt alles dasiehnige verhüetten,
wardurch unnserseits des königs zue Dennemarckh Norwegen liebden einige
gelosia schepffen und fassen mögen.
Den churfürstlichen Brandenburgischen edelman habt ihr auch gar wohl
und vernünfftig auf seine fragen beantworttet, und weilen nit zu zweifflen,
das dergleichen sachen aus suggestion und anstifftung der Franzößischen
und Schwedischen gesandten herrüehren, wie ihr solches selbst in euerm
schreiben berüehren thuet, also ist umb sovil mehrers mit dergleichen per-
sohnen, so sich von ihren principaln nit legitimieren, behuetsamb zu gehen
und sich gegen dergleichen persohnen in specialveranthworttung nit ein-
zulassen, sondern ie mehr ihr in terminis generalibus verbleibet, ie besser
und behuetsamer ist es.
Da auch wegen der von beeden cronen Franckhreich unnd Schweden
residenten vorhabender competenzstrittigkeiten mit den chur- und fürst-
lichen gesandten deß reichs etwas an euch gebracht werden solte, so wollet
ihr solches alsobaldt, das es die hochheit und praeeminenz des heyligen
Römischen reichs nit zulassen könte noch wolte, fein rundt abschlagen und
euch dißorths im geringsten nichts einlassen.