Acta Pacis Westphalicae III C 3,2 : Diarium Wartenberg, 2. Teil: 1647 - 1648 / Joachim Foerster
1647 VIII 21
1647 VIII 21
Mittwoch Konferenz der katholischen Stände
.
Danach
Mitteilung der Mainzer: Schreiben Neuburgs an die katholischen Stände
betr. die Differenzen zwischen Bayern und dem Kaiser . Die Nachrichten
aus Osnabrück wenig günstig zum Frieden; Schweden soll von den Katho-
liken weitere Stifter und als Assekuration einen Teil Schlesiens fordern, den
westfälischen Kreis ganz in seine Gewalt bringen wollen und in der Pfälzer
Sache wegen fehlender Zustimmung des Pfalzgrafen neue Ausflüchte
machen. Wurden nun mit der zeit underschiedlichen auß den protestirenden
die augen eroffnet, und gegen einen and andern in confidentia vernehmen
ließen, wie sie woll vermerckten, daß es den coronis umb den frieden
keinen ernst, sondern vielmehr das reich gleichsamb zu theilen, den statum
zu invertiren und einen standt nach dem anderen umb die libertet und
under ihr joch zu pringen, daß sie dannenhero nicht woll sehen, wie man
zum frieden gelangen könte oder möchte, wo man nicht de loco aliquo
tertio, da die reichsstendt under sich zusammenkemen, sich vergleichen
thete, damit man also sich abbocquiren und undereinander selbst verneh-
men konne, in gestalt daß doch die gute intentiones bey vielen von den
coronis verhindert wurden. – Vor der Sitzung W zu den Bayern: Servien
hat gestern die Unterzeichnung der Pfälzer Artikel durch die Franzosen
erwähnt. Haslang: Noch nicht geschehen; nach Contarini machen die
Franzosen noch Schwierigkeiten.
Longueville bei W. Will abreisen, da Ksl. und Spanier den Friedensschluß
nicht befördern. W: Über die Verhandlungen der Spanier nicht voll
orientiert, doch sollen diese bisher bei ihrem Angebot bleiben. Dem Kaiser
und Reich wird man mangelnden Friedenswillen nicht nachsagen können,
man muß per moderata consilia die materias der friedliebenden intention
nach disponiren, wobei Longueville weiter mithelfen möge. Longue-
ville : Die Schuld liegt bei Ksl. und Spaniern, wobei erstere die französische
Satisfaktion invertiren, durch die reichsstend deliberiren und controver-
tiren laßen woltten, letztere wegen Portugal unnötige Schwierigkeiten
machen. W: Man müste die sach nicht alßo ex praeconcepta opinione et
mala impressione, sondern mitt behörender vernunfft und geduldt examini-
ren . Die Ksl. klagen, daß Frankreich seine Satisfaktion ungebührlich aus-
dehnen wolle, die Franzosen über den Bruch der früheren Zusage. Frank-
reich stellt jedoch hinsichtlich der Lehns- und Diözesanrechte Forderungen,
die dem Reichsrecht widersprechen. Man müste ia einander hierinnen hören
und underrichten und nicht dergestaldt die tractatus cum vehementia
abrumpiren, wie dan illa occasione, waß dißfalß bey dem Servient vorgan-
gen , wiederholet und extendirt. Duc de Longeville: Sie hetten es ihres-
theilß anderst verstanden und würden auff die weiße bey ihrer satisfaction
betrogen, und wan die Kayserliche es alßo nit zu haltten gedächten oder
köndten, so müsten sie ihnnen etwas anderst alß die waldtstette nebenst
andern sachen an die platz geben, wie auch die dem ertzherzog verspro-
chene gelder zurucklaßen. Zuedeme vernehme er, daß man des herzog Carl
restitution sich auch annehmen woltte; dies werde Franckreich nimmer der-
gestaldt verstehen, dan derselbiger herr die cron gar zue hoch laedirt,
enumerando et exaggerando, waß vor und nach vorgangen; dabey gleich-
falß reprochirt, die catholische woltten mitt dem hauß Österreich allem
ansehen nach sich verliehren, indeme sie sich deßelben consiliis und willen
zumaln underwürffig machten. W: Hält gleichwohl nötig und dienlich,
wan es ein tractatus genennet werden soltte, daß man einander güetlich
hörte, recht sich informirte und wider informiren ließe. Verweist wegen
Lothringen auf die etwa 1536 auf einem Reichstag geschlossenen Verträge
,
die für das Reich mindestens das Gewicht haben wie für Frankreich das
Bündnis mit Hessen und Schweden. Seie auch die frag iez allein, ob der
herzog von disen universalfridentractaten mit vernunfft kinde und sollte
außgeschlossen werden oder nit villmer zugelassen werden mieste? Wie und
super quod mit ihme zu tractieren, quibus conditionibus zu schliessen, seien
widerum andere fragen. Dem hauß Österreich und den Spanischen hetten
sich die catholische nit underwürffig gemacht, weren es aber mitt ihnnen
einig, catholicam religionem aller mögligkeit nach zu verthettigen, darzue
ihnnen die cron Franckreich billich aller mögligkeit nach behülfflich sein
soltte. Longeville: Franckreich würde gern mitt den catholischen ge-
haltten haben, wan sie mitt Spanien nit zue nachtheill ihrer sich confoede-
rirt hetten. I. H. G.: Mitt Spanien hette man keine confoederation
extra interesse catholicae religionis, welches Franckreich gleicher gestaldt
vor Gott mitt zu verthettigen und zue amplectiren schuldig geweßen und
noch were. Es hette aber hingegen Franckreich ein confoederation mitt den
Hessen Caßelischen gemacht, darinnen sie die catholische und sonderlich
Ihrer Churfürstlichen Durchlaucht zue Cölln ertz- und stiffter damitt auß-
geschloßen und von sich verstoßen durch die Bestimmung, daß Hessen seine
Eroberungen behalten soll, auch wenn die betreffenden Stände sich mit
Frankreich verbinden wollen. Dießer der cron Franckreich fehler contra
ipsam rationem et statum politicum were ihnnen Franzosischen plenipoten-
tiariis umbstendlich remonstrirt, auch die contraventiones Casselensium,
wie sie contra promissa et stipulationem factam gegen die confoederation
und religion gehandlet, damit Frankreich sich nicht länger mitschul-
dig macht. Man hette große ursach gehabt, a parte Franckreich bey so
viellfaltig beschehenen sincerationen und erbieten sich der catholischen
religion und Ihrer Churfürstlichen Durchlaucht zue Cölln mehrers anzu-
nehmen , man hette es aber bißhero alles verwindschlagt und Ihre Chur-
fürstliche Durchlaucht dießerends mehrers underdrucken laßen und sogar
dieselbe in keiner estima gehaltten. Longueville: Der Vertrag mit der
Landgräfin
Vgl. oben [ S. 39 Anm. 4 ] .
war bedingt durch die damalige Notlage der Weimarer Armee,
erkennete itzo woll, warin man deroselben zuviel nachgeben; und wan Ihre
Churfürstliche Durchlaucht zue Cölln sich underdeßen recht armirt und in
eine mehr considerable positur gestellet hetten, so würde man a parte
Franckreich ein mehrere reflexion und estima darauf gemacht haben. Man
wüste woll, wie es bey so einem beschaffenen krieg zugienge, der nit armirt,
seiner armatur nit meister und selbige fürte und zue volligem commando,
wie die landgraffin hette, auff den machte man kein sonderliches absehen;
darauff meldung gethan, er vernehme, alß wan Ihre Churfürstliche Durch-
laucht das armistitium rumpiren woltten. W: Hatte ihm schon gestern
die Behandlung Kölns nach dem Stillstand, die Antwort der Hessen an die
Deputierten der Stifter und die Schreiben des Kurfürsten an die Land-
gräfin , Wrangel und Königsmarck mitteilen wollen; waß aber derent-
wegen für verordnung erfolgen möchte, daß köntten sie so eigentlich nit
wißen. Longeville: Daß Ihre Churfürstliche Durchlaucht gar übel trac-
tirt und gehaltten, daß köndte er nit läuchnen, hetten sie aber die Kayser-
lichen auß ihren landen geschaffet, so hette viell übels können verhüetet
werden; und weiln er dieselbe hoch ehrte, liebte und venerirte, so hetts
ihme offt leid gethan, daß es Ihrer Churfürstlichen Durchlaucht so übel
ergienge; man hette sich aber bey zeitten zue seiner selbst eignen verthetti-
gung in beßer positur stellen und deren in handen habenden mitteln ge-
brauchen sollen; dahe man das armistitium nun eingangen, wuste nit, ob
woll daran geschähe, selbiges itzo gestaldten sachen nach auffzuheben.
W: Nochmalige Bitte, bei den Verhandlungen zu bleiben. Hatt er
eußerlich so viell bezeigt, daß ihme dieße instanz nit unannehmlich, auch
erklert, noch zu bleiben, wan a parte Hispanorum sich auch zue den hand-
lungen schicken woltte. W: Sofort nach Abschluß des Stillstandes hat
Kurköln wegen Abzug der ksl. Truppen an den Kaiser geschickt, doch hat
Königsmarck nicht auf das Ergebnis gewartet, sondern mit der Belage-
rung Vechtas begonnen; es were noch auch die Schwedische ratification
Ihrer Churfürstlichen Durchlaucht nit zugekommen. Drauff er die also
geschwind vorgenommene Vechtische belägerung nit approbirt und vermel-
det , daß Ihrer Churfürstlichen Durchlaucht in Bayeren die ratification
bereits zukommen; und alß ihme darauff remonstrirt, daß gleichwohl
selbige Ihrer Churfürstlichen Durchlaucht auch in termino hette müß[en]
eingeschickt werden, hatt er solches der pilligkeit und respect gemeeß zu
sein woll erkandt, gleichwohl dabei bezeigt, daß er die uffhebung des armi-
stitii ungern sähe. Welches I. H. G. damitt beandtworttet, wan schon
das armistitium Ihre Churfürstliche Durchlaucht zue erhalttung ihrer
landen müsten auffheben, so würden sie doch einen wegk alß den anderen
mitt der cron Franckreich alle vertrawte freundschafft haltten und guete
affection bezeigen, der hoffnung, man würde ihr, da sie für ihre kirchen
und religion allein streiten müsten, auch nit zugegen sein, noch vor ubl hall-
ten kinden, wan sie auß dem armistitio tretten gegen denienigen, die es selb-
sten gegen Ihre Churfürstliche Durchlaucht nit gehallten, sonder in mehr
weeg gebrochen haben.
Mitteilung der Mainzer: Schreiben Neuburgs an die katholischen Stände
betr. die Differenzen zwischen Bayern und dem Kaiser . Die Nachrichten
aus Osnabrück wenig günstig zum Frieden; Schweden soll von den Katho-
liken weitere Stifter und als Assekuration einen Teil Schlesiens fordern, den
westfälischen Kreis ganz in seine Gewalt bringen wollen und in der Pfälzer
Sache wegen fehlender Zustimmung des Pfalzgrafen neue Ausflüchte
machen. Wurden nun mit der zeit underschiedlichen auß den protestirenden
die augen eroffnet, und gegen einen and andern in confidentia vernehmen
ließen, wie sie woll vermerckten, daß es den coronis umb den frieden
keinen ernst, sondern vielmehr das reich gleichsamb zu theilen, den statum
zu invertiren und einen standt nach dem anderen umb die libertet und
under ihr joch zu pringen, daß sie dannenhero nicht woll sehen, wie man
zum frieden gelangen könte oder möchte, wo man nicht de loco aliquo
tertio, da die reichsstendt under sich zusammenkemen, sich vergleichen
thete, damit man also sich abbocquiren und undereinander selbst verneh-
men konne, in gestalt daß doch die gute intentiones bey vielen von den
coronis verhindert wurden. – Vor der Sitzung W zu den Bayern: Servien
hat gestern die Unterzeichnung der Pfälzer Artikel durch die Franzosen
erwähnt. Haslang: Noch nicht geschehen; nach Contarini machen die
Franzosen noch Schwierigkeiten.
Longueville bei W. Will abreisen, da Ksl. und Spanier den Friedensschluß
nicht befördern. W: Über die Verhandlungen der Spanier nicht voll
orientiert, doch sollen diese bisher bei ihrem Angebot bleiben. Dem Kaiser
und Reich wird man mangelnden Friedenswillen nicht nachsagen können,
man muß per moderata consilia die materias der friedliebenden intention
nach disponiren, wobei Longueville weiter mithelfen möge. Longue-
ville : Die Schuld liegt bei Ksl. und Spaniern, wobei erstere die französische
Satisfaktion invertiren, durch die reichsstend deliberiren und controver-
tiren laßen woltten, letztere wegen Portugal unnötige Schwierigkeiten
machen. W: Man müste die sach nicht alßo ex praeconcepta opinione et
mala impressione, sondern mitt behörender vernunfft und geduldt examini-
ren . Die Ksl. klagen, daß Frankreich seine Satisfaktion ungebührlich aus-
dehnen wolle, die Franzosen über den Bruch der früheren Zusage. Frank-
reich stellt jedoch hinsichtlich der Lehns- und Diözesanrechte Forderungen,
die dem Reichsrecht widersprechen. Man müste ia einander hierinnen hören
und underrichten und nicht dergestaldt die tractatus cum vehementia
abrumpiren, wie dan illa occasione, waß dißfalß bey dem Servient vorgan-
gen , wiederholet und extendirt. Duc de Longeville: Sie hetten es ihres-
theilß anderst verstanden und würden auff die weiße bey ihrer satisfaction
betrogen, und wan die Kayserliche es alßo nit zu haltten gedächten oder
köndten, so müsten sie ihnnen etwas anderst alß die waldtstette nebenst
andern sachen an die platz geben, wie auch die dem ertzherzog verspro-
chene gelder zurucklaßen. Zuedeme vernehme er, daß man des herzog Carl
restitution sich auch annehmen woltte; dies werde Franckreich nimmer der-
gestaldt verstehen, dan derselbiger herr die cron gar zue hoch laedirt,
enumerando et exaggerando, waß vor und nach vorgangen; dabey gleich-
falß reprochirt, die catholische woltten mitt dem hauß Österreich allem
ansehen nach sich verliehren, indeme sie sich deßelben consiliis und willen
zumaln underwürffig machten. W: Hält gleichwohl nötig und dienlich,
wan es ein tractatus genennet werden soltte, daß man einander güetlich
hörte, recht sich informirte und wider informiren ließe. Verweist wegen
Lothringen auf die etwa 1536 auf einem Reichstag geschlossenen Verträge
die für das Reich mindestens das Gewicht haben wie für Frankreich das
Bündnis mit Hessen und Schweden. Seie auch die frag iez allein, ob der
herzog von disen universalfridentractaten mit vernunfft kinde und sollte
außgeschlossen werden oder nit villmer zugelassen werden mieste? Wie und
super quod mit ihme zu tractieren, quibus conditionibus zu schliessen, seien
widerum andere fragen. Dem hauß Österreich und den Spanischen hetten
sich die catholische nit underwürffig gemacht, weren es aber mitt ihnnen
einig, catholicam religionem aller mögligkeit nach zu verthettigen, darzue
ihnnen die cron Franckreich billich aller mögligkeit nach behülfflich sein
soltte. Longeville: Franckreich würde gern mitt den catholischen ge-
haltten haben, wan sie mitt Spanien nit zue nachtheill ihrer sich confoede-
rirt hetten. I. H. G.: Mitt Spanien hette man keine confoederation
extra interesse catholicae religionis, welches Franckreich gleicher gestaldt
vor Gott mitt zu verthettigen und zue amplectiren schuldig geweßen und
noch were. Es hette aber hingegen Franckreich ein confoederation mitt den
Hessen Caßelischen gemacht, darinnen sie die catholische und sonderlich
Ihrer Churfürstlichen Durchlaucht zue Cölln ertz- und stiffter damitt auß-
geschloßen und von sich verstoßen durch die Bestimmung, daß Hessen seine
Eroberungen behalten soll, auch wenn die betreffenden Stände sich mit
Frankreich verbinden wollen. Dießer der cron Franckreich fehler contra
ipsam rationem et statum politicum were ihnnen Franzosischen plenipoten-
tiariis umbstendlich remonstrirt, auch die contraventiones Casselensium,
wie sie contra promissa et stipulationem factam gegen die confoederation
und religion gehandlet, damit Frankreich sich nicht länger mitschul-
dig macht. Man hette große ursach gehabt, a parte Franckreich bey so
viellfaltig beschehenen sincerationen und erbieten sich der catholischen
religion und Ihrer Churfürstlichen Durchlaucht zue Cölln mehrers anzu-
nehmen , man hette es aber bißhero alles verwindschlagt und Ihre Chur-
fürstliche Durchlaucht dießerends mehrers underdrucken laßen und sogar
dieselbe in keiner estima gehaltten. Longueville: Der Vertrag mit der
Landgräfin
Vgl. oben [ S. 39 Anm. 4 ] .
erkennete itzo woll, warin man deroselben zuviel nachgeben; und wan Ihre
Churfürstliche Durchlaucht zue Cölln sich underdeßen recht armirt und in
eine mehr considerable positur gestellet hetten, so würde man a parte
Franckreich ein mehrere reflexion und estima darauf gemacht haben. Man
wüste woll, wie es bey so einem beschaffenen krieg zugienge, der nit armirt,
seiner armatur nit meister und selbige fürte und zue volligem commando,
wie die landgraffin hette, auff den machte man kein sonderliches absehen;
darauff meldung gethan, er vernehme, alß wan Ihre Churfürstliche Durch-
laucht das armistitium rumpiren woltten. W: Hatte ihm schon gestern
die Behandlung Kölns nach dem Stillstand, die Antwort der Hessen an die
Deputierten der Stifter und die Schreiben des Kurfürsten an die Land-
gräfin , Wrangel und Königsmarck mitteilen wollen; waß aber derent-
wegen für verordnung erfolgen möchte, daß köntten sie so eigentlich nit
wißen. Longeville: Daß Ihre Churfürstliche Durchlaucht gar übel trac-
tirt und gehaltten, daß köndte er nit läuchnen, hetten sie aber die Kayser-
lichen auß ihren landen geschaffet, so hette viell übels können verhüetet
werden; und weiln er dieselbe hoch ehrte, liebte und venerirte, so hetts
ihme offt leid gethan, daß es Ihrer Churfürstlichen Durchlaucht so übel
ergienge; man hette sich aber bey zeitten zue seiner selbst eignen verthetti-
gung in beßer positur stellen und deren in handen habenden mitteln ge-
brauchen sollen; dahe man das armistitium nun eingangen, wuste nit, ob
woll daran geschähe, selbiges itzo gestaldten sachen nach auffzuheben.
W: Nochmalige Bitte, bei den Verhandlungen zu bleiben. Hatt er
eußerlich so viell bezeigt, daß ihme dieße instanz nit unannehmlich, auch
erklert, noch zu bleiben, wan a parte Hispanorum sich auch zue den hand-
lungen schicken woltte. W: Sofort nach Abschluß des Stillstandes hat
Kurköln wegen Abzug der ksl. Truppen an den Kaiser geschickt, doch hat
Königsmarck nicht auf das Ergebnis gewartet, sondern mit der Belage-
rung Vechtas begonnen; es were noch auch die Schwedische ratification
Ihrer Churfürstlichen Durchlaucht nit zugekommen. Drauff er die also
geschwind vorgenommene Vechtische belägerung nit approbirt und vermel-
det , daß Ihrer Churfürstlichen Durchlaucht in Bayeren die ratification
bereits zukommen; und alß ihme darauff remonstrirt, daß gleichwohl
selbige Ihrer Churfürstlichen Durchlaucht auch in termino hette müß[en]
eingeschickt werden, hatt er solches der pilligkeit und respect gemeeß zu
sein woll erkandt, gleichwohl dabei bezeigt, daß er die uffhebung des armi-
stitii ungern sähe. Welches I. H. G. damitt beandtworttet, wan schon
das armistitium Ihre Churfürstliche Durchlaucht zue erhalttung ihrer
landen müsten auffheben, so würden sie doch einen wegk alß den anderen
mitt der cron Franckreich alle vertrawte freundschafft haltten und guete
affection bezeigen, der hoffnung, man würde ihr, da sie für ihre kirchen
und religion allein streiten müsten, auch nit zugegen sein, noch vor ubl hall-
ten kinden, wan sie auß dem armistitio tretten gegen denienigen, die es selb-
sten gegen Ihre Churfürstliche Durchlaucht nit gehallten, sonder in mehr
weeg gebrochen haben.