Acta Pacis Westphalicae III C 3,2 : Diarium Wartenberg, 2. Teil: 1647 - 1648 / Joachim Foerster
1648 V 19
1648 V 19
Dienstag W bei Peñaranda. Gratulation zum Friedens-
schluß . Peñaranda: Rühmt die Beteiligung der Stadt Münster bei den
Feierlichkeiten, mißt dem Fehlen der Unterschrift Seelands keine Bedeu-
tung zu. [...] Meint nach Bericht Buschmanns über den Stand der deut-
schen Verhandlungen, man könne auß der Schwedischen procedere abneh-
men , wie daß sie denn Teutschen den frieden noch nit gönneten; sorgtte
auch seinestheilß sehr, daß indeme man die wapffen nit mit merem eiffer
recht brauchte, ihnen Schweden zeitt und weill gönnte, es würde der fried
von ihnen nit zu erhaltten sein. Underdeßen würde es leider noch übler zu-
gehen , dan der ietzige reichsstatus ihme dergestaldt vorkehme, daß wan nur
einer völcker zusahmenpringe, und einen chur- oder fürsten, ertz- oder
bischoff von den seinigen ganz oder zum taill vertreiben köndte und deßen
landt zu behalten begehrte, so würd mans ihme alles einwilligen und geben.
Weiln nun ipsa ratio, aequitas et leges bey den tractaten außgeschloßen, so
köntte er kein guet end der sachen, aber woll dieße böße consequenz
finden, daß vielle sowoll in- alß außer reichs sich befleißen würden, weiln
es einem im reich so woll glückt, newe motus, sonderlich bei dissension und
Separation der stende anzufangen. Die Schwedische ad finem huius mensis
zu Wismaer ankommende nuewe volkher in großer anzall werden den frie-
den gewißlich nit mitbringen. Der pfaltzgraff und sein generalleitenant La
Garde
Magnus de La Gardie, vgl. oben [ S. 601 Anm. 1 ] .
(welche dise volkher und die ganze Schwedische macht im reich
commandieren werden, weiln Vrangell gubernator in Pomern erkhlert)
haben andere intentiones, und geb Gott, daß nit diejenige, welche ihnen zu-
vill trauen, die ersten seien, so es empfinden; und seie unmiglich, disen
torrentem, rebus sic stantibus, abzuwenden, wan man nit anders ex ipsa
parte zu den sachen thue und mit ernst zusamenseze; der effectus werde es
geben. Lage in Neapel.
schluß . Peñaranda: Rühmt die Beteiligung der Stadt Münster bei den
Feierlichkeiten, mißt dem Fehlen der Unterschrift Seelands keine Bedeu-
tung zu. [...] Meint nach Bericht Buschmanns über den Stand der deut-
schen Verhandlungen, man könne auß der Schwedischen procedere abneh-
men , wie daß sie denn Teutschen den frieden noch nit gönneten; sorgtte
auch seinestheilß sehr, daß indeme man die wapffen nit mit merem eiffer
recht brauchte, ihnen Schweden zeitt und weill gönnte, es würde der fried
von ihnen nit zu erhaltten sein. Underdeßen würde es leider noch übler zu-
gehen , dan der ietzige reichsstatus ihme dergestaldt vorkehme, daß wan nur
einer völcker zusahmenpringe, und einen chur- oder fürsten, ertz- oder
bischoff von den seinigen ganz oder zum taill vertreiben köndte und deßen
landt zu behalten begehrte, so würd mans ihme alles einwilligen und geben.
Weiln nun ipsa ratio, aequitas et leges bey den tractaten außgeschloßen, so
köntte er kein guet end der sachen, aber woll dieße böße consequenz
finden, daß vielle sowoll in- alß außer reichs sich befleißen würden, weiln
es einem im reich so woll glückt, newe motus, sonderlich bei dissension und
Separation der stende anzufangen. Die Schwedische ad finem huius mensis
zu Wismaer ankommende nuewe volkher in großer anzall werden den frie-
den gewißlich nit mitbringen. Der pfaltzgraff und sein generalleitenant La
Garde
Magnus de La Gardie, vgl. oben [ S. 601 Anm. 1 ] .
commandieren werden, weiln Vrangell gubernator in Pomern erkhlert)
haben andere intentiones, und geb Gott, daß nit diejenige, welche ihnen zu-
vill trauen, die ersten seien, so es empfinden; und seie unmiglich, disen
torrentem, rebus sic stantibus, abzuwenden, wan man nit anders ex ipsa
parte zu den sachen thue und mit ernst zusamenseze; der effectus werde es
geben. Lage in Neapel.