Acta Pacis Westphalicae II A 1 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 1: 1643 - 1644 / Elfriede Merla
146. Auersperg und Krane an Ferdinand III Osnabrück 1644 Januar 11
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Osnabrück 1644 Januar 11
Zu diesem Schreiben findet sich ein PS. Kopie: Giessen 203 fol. 715’–717 – Druck: Gärt-
ner II nr. 129 S. 343–345. Inhalt = [ nr. 142 ] .
Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 46e, Konv. b fol. 17–17’, 20–20’, praes. 1644 Januar 27 = Druck-
vorlage – Kopie: ebenda Fasz. 92 I ad nr. 137 fol. 709–711; Giessen 203 fol. 713’–715’ –
Gärtner II nr. 128 S. 340–343.
Oxenstiernas Erklärung gegen die Dänen über den schwedischen Einfall in Holstein. Abreise des
dänischen Kanzlers.
Derjeniger edlman, so von denen königlich Dännischen gesandten alhie
zum Oxenstirn nacher Minden, ümb die nachrichtung und gewißheit
wegen deß Schwedischen einfals in Holstein zu erkundigen, abgeschickt
gewest, ist verlittenen freitag, den 8. dießes, wieder alhie anglangt, unnd
fast eine spöttliche anthwortt von den Oxenstern
Siehe APW [ II C 1 nr. 90 ] .
(wie unns bemelte Dännische gesandten alßbaldt selbigen thags berichten
laßen) zurückgebragt, daß er, Oxenstirn, wegen selbigs einfals keine andere
nachrichtung habe, alß daß die Schwedische armada völlich in Holstein
stehe. Selbe armada seie dergestalt abgemattet gewest, daß nottwendig einen
sölchen gutten orth undt landt, ümb sich etwaß wieder zu erholen, suchen
müßen; man stehe aber mit dem hertzogen von Holstein in handlung, wegen
einer ergiebigen summa geldts zu recrutiren, unnd in guter hoffnung, sölche
zu erlangen. Im übrigen wolte er, Oxenstirn, sopaldt ihme von annäherung
der übrigen fürnemben interessirten würde nachricht zukommen, seine reiß
hiehin beforderen unnd der friedenßhandlung mit abwartten.
Andern thags darnach, neimblich samstag den 9. dießes, laßet unns der
Dännische reichscantzler Jobst von Höge wißen, daß er heudt waß verrich-
ten würde, so zu Ewer Mayestätt großen dienst gereichen werde, waß eß
aber seie, dhavon wolte er unns selbst mündtlich unnd vielleicht noch heudt
berichten, ist aber nit kommen, sondern selbigen thags nachmittag ümb zwey
uhr unns die nachrichtung einglangt, daß gedachter Dänische reichßcantzler
mit vier gutschen unnd bey sich habender pagage von hier hinweggereiset
und, soviel man erfahren können, seinen weg nacher Bremerforth
nohmen .
Sontags, den 10. darnach, laßen unns die übrige Dännische gesandten
wißen, daß der Dännische reichßcantzler gestern von hier hinweggereiset,
sölchs consilium oder resolution aber für sich selbst genohmen unnd sich
nacher Bremerforth gewendet habe, ümb zu versuchen, ob er von dort auß
zu der königlichen würden in Dennemarck dürchkommen könte, vermeind-
ten aber, daß er baldt widerümb alhie sein werde, mit pitt, ihnen für ent-
schuldigt zu halten, daß also unnßer unbegrüßet dhavongezogen. Eß
würden immittels sie, die übrige Dännische gesandten, in ebenselbigen
qualitet, wie seithero gewesen, alhie verpleiben.
Bey welcher bewandtnüß, weiln also daß capo legationis Danicae zurück-
gangen auch unnßers allergehorsambsten darfürhaltens, zumahln derselbe
ein großen theil seiner pagagie mit sich genomben, woll vielleicht vor dieß-
mahl nit zurückkommen dörfte, unschwer zu erachten, daß eß hochnöttig
sein wölle, unns auff unnßer bey vohriger ordinari gehorsambst überschrie-
benes dubium, wie auff den fall, dha die königliche würden in Dennemarck
die übrige gesandten auch zurückforderen sölten, wir unns in ein und
andern, sonderlich aber der sicherheit halben zu verhalten, allergnädigst
bescheiden zu laßen, unnd wollen Ewer Mayestätt allergnädigsten befehll
unnd instruction gehorsambst erwartten.