Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
1646 IV 19
1646 IV 19
Donnerstag W bei Chigi. Gestrige Beratung und Gespräch
mit den Franzosen. Chigi: Auch er hat mit den Franzosen gesprochen,
und scheine, daß sie die sachen mit beiden stifftern Bremen und Verden woll
apprehendirten; sie bringen aber vor, daß die Kayserliche in religion und
geistlicher guter sachen gar zu liberal hineingiengen, und das also sie kein
ursach hetten, sich gegen die Schwedische zu opponiren. Er hat deshalb mit
Trauttmansdorff gesprochen, der aber nicht sonderlich beeindruckt schien.
Deßwegen ihme dan auch die proponirte quaestiones desto gefährlicher
vorkämen; gleichwoll hörte er gern, daß die catholische churfürstliche so
bestendig in diesem passu wehren. Er konte auch nicht finden, daß es
quovis modo bona conscientia geschehen könne; dafern nun aber hierin das
geringste solte vorgehen und nachgegeben werden, wolte er nicht under-
laßen , so balt es ihm nur vorkommen wurde, alsobaldt nomine sedis
apostolicae zu contradiciren, nicht zweifelendt, Ihre Pabstliche Hayligkeit
wurden alßdan, was darin zu thun, woll determiniren. Bei der Übergabe
ihm jetzt zugekommener Breven an Trauttmansdorff, Longueville und
Peñaranda will er Trauttmansdorff die meinung woll sagen, hingegen den
duc de Longeville zu verhinder- und einstellung dessen fleißig animiren.
Schlechter Fortgang der spanisch-französischen Verhandlungen.
Scherer bei W. Bericht über seine gestrigen Vorstellungen bei Longueville
wegen der geistlichen Güter. Bitte um Unterstützung zur Entfernung des
bisherigen Ehrenbreitsteiner Kommandanten Nievenheim
. W: Kurköln
hat damit nichts mehr zu tun und wird sich einem entsprechenden Befehl
des Kaisers gern fügen.
mit den Franzosen. Chigi: Auch er hat mit den Franzosen gesprochen,
und scheine, daß sie die sachen mit beiden stifftern Bremen und Verden woll
apprehendirten; sie bringen aber vor, daß die Kayserliche in religion und
geistlicher guter sachen gar zu liberal hineingiengen, und das also sie kein
ursach hetten, sich gegen die Schwedische zu opponiren. Er hat deshalb mit
Trauttmansdorff gesprochen, der aber nicht sonderlich beeindruckt schien.
Deßwegen ihme dan auch die proponirte quaestiones desto gefährlicher
vorkämen; gleichwoll hörte er gern, daß die catholische churfürstliche so
bestendig in diesem passu wehren. Er konte auch nicht finden, daß es
quovis modo bona conscientia geschehen könne; dafern nun aber hierin das
geringste solte vorgehen und nachgegeben werden, wolte er nicht under-
laßen , so balt es ihm nur vorkommen wurde, alsobaldt nomine sedis
apostolicae zu contradiciren, nicht zweifelendt, Ihre Pabstliche Hayligkeit
wurden alßdan, was darin zu thun, woll determiniren. Bei der Übergabe
ihm jetzt zugekommener Breven an Trauttmansdorff, Longueville und
Peñaranda will er Trauttmansdorff die meinung woll sagen, hingegen den
duc de Longeville zu verhinder- und einstellung dessen fleißig animiren.
Schlechter Fortgang der spanisch-französischen Verhandlungen.
Scherer bei W. Bericht über seine gestrigen Vorstellungen bei Longueville
wegen der geistlichen Güter. Bitte um Unterstützung zur Entfernung des
bisherigen Ehrenbreitsteiner Kommandanten Nievenheim
hat damit nichts mehr zu tun und wird sich einem entsprechenden Befehl
des Kaisers gern fügen.