Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1648 X 20

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1648 X 20
Dienstag Inmaassen die relation ad Caesarem dinstags, den 20.
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huius, mit mehrerm außweiset, dabei copei solcher promission und dann, waß
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die protestierende vor eine executionsordnung mit der statt Augspurg über-
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geben , lit. A. B. [ 2225 ].

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Eodem dinstags a Caesare de 3. huius, weiset uff vorige bevelch de primo
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huius und daß wir unß deß auffstandts im landt ob der Enß nichts irren lassen
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sollen, weil der beraits widerumb gestillet worden [ 2226 ].

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25 Eodem] am Rande: Conferentia Caesareanorum cum mediatoribus super statuum
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declaratione et his, quae Seruient nouiter petat.
Eodem abendts umb 6 uhren haben wir unß zu denn herrn mediatorn bege-
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ben und inen vordrist angezeigt, waß die von inen auffgesetzte Italianische
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attestata, die renunciation deß Elsaßischen tituls und taxation der Französi-
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schen livres anlangte, daß wir darwider kein bedenkhen, auch unserseits die
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parola ze geben erbiettig, doch ehender nit, als nachdeme daß Französische
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instrumentum werde underschriben sein. Sodann haben wir inen auch refe-
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rirt , waß unß die ständt für ein praeiudicium mit dem Servient zugefüegt,
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umb ihr aviso darüber zu vernemmen. Worüber sie sich hoch verwundert
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und darfür gehalten haben, daß wir dise beschwehrung vor gmeinen ständen
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resentirn solten, sonsten aber wurde der sachen schwerlich ze helffen sein,
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weil Servient die schrifft in der handt und nit mehr heraußgeben wurde.
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Über diß haben sie unß angezeigt, daß der Servient inen nachfolgende punc-
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ten angebracht: 1. Nachdem ime vorkomme, daß von denn standen einige
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nebendeclarationes über die Französische satisfaction gesuecht wurden, da er
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im namen seines königs sich an daßjenig halten thet, waß mit unß und denn
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ständen contrahirt worden, also were sein begehren, daß wir dergleichen

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declarationes nit außgeben solten. 2. Begehrte er, weil der bischoff von
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Basel

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Beatus Albert von Ramstein (um 1597–1651), Bf. von Basel 1646.
wegen der grafschafft Pfirt

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Gf. Ulrich von Pfirt (gest. 1275) hatte die Grafschaft 1271 dem Bischof von Basel zu Lehen
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aufgetragen; zur Frage der Lehnsnahme durch Österreich, das 1324 die Grafen von Pfirt beerbt
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hatte, vgl. K. J. Seidel S. 75ff.
einige difficulteten einwerffen und preten-
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dirn thue, daß die lehen von seim bisthumb wer, wir solten solchem ein-
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wuerff abhelffen. 3. Daß wir ein concept wegen Piombino und Porto Lon-
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gone auffsetzen solten, wie diser articul im instrumento einzesetzen. 4. Daß
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der Französischen soldatesca usque ad ratificationem pacis quartier und
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underhalt verstattet werde. 5. Daß man sich ercläre, ob ieder partei frey-
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stehen soll, von den abgedankhten volkhern anzenemmen und sich deren
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außerhalb reichs zu gebrauchen.

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Ad primum respondimus: Waß die stände zu Oßnabrukh vor declarationes
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pretendirt, daß were dem Servient bewußt, weil sie selbige auch gar nach
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Pariß geschriben, unserstheils begehrten wir dergleichen nit ze thuen, son-
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dern liessens beim buchstaben deß instrumenti, wer alsdann ein andern sen-
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sum darauß erzwingen wolte, der wurde sein gfahr drüber außstehen
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müessen. Ad secundum, mit dem bischoff von Basel hetten wir nichts ze
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thuen, Österreich hab umb daßjenig, so sie in possessione gehabt, ex necessi-
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tate transigirt tantumque conuentum quantum possessum. Man sei auch nit
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schuldig, drumb red und antwortt ze geben. Frankreich mögs zu lehen emp-
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fangen vom bisthumb, gleich wie Österreich gethan, man hab diese graf-
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schafft nit vor aigenthumb hingelassen. Ad tertium weren wir zwar ein
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auffsatz zu vergreiffen erbiettig wegen Piombino, aber wegen Porto Longone
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hetten wir keinen bevelch, maassen auch solcher auffsatz hernach herrn
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nuncio zugestellt worden. Weil aber Servient wegen Porto Longone preten-
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dirt , daß disen porto rex catholicus zu lehen vom reich erkennt, der Spani-
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sche gsandte herr Bruin aber darvon nichts wissen wollen, wir zumal dar-
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über kein instruction gehabt, also hatt er auch wegen Piombino nichts ad-
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mittirn wollen, seind derwegen beede puncten außgebliben. Ad quartum,
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stehe bei denn ständen. Ad quintum, hab dabei zu verbleiben und sei der
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Teütschen freyheit gmäß.

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