Acta Pacis Westphalicae III C 3,2 : Diarium Wartenberg, 2. Teil: 1647 - 1648 / Joachim Foerster
1648 VII 9
1648 VII 9
Donnerstag W bei den staatischen Gesandten. In Sachen
Odenkirchen wird der Kölner Gesandte in Den Haag weitere Informa-
tionen geben. Keine Hoffnung der Staatischen mehr zum spanisch- fran-
zösischen Frieden; sie teilen Ws Befürchtung, daß es dann auch nicht
zum Frieden im Reich kommen wird. W: Es schiene klarlich, daß
andere intentiones von Franckreich und Schweden geführt würden und sie
nur immer mehr und mehr zue gewinnen vermeinten und suchten.
Darauff der von Hembstedd: Der cardinal Richelieu hette ihme vor die-
ßen zue Paryß gesagtt, welcher gestaldt der könig in Schweden zwey
starcke intentiones und absehen führete, erstlich in Italien und gahr nacher
Rom, alda den Pabst zue visitiren, zu gehen, zweittens, den könig von
Spanien in hoffnung, der Westergothen reich alda wiederumb zue stabily-
ren , zu uberziehen. I. H. G.: Wer wiße, waß bey den ministris coronae
noch hinfür intentiones gerichtet seyen, insonderheit, da sie sich so gahr
mitt allem denjenigen, was ihnen zue Oßnabruck so überflüßig offerirt und
bewilliget wirdt, nicht contentiren, noch darauff den frieden schließen
wollen. Illi: Es gehöre dannoch viell darzue, solche intentiones außzu-
führen ; wan nur die stendt des reichs undereinander und mitt dem Kayser
einig weren, würde dießes alles pald zerfallen und der fried sich herfür
thuen. I. H. G.: Sie sähen nit, gestaldt sie ihnnen auch newlich remon-
strirt , wie bey so beschaffenem theilß privat interesse, pensionen und cor-
ruptionen dießer effectus zu verhoffen stehe. Illi: Es seye woll zu ver-
wunderen , daß die stendt selbsten nicht beßer auff sich und die conser-
vationem imperii sehen, sondern ein yeder sich nur zu bereichen oder
durchzupringen suchte. [...]
Odenkirchen wird der Kölner Gesandte in Den Haag weitere Informa-
tionen geben. Keine Hoffnung der Staatischen mehr zum spanisch- fran-
zösischen Frieden; sie teilen Ws Befürchtung, daß es dann auch nicht
zum Frieden im Reich kommen wird. W: Es schiene klarlich, daß
andere intentiones von Franckreich und Schweden geführt würden und sie
nur immer mehr und mehr zue gewinnen vermeinten und suchten.
Darauff der von Hembstedd: Der cardinal Richelieu hette ihme vor die-
ßen zue Paryß gesagtt, welcher gestaldt der könig in Schweden zwey
starcke intentiones und absehen führete, erstlich in Italien und gahr nacher
Rom, alda den Pabst zue visitiren, zu gehen, zweittens, den könig von
Spanien in hoffnung, der Westergothen reich alda wiederumb zue stabily-
ren , zu uberziehen. I. H. G.: Wer wiße, waß bey den ministris coronae
noch hinfür intentiones gerichtet seyen, insonderheit, da sie sich so gahr
mitt allem denjenigen, was ihnen zue Oßnabruck so überflüßig offerirt und
bewilliget wirdt, nicht contentiren, noch darauff den frieden schließen
wollen. Illi: Es gehöre dannoch viell darzue, solche intentiones außzu-
führen ; wan nur die stendt des reichs undereinander und mitt dem Kayser
einig weren, würde dießes alles pald zerfallen und der fried sich herfür
thuen. I. H. G.: Sie sähen nit, gestaldt sie ihnnen auch newlich remon-
strirt , wie bey so beschaffenem theilß privat interesse, pensionen und cor-
ruptionen dießer effectus zu verhoffen stehe. Illi: Es seye woll zu ver-
wunderen , daß die stendt selbsten nicht beßer auff sich und die conser-
vationem imperii sehen, sondern ein yeder sich nur zu bereichen oder
durchzupringen suchte. [...]