Acta Pacis Westphalicae II A 1 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 1: 1643 - 1644 / Elfriede Merla
15. Auersperg an Ferdinand III Osnabrück 1643 August 4
Osnabrück 1643 August 4
Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 46c, Konv. b fol. 32–32’, 34–34’. Auflösung der Chiffre fol. 33.
Ankunft in Osnabrück. Visite von der Lippes: Lebensmittelzufuhr, Einrichtung der Post, Waffen-
stillstand .
Ewer Kayßerlichen Mayestät berichte ich allerunterthänigst, daß ich, gott-
lob , vor drey tagen alhie eingelangt bin undt alsobalden von den königlich
Dänischen gesandten, den von der Lippe, besucht undt angesprochen worden,
die beyschaffung allerhandt nohtturfft wie auch bestellung der posten
meinestheils auf daß ehist zu befürdern, weiln er nuhner (da doch einige
gesandten noch frembde zur zeit alhie) ein viermahl mehrere tewerung alß
anno 1630 zue Regenspurg gewesen , wie auch in werkh erfahren, daß ohn
belegung der posten die correspondenzen alzu unsicher undt langsamb
müsten gepflogen werden. Dahero ich auf gleich meßiges anhalten hiesiges
magistrats von stundt an den graffen von Vehlen
hierumb unter seinen commando liegenden guarnisonen den gemeßenen
befelch ergehen zu laßen, daß hinfüro bey leib und lebensstraff einige
parthey, aus dern furcht die zufuhr biß dato unterlaßen worden, sich
alhierumb nit auffhalten solle, auch in werkh begriffen bin, den alhiesigen
kauff- und handelsleüten ein paß zu ertheilen, wormit sie von denen in den
guarnisonen alhie auffgerichten, aber in den reichssazungen, sonderlich
jüngst zu Regenspurg gemachten abschied hochverbotenen licenten undt
andern auflagen
geführt wirdt, befreyet sein mögen, undt sodann der post halben an die fraw
gräffin Taxiß zu schreiben
Vgl. [ S. 5 Anm. 4 ] und [ nr. 35 ] , A.
maßgeben hochnohtwendig zu sein erachte, daß Ewer Kayßerliche Mayestätt
besagter postbestellung halber an erwehnte fraw gräffin sowohl alß auch an
den in Westpfalen commandirenden generaln
Melchior Gf. von Hatzfeld ( 1593–1658 ), kaiserlicher Feldmarschall. Über ihn vgl. ADB 11
S. 35 und H. F. Schwarz S. 244f., J. Krebs reicht nur bis 1636.
befelchen theten, daß die alhie auf obbesagte maas ertheilte paßbrief von
denen guarnisonen in gebürenden respect gehalten werden mögen, gestalt
dann deßgleichen von den Schweden und Hessen auff ankunfft dern gesand-
ten wirdt gesucht werden.
|:Ferrner hatt besagter von der Lipp nit unclar zu penetrieren gesuecht, ob
man disseits zu einem armistitio geneigt sey, mir auch zu verstehen geben,
sein könig verhoffe vollstendige und vertrewliche communication aller
sachen, massen er es zu thuen seinestheils bevelcht. Weil ich aber Ewer
Kayserlichen Mayestät instruction noch nit empfangen und also nit weiß,
auf waß maß ich mich gegen dem interponenten zu verhalten, alß hab ich
billich auf daz erste zu antwortten die gelegenheit geflohen, daß ander aber
wie gebräuchig beantwortt:|.