Acta Pacis Westphalicae III A 3,2 : Die Beratungen des Fürstenrates in Osnabrück, 2. Teil: 1645 / Maria-Elisabeth Brunert
Deputation der reformierten Gesandten bei den schwedischen Gesandten Osnabrück 1646 Januar 24 / Februar 3
94a
Osnabrück 1646 Januar 24 / Februar 3
Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg ) A fol. 159 (= Druckvorlage).
Bitte, schwedische Proposition II, Artikel 4
Siehe Meiern I, 436f.
erläutern.
(Im Quartier der Schwedischen zu Osnabrück.) Anwesend: Schweden (Oxenstierna, Salvius); als
Deputierte: Kurbrandenburg (Sayn-Wittgenstein, Loben, Wesenbeck), Hessen-Kassel (Scheffer),
Anhalt (Milagius), Wetterauische Grafen (Heidfeld) .
Deputierte. Weil Lutherani unß dahin remittirt
schen proposition begehrt.
Schweden. (Illi:) Könten sich weiter nicht erckleren, alß ihre proposition
enthilte , biß di Kayserliche duplica
Die ksl. Duplik auf die schwed. Replik wurde am 1. Mai 1646 den schwed. Ges. vorgetragen
( APW III C 4, 123 s. d. 1646 V 1). Druck: Meiern III, 54–62 ; Appendix der Kayserlichen
Duplic gegen die Schweden, in specie den Satisfactions=Punct betreffend: ebenda 62–66.
Der die Reformierten betreffende Passus (zu schwed. Replik, Klasse 1,3) steht ebenda 59:
Schweden hatte Erläuterung der Worte si velint & quiete vivant (s. ksl. Responsion von 1645
IX 25, Ad IV. der schwed. Proposition II [ s. [ Nr. 24 Anm. 83 ] ] ) verlangt. Die Ksl.en gaben die
gewünschte Erläuterung nicht, sondern forderten ihrerseits Schweden auf, Art. IV ihrer Propo-
sition zu erläutern und zu erklären, was ihnen an den Worten si velint & quiete vivant dunkel
vorkomme.
Kurbrandenburg. (Wittgenstein:) Weg〈h〉en Kayserlicher majestät hette
sich Trautmansdorff schon gestern erkleret
Auch Milagius sprach in seiner Relation an die Fürsten zu Anhalt von dieser Erklärung Trautt-
mansdorffs gegenüber Sayn-Wittgenstein, ohne sie allerdings zu datieren. Nach Milagius hatte
Trauttmansdorff gesagt, er wisse nicht, warum die Klausel si quiete vivant in die ksl. Respon-
sion eingerückt worden sei. Die Ges. Hessen-Darmstadts und Mecklenburgs hätten gebeten, sie
de inhibito jure reformandi zu interpretieren; vielleicht seien sie gar die veri autores istius
clausulae. Der Ks. habe die Kassation der Klausel bewilligt (Milagius an die Fürsten August,
Ludwig, Johann Kasimir und Friedrich zu Anhalt, Osnabrück 1646 I 28 [/II 7], in: G.
Krause V.2, 70–74, hier 72f.). Die ksl. Instruktion bezüglich der Reformierten erfolgte am 27.
Februar 1646 (s. [ Nr. 91 Anm. 36 ] ). Zur Stellungnahme in der ksl. Duplik vom 1. Mai 1646
s. oben Anm. 5.
vivant“ in der Kayserlichen proposition außlassen.
Schweden. (Oxenstierna:) Wolte mitt den Lutheranern reden und ihr bestes
thun, damitt mann in frieden und einigkeit b〈eyeinan〉der bleiben
Sachanmerkungen zu Nr. 94a