Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
1646 X 31
1646 X 31
Mittwoch Deputation der katholischen kurfürstlichen Ge-
sandten bei den Staatischen (vgl. demnächst APW III A 4,2). – Schriftliche
Zusammenstellung der Beschwerden , communication mit den Neuburgern,
Übergabe an die Mainzer zur Einlieferung bei den Staatischen.
Bericht Buschmanns: Portmann hat ihm erklärt, nachdem die Brandenbur-
ger mehrfach die Intervention der Stände wegen Pommern erbeten haben
und sie die nachricht hetten, daß es ohne frucht nicht würde abgehen, son-
sten aber per taciturnitatem sie dafur haltten, alß daß mans bey der Kay-
serlichen erklerung dießerthalb allerdings bewenden laße, obwoln selbige
auff Churbrandenburgs consensum mitt gezielet, und dan mitt dießer sach
die gravamina religionis keine gemeinschafft hetten, so köntten sie nicht
sehen, waß man für bedenckens derentwegen haben möge. Ersuchen um
Unterstützung Kölns und Ws. Buschmann: Köln wünscht, daß jeder das
Seinige behält; bei der letzten Beratung ist nur erwogen worden, daß vor Ein-
treffen der Resolution aus Schweden nicht viel zu richten sein wird. Dan,
weiln Churbrandenburg das begeren mitt auff ein aequipollens gerichtet,
man zue wißen nötig hab, worauff deßhalber geäuget, und daß falß es auff
land und leuthe, leicht zu erachten, ein jeder ohne aequivalens von seinen
land und leuten nichts werde mißen wollen, welches auff ein infinitum hin-
außlauffen würde. Da es aber auff eine geldsatisfaction und dergestaldt,
wie die Franzosen ratione des Elsaßes gegen die Insprugkische erben sich
erbotten, möchte es woll ein mittel sein. Dr. Portman replicirte, die ab-
warttung des beschaids auß Schweden stunde zwarn dahin, es würde aber
immittels der versuch nicht schaden können. Was von dem aequipollente
gemeldet, begerte Churbrandenburg von niemandten nit ein dorff. Da aber
die cron Schweden Churbrandenburgs consensum haben woltte, würde
auch selbige cron das aequipollens, es geschehe dan wie es wolle, verschaf-
fen müeßen. Wieviell zum aequipollente begeren würde, ließe sich nit
determiniren, biß man wiße, waß für ein theill auß den Vorpommerischen
landen von den Schweden begert werde, dan ie geringer derselbig, ie gerin-
ger auch das aequipollens sein würde. Buschmann: Will W berichten,
der wie bisher möglichste officia darzue gern anwenden werde.
sandten bei den Staatischen (vgl. demnächst APW III A 4,2). – Schriftliche
Zusammenstellung der Beschwerden , communication mit den Neuburgern,
Übergabe an die Mainzer zur Einlieferung bei den Staatischen.
Bericht Buschmanns: Portmann hat ihm erklärt, nachdem die Brandenbur-
ger mehrfach die Intervention der Stände wegen Pommern erbeten haben
und sie die nachricht hetten, daß es ohne frucht nicht würde abgehen, son-
sten aber per taciturnitatem sie dafur haltten, alß daß mans bey der Kay-
serlichen erklerung dießerthalb allerdings bewenden laße, obwoln selbige
auff Churbrandenburgs consensum mitt gezielet, und dan mitt dießer sach
die gravamina religionis keine gemeinschafft hetten, so köntten sie nicht
sehen, waß man für bedenckens derentwegen haben möge. Ersuchen um
Unterstützung Kölns und Ws. Buschmann: Köln wünscht, daß jeder das
Seinige behält; bei der letzten Beratung ist nur erwogen worden, daß vor Ein-
treffen der Resolution aus Schweden nicht viel zu richten sein wird. Dan,
weiln Churbrandenburg das begeren mitt auff ein aequipollens gerichtet,
man zue wißen nötig hab, worauff deßhalber geäuget, und daß falß es auff
land und leuthe, leicht zu erachten, ein jeder ohne aequivalens von seinen
land und leuten nichts werde mißen wollen, welches auff ein infinitum hin-
außlauffen würde. Da es aber auff eine geldsatisfaction und dergestaldt,
wie die Franzosen ratione des Elsaßes gegen die Insprugkische erben sich
erbotten, möchte es woll ein mittel sein. Dr. Portman replicirte, die ab-
warttung des beschaids auß Schweden stunde zwarn dahin, es würde aber
immittels der versuch nicht schaden können. Was von dem aequipollente
gemeldet, begerte Churbrandenburg von niemandten nit ein dorff. Da aber
die cron Schweden Churbrandenburgs consensum haben woltte, würde
auch selbige cron das aequipollens, es geschehe dan wie es wolle, verschaf-
fen müeßen. Wieviell zum aequipollente begeren würde, ließe sich nit
determiniren, biß man wiße, waß für ein theill auß den Vorpommerischen
landen von den Schweden begert werde, dan ie geringer derselbig, ie gerin-
ger auch das aequipollens sein würde. Buschmann: Will W berichten,
der wie bisher möglichste officia darzue gern anwenden werde.