Acta Pacis Westphalicae II A 1 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 1: 1643 - 1644 / Elfriede Merla
83. Ferdinand III. an Auersperg und Krane Wien 1643 Oktober 28
Ferdinand III. an Auersperg und Krane
Wien 1643 Oktober 28
Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 46k, Konv. a fol. 221–221’, 231, praes. 1643 November 11
= Druckvorlage – Konzept: ebenda Fasz. 46k, Konv. a fol. 220–220’, 232 – Kopie: Giessen
203 fol. 579–580’ – Druck: Gärtner II nr. 43 S. 113–115.
Kaiserliche Vollmacht. Vorstellungen Bidenbachs am Kaiserhof.
Auf nr. 62. Nun wollen wir zwar an sein orth gestelt laßen sein, waß etwa
für scrupuli inskhünfftig wider die euch beraits zugefertigte vollmacht (die
unsers wissens iemanden, wer der auch sey, weniger denen gegentheilen
communicirt worden) gereget werden möchten. Haben iedoch zue ver-
hüetung alles unnötigen disputats euch gleich wie auch unsern zu denen
Frantzösischen tractaten verordneten gevollmechtigten in gleicher formb
beykhommende vollmacht zufertigen wollen. Hinweis auf Beilagen.
[2] Anbringen des dänischen Residenten Wilhelm Bidenbach am Kaiserbof, mündlich vorgetragen
am 1643 Oktober 17. Kopie: RK , FrA Fasz. 46k, Konv. a fol. 222–225’ – Druck: Gärtner
II nr. 39 S. 89–96 [ ungenauer Text ]. [ Kopie: Giessen 203 fol. 582’–587’. ]
Der Kg. hat beide königliche Majestäten in Frankreich gebeten, die Entsendung der Gesandtschaft
zu beschleunigen
Nr. 68,1 A und nr. 68,1 B .
Dänemark jede Schuld Frankreichs an der Verzögerung des Kongresses zurückgewiesen. Der Kg.
bittet den Kaiser, die noch säumigen Gesandten, vor allem Spaniens, um ihr baldiges Erscheinen an
den Kongreßorten anzuhalten. Der Kg. in Frankreich hat am 28. August 1643 dem Kg. von
Dänemark geschrieben
Vgl. [ S. 107 Anm. 2 ] .
annehmen will, und Dänemark gebeten, ein Gleiches zu tun. Der Kg. von Dänemark versichert, alles
zu tun, was zur Wiederaufrichtung des allgemeinen Friedens ersprießlich ist.
[3] Kaiserliche Resolution auf Beilage 2, Wien 1643 Oktober 27, Ausfertigung: RK , FrA Fasz.
46k, Konv. a fol. 228–229’, gesiegelt und von Kurz und Walderode unterzeichnet – Druck:
Gärtner II nr. 40 S. 96–99. [ Kopie: Giessen 203 fol. 587’–590. ]
Dem Kaiser ist nr. 83,2 vorgetragen worden. Er hat auf des Kgs. von Dänemark Schreiben vom
6. September am 12. Oktober geantwortet. Darbeneben sehen ihre Kayserliche mayestät
nicht, warumben zue Münster oder Oßnabrugg andere mehr Kayserliche plenipotentiarii
von dero Kayserlichen hoff erwarttet wollen werden, zuemahlen ihre Kayserliche mayestät
dero zue Münster und Oßnabrugg anwesende und zue gegenwertigen tractaten verord-
nete ansehenliche gesandten dergestalt mit vollmacht und instruction versehen, sie sich
auch zu edierung ihrer plenipotenz bereit erbiethig gemacht, daß derenthalben einhiger
mangel nit erscheinen würdt.
Belangent aber die königlich Spanische gesandte, ist ihrer Kayserlichen mayestät seithero
die nachricht eingelangt, daß sich dieselbe alß der herr graff Zappata, Saviedra und Brün
nit allein gegen Münster moviert, sonder vermuetlich daselbst angelangt, massen auch
solche alle mit plenipotenz sambt und sonders nit weniger dermassen versehen sein, daß
derenthalben dem tractat einzige verhinderung weiter nit zuwachßen kan.
In der Pfälzischen Sache erwartet der Kaiser das Gutachten des Kurfürstenkollegs und zweifelt nit,
eß werden ihre königliche würden zue erhebung deßienigen, so zue hinlegung mehr-
gedachten Pfältzischen weesens am rathsambsten befunden werden möchte, die handt nit
abthun, sondern sich dessen befürderung wie bißhero also auch khünfftig gantz eyfferig
ahngelegen lassen sein. Dank für Bereitschaft alles zur Wiederaufrichtung des allgemeinen
Friedens Förderliche beizutragen.