Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
1646 III 2
1646 III 2
Freitag Trauttmansdorff bei W. Wobey er der Franzosen
unfug und exorbitanz wegen des beschehenen anbegehrens auf die Elsaßi-
sche landen exaggerirt; auch die Protestanten in Osnabrück seien trotz
d’Avaux’ Werben dabei geblieben, daß man ihnen nichts schuldig. Gestalt
dan auch in sich wahr, daß das hauß Osterreich Teutscher lini keinen einzi-
gen fuß breitt landts in seinem gewalt habe, darauf die Franzosen die
geringste ansprach machen kondten. Was sie wegen Spanien so hoch
anziehen, gehöre hieher nicht, sondern seyen sie damit billich zu den Spani-
schen tractaten zu verweißen, bey welchen sie auch zweiffelßohne nichts
vergeßen würden. Die Schweden bestunden zwarn noch hart auff den
Pommerschen landen, wie auch den erz- und stifftern Brehmen und Ver-
den ; hingegen opponirten sich die Churbrandenburgische gar hefftig,
musten aber gleichwol selbst dabey bekennen, daß ihnen die Pommerische
vestungen und seehafen mit gewalt zue nehmen unmuglich. Die protestanti-
schen Vorschläge zum geistlichen Vorbehalt sind keine media, sondern viel-
mehr extrema [...], die vorschläg auf die ubrige puncten wurden
zweiffelßohne gleichen schlages sein, es were aber gutt, daß die catholische
mit ihren gegenvorschlägen sich aufs bäldigst gefast macheten.
unfug und exorbitanz wegen des beschehenen anbegehrens auf die Elsaßi-
sche landen exaggerirt; auch die Protestanten in Osnabrück seien trotz
d’Avaux’ Werben dabei geblieben, daß man ihnen nichts schuldig. Gestalt
dan auch in sich wahr, daß das hauß Osterreich Teutscher lini keinen einzi-
gen fuß breitt landts in seinem gewalt habe, darauf die Franzosen die
geringste ansprach machen kondten. Was sie wegen Spanien so hoch
anziehen, gehöre hieher nicht, sondern seyen sie damit billich zu den Spani-
schen tractaten zu verweißen, bey welchen sie auch zweiffelßohne nichts
vergeßen würden. Die Schweden bestunden zwarn noch hart auff den
Pommerschen landen, wie auch den erz- und stifftern Brehmen und Ver-
den ; hingegen opponirten sich die Churbrandenburgische gar hefftig,
musten aber gleichwol selbst dabey bekennen, daß ihnen die Pommerische
vestungen und seehafen mit gewalt zue nehmen unmuglich. Die protestanti-
schen Vorschläge zum geistlichen Vorbehalt sind keine media, sondern viel-
mehr extrema [...], die vorschläg auf die ubrige puncten wurden
zweiffelßohne gleichen schlages sein, es were aber gutt, daß die catholische
mit ihren gegenvorschlägen sich aufs bäldigst gefast macheten.