Acta Pacis Westphalicae II A 2 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 2: 1644 - 1645 / Wilhelm Engels mit einem Nachtrag von Karsten Ruppert
285. Lamberg und Krane an Ferdinand III Osnabrück 1645 November 9

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Lamberg und Krane an Ferdinand III


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Osnabrück 1645 November 9

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Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 48a, Konv. c ( September – Dezember 1645 ) fol. 140–141’,
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44–144’, Auflösung der Chiffre fol. 142–142’ = Druckvorlage – Kopie: ebenda Fasz. 92
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VI ad nr. 896b fol. 429–430; Den Haag A IV 1628 nr. 18; Giessen 206 nr. 131 S. 829–
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836 – Druck: Gärtner VI nr. 143 S. 667–672.

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Stellung und Behandlung La Bardes. Bitte von Löbens um Beistand gegen die schwedischen For-
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derungen auf Pommern. Haltung der kurbrandenburgischen Bevollmächtigten zur Admission Hessen-
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Kassels. Antwort auf das Schreiben der schwedischen Bevollmächtigten wegen der Geleitbriefe
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für die Adbaerenten.

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Die Schweedische gesandten haben ihre mit den Frantzösischen nacher
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Münster vorgehabte conferentz noch nit fortgesetzt, haben mit dem alhie
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anglangten Frantzösischen residenten, monsieur de la Barde, deßen tracta-
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ments halben händl bekhommen, weiln sich selbiger pro legato außgibt und
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in solcher qualitet wil erkhent sein, warzu aber die Schweedische nit ver-
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stehen wöllen, weiln solchs wieder den praeliminarvergleich.

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Demnach dan derselbe mit den Schweedischen nit fortzukhommen gewust,
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hat er sich gestern ahn uns gemacht, von seiner ankhombst zu wißen gethaen
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und begrüeßen laßen, benebens insinuirt, von unß in qualitate legati trac-
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tirt zu werden. Wir haben ihne zwar darauf durch die unsrige gebührlich
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empfangen laßen, aber khein anders tractament angethaen, alß seinem vor-
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seßen , dem baron de Rortée, beschehen. Hat sich der empfahung halben
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bedanckt, aber dhabey vermeldet, er vermercke, daß wir, die Kayserliche
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gesandten, von seiner qualitet noch nit recht würden berichtet sein, seie
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hir in qualitate legati. Wir laßen uns aber dergleichen insinuation nit anfech-
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ten , sondern bleiben bey deme, daß aufm fall unß waß weiters deswegen
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zugemuthet werden solte, wir ihme deutlich werden zu verstehen geben,
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daß ihne nur pro residente Gallico erkhennen könten, weiln der praeliminar-

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schluß im weeg ligge und uns bewust seie, daß er von den Schweedischen
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selbst in qualitate legati nitt erkhent werde.

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Und demnach sich die Schweedische nuhmehr waß mehr ploß geben, daß
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sie bey dem puncto satisfactionis ihre gedancken auf Pommerlandt oder
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etliche vornheme seehaven gerichtet, alß hat mich, den graven von Lam-
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berg , der Churbrandeburgischer abgesandter n. von Löwen für weenig tagen
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ahngeredt, daß sich sein gnädigster herr, der churfürst, vorsehe, Ewer Kai-
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serliche Mayestätt würden ihrer churfürstlichen durchlauchtt bey dieser
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sach ihrer hiebevorn mehrmals beschehenen zusage und versprechen nach
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allergnädigst beystehen und sie bey diesen landen manuteniren helffen. Die
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churfürstliche durchlauchtt würden ehender noch daß übrige, waß sie haben,
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daransetzen, alß selbige lande zurucklaßen. Ich habe dem von Löwen geant-
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wortet , daß er auß Ewer Mayestätt resolution und erclehrung auf der
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Schweeden proposition gnugsamb abnehmen khönte, daß Ewer Mayestät
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denen Schweeden denen geringsten fueßbreidt erden von des reichs boden
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nachzusehen nitt gewillet sein, würden bey selbiger resolution bestendig
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beharren und sich nit endern, solange sich nit ihre churfürstliche durch-
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lauchtt selbst oder die stendt ändern und Ewer Mayestätt ein anders ein-
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rathen möegten, mit welcher meiner antwort der von Löwen wol zufrieden
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gewest.

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So habe auch ich, Crane, auß mundt des |:Churbrandenburgischen ad-
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iuncti n. Wessenbecii:|, daß denen Churbrandeburgischen für weenig tagen
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von ihren gnädigsten hern befehl zukhommen, denen Heßen Caßlischen
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zuzusprechen, dhamit dieselbe ihre sessionspraetension beym fürstenrath
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moegen fallen laßen, weiln es unbillig seie, Ewer Mayestätt deswegen waß
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zuzumuthen. Es sollen auch dergleichen erinnerung durch die Churbrande-
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burgische gesandten bey denen Heßischen alhie schon abgelegt und diese
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nur sorgfältig sein, wie sie mit reputation wieder zurückkhommen möegen.
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Obzwar bemelter |:abgesandter:| dhafürhalten wollen, daß Ewer Maye-
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stätt löblich thuen würden, wan sich würden soweith uberwinden und in
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die Heßische zulaßung allergnädigst verwilligen. Nichtsdestoweeniger soll
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der |:churfürstlich Brandenburgische abgesandte, der graf von Witgen-
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stein :|, zu Münster, wie unß Ewer Mayestätt gesandten aldha (denen wir
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von gemelter khundtschafft alsopaldt zu wißen gethaen) berichtet, contra-
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ria officia thuen und fur die Heßen Caßlische nit anders negotiiren, alß
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wehre er |:vom churfürsten darauf instruiert. Wir muthmassen aber, das
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bemelter graf, sobaldt das Churbrandenburgische schreiben alhie eingelangt,
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seine reise nacher Münster eilfertig angetretten habe, damit er sich sovil
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desto besser einer unwissenheit wegen eingelangten schreiben annehmmen
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und gleichsamb das eüsserist versuechen möge, ehe dan wegen davon gehab-
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ter wissenschafft er beschuldigt werden könte. Und müssen wir disem
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werckh umb sovil desto mehr glauben geben, weilen unß der churfürstliche
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Mainzische abgesandte berichtet gesehen zu haben, das bemelter graf von

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Witgenstein bey seiner abreiß von hier an dem Hessen Casselischen losa-
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ment im vorüberfahren abgestigen, mit dem Hessen Casselischen abge-
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sandten über ein viertelstundts vor dem losament auf der gassen geredt,
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entlich zur gutschen gesessen und immediate seine raiß nacher Münster
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fortgesezt; massen dan auch selbiger graf bey seiner abreiß von hier keine
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andere ursach dißer seiner abreiß vorzuwenden gewüst, alß das er Ewer
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Kayserlichen Mayestät obristen hoffmeisters, deß herren grafen von Traut-
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manßdorffs , excellenz alda gedenckhe zu empfangen, so aber einer solchen
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voreilung nit vonnöthen gehabt hette, weil man umb selbige zeit alhie noch
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keine nachricht gehabt, das selbiger Ewer Kayserlichen Mayestät abgesand-
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ter , graf von Trautmanstorff, aufgebrochen:|.

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Alß wir dan auch auf dieienige praeliminarexceptionschrifft, so unß neüli-
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cher tagen von den Schweedischen zugestelt, von unß aber bey voriger
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ordinari gehorsambst eingeschickt worden, eine refutation und antwort
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abgefaßet, so haben wir dieselbe in abschrifft hiebeygelegt und bitten unß
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allergnädigst bescheiden zu laßen, ob dieselbe außzugeben seie oder nit?
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Dan wir biß zu einlangung solcher allergnädigsten erclährung dhamit
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zurückhalten wollen.


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Beilage


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1 Entwurf der Antwort der kaiserlichen Bevollmächtigten auf die Praeliminarexceptionsschrift
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der schwedischen Gesandten. Kopie: RK , FrA Fasz. 48a, Konv. c ( September – Dezember
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1645 ) fol. 145–154. [ Kopie: Den Haag A IV 1628 nr. 18. ]

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