Acta Pacis Westphalicae II A 8 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 8: Februar - Mai 1648 / Sebastian Schmitt
106. Lamberg an Kurz Osnabrück 1648 Mai 7

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–/ 106 /–

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Lamberg an Kurz


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Osnabrück 1648 Mai 7

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Eigh. Ausfertigung: RK FrA Fasz. 57 Konv. C fol. 16.

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Erleichterung über das Eintreffen der kaiserlichen Resolution von 1648 IV 18. Weiterhin
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Verhandlungsstillstand mit den Schweden aufgrund ihrer Weigerung, die Amnestie in den
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kaiserlichen Erblanden zu unterzeichen.

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Beratung in den drei Reichsgremien über die Amnestie in den kaiserlichen Erblanden; Be-
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schluß über gleichzeitige Verhandlung der schwedischen Armeesatisfaktion und der Amne-
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stie in den kaiserlichen Erblanden. Keine Erklärung der schwedischen Gesandten zum neuen
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Gesamtentwurf ( KEIPO8 ) ohne Klärung ihrer Armeesatisfaktion. Skepsis gegenüber baldi-
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gem Friedensschluß.

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Ich bin von herzen fro, dz die Kayserliche resolution über das ganze in-
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strumentum pacis eingelangt , damit man wiße, fuchs oder haas

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Alte Redensart, in der Fuchs und Hase, Jäger und Beutetier, die beiden entgegenstehenden
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Möglichkeiten symbolisieren (vgl. Grimm IV, 336).
. Hette
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man vor 1/2 jahr also geredet, wären wir schon daraus, vel bene vel male.
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Heut ist 14 tag, dz wir mit den Schweden nichts negociren, weilen sie den
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aufsaz des § „Tandem“ nit approbiren wollen. Gestern ist in allen 3
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reichsräthen deliberirt worden , quomodo sit removendum hoc obstacu-

[p. 358] [scan. 446]


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lum pacis. Catholici omnes haben pro Caesare geschloßen, Altenburg und
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der anhang, dz man noch tentiren soll bei den Kayserlichen und Schwe-
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den , ob milderung von ihr Kaiserlicher majestät zu erhalten

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Zu dem Vorschlag der Ges. Sachsen-Altenburgs und anderer prot. Reichsstände, eine De-
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putation an die Ksl. zu entsenden, mit der Bitte, bei der Amnestie in den ksl. Erblanden
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noch Änderungen vorzunehmen vgl. die Sitzung des FRO von 1646 IV 26/V 6 (Text:
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APW III 3/5 Nr. 145).
, die Schwe-
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den auch nachgeben und weichen möchten. Wan aber gar nichts zu erhal-
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ten , weren sie instruirt, weiter in ihr majestät nit zu sezen noch den frie-
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den aufzuhalten, sondern es beym paragraph bleiben zu laßen. Doch
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nachedem derßelbe underschrieben, solten die stenden ein intercession-
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schreiben an ihr majestät thun

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Bezug auf die Ankündigung eines Interzessionsschreibens kath. und prot. Reichsstände an
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den Ks. zugunsten der Exulanten aus den ksl. Erblanden (vgl. ebenda ).
. Die militia

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Gemeint sind hier die Verhandlungen über die schwed. Armeesatisfaktion.
aber soll inseparabiliter mit
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solchen paragrapho concurrirn, weil man sonst nit wust, dz übrige zu
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förderen.

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In hoc ultimo puncto sihe ich vast alle ainig, dahero wir schwerlich wer-
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den vortkhommen khönnen, und werden sich die Schweden auf unßer
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instrumentum, so samstag oder sonntag [1648 V 9, 10] ihnen eingehendigt
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werden soll

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KEIPO8 wurde den schwed. Ges. schließlich erst 1648 V 11 übergeben (vgl. [ Nr. 108 mit Beilage [1] ] ; APW [ III C 2/2, 1065 Z. 5–7). ]
, nichts erkleren wollen, weniger den § „Tandem“ subscribi-
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ren , sie seyen dan auch ratione quanti versichert.

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Ich wolte wüntschen, wir konten ihr majestät dz underschriebene instru-
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mentum pacis zu einen hochzeitpraesent überschikhen

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Ks. Ferdinand III. heiratete 1648 VII 2 Ehg.in Maria Leopoldina (1632–1649), eine
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Schwester Ehg. Ferdinand Karls von Tirol, in zweiter Ehe (vgl. Stammtafeln NF I.1 T.
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45).
, solte deroselben
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lieber sein alß des 〈con[de] de〉 Lumiares

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Francisco de Moura y Corte Real (1621–1675), 1652 3. marqués de Castel Rodrigo, 2.
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conde de Lumiares; 1648 III–1656 span. Botschafter am Ks.hof ( ABEPI II 208, 43f.; 624,
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402 [mit falschem Vornamen]; BAB 479, 244–249; Castel-Rodrigo , XXVff).
Spanisch clainod. Sihe aber
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schlechte apparenz darzue.

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