Acta Pacis Westphalicae II A 8 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 8: Februar - Mai 1648 / Sebastian Schmitt
27. Volmar an Trauttmansdorff Osnabrück 1648 März 2
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Osnabrück 1648 März 2
Eigh. Ausfertigung: TA Ka. 116 Z 10 nr. 87 unfol.
Kein Durchbruch bei den Verhandlungen. Probleme bei der Umsetzung der letzten kaiser-
lichen Weisung. Vergleich über die Reform der Reichsgerichte. Reibungspunkte mit kurbran-
denburgischen Gesandten wegen Aachen und der Armeesatisfaktion. Leuber. Kaum Frie-
denshoffnung .
Euer Excellenz gnädiges schreiben vom 15. Februarii hab ich den 29.
eiusdem zurecht erhalten und wolte wünschen, daß deroselben ich ein
gleichmässige resolution von der reichsständen allhiesigen gesandten
überschreiben köndte, wie der Hollender mit denn Spanischen gewesen .
Aber biß dato ist deßwegen alle müeh und arbeit vergeblich gewesen,
dessen zwar meines erachtens mehrer schuldt denn catholischen selbst
als denn protestierenden zuzemessen.
Die von ihrer Kaiserlichen majestät new eingelangte resolution kan nun-
mehr , weil die sachen in etwas verendertem standt seind, directe nit exe-
quirt werden, sondern wir müessen sehen, wie wir unß selbige indirecte
in prosecutione huius novi tractatus zunutz machen, allermaassen anheüt
mit dem puncto iustitiae beschehen, wölchen wir a contento beeder theiln
verglichen . Und vermeine, es seyen dardurch die Braunschweiger wider-
umb etwas uff dise seitten gebracht. Will nun sehen, wessen wir unß der-
selben in reliquis werden bedienen könden. Die Churbrandenburgischen
machen unß in zweyen puncten, als mit der statt Aach und satisfactione
militiae, nit geringe ungelegenheiten. Der Chursaxische helt sich neutral
und ist mit ime wenig außzerichten.
Wann wir mit dem puncto autonomiae unserm auffsatz
Entweder Bezug auf Art. V KEIPO6 (vgl. [ Nr. 3 Anm. 1 ] ) oder auf den 1648 III 2 zwischen
den Ksl. und den Ges. der kath. Reichsstände vereinbarten Textvorschlag zur Autonomie
der Mediatstände und Untertanen im Reich und in den ksl. Erblanden ( [ Beilage D zu Nr. 25 ] ).
kommen , so würdts wol gethan sein, darvon ich mit nechstem mehrers
werde berichten könden. Aber ich trag immer sorg, wann schon derglei-
chen sachen alle richtig, so werden die Schweden cum Gallis doch nit frid
halten, sondern andere praetextus suechen wolln, dessen dann gnugsame
indicia obhanden seind.