Acta Pacis Westphalicae III A 3,2 : Die Beratungen des Fürstenrates in Osnabrück, 2. Teil: 1645 / Maria-Elisabeth Brunert
Deputation der fürstlichen und städtischen Gesandten beiTrauttmansdorff Osnabrück 1646 Januar 20/30

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Deputation der fürstlichen und städtischen Gesandten beiTrauttmansdorff


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Osnabrück 1646 Januar 20/30

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Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) B II fol. 11’–12 [Konzept Geißel]
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(= Druckvorlage).

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Bitte um Beförderung der Reichskonsultationen und deren förmlicher Ansage durch Kurmainz.
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Bitte um Beförderung der Gravaminaverhandlungen.

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(Im Quartier Trauttmansdorffs zu Osnabrück.) Anwesend: Trauttmansdorff; als Deputierte:
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Sachsen-Altenburg / Sachsen-Coburg, Sachsen-Weimar / Sachsen-Gotha / Sachsen-Eisenach,
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Braunschweig-Lüneburg-Celle / Braunschweig-Lüneburg-Grubenhagen / Braunschweig-Lüne-
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burg-Kalenberg, Wetterauische Grafen, Reichsstädte Straßburg und Eßlingen.

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Deputati Altenburg, Weymar, Lunenburg, Wetterau, Straßburg und Eßlin-
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gen

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Ges. der Reichsstadt Eßlingen war Georg Wagner (1605–1661). Nach theologischen und juri-
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stischen Studien in Tübingen war Wagner ca. 1626 in den Dienst seiner Vaterstadt berufen
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worden, hatte ihr zunächst als Spitalverwalter, dann als Spitalmeister gedient und wurde ca.
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1638 in das geheime Ratskollegium Eßlingens berufen. 1646 wurde er zum Bürgermeister
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gewählt, woraufhin er den Friedenskongreß verließ. Wagner vertrat außer Eßlingen die
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Reichsstädte Heilbronn, Nördlingen, Reutlingen, Schwäbisch Hall und zeitweise auch Wei-
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ßenburg im Nordgau (J. L. Walther, 87f.; Buchstab, 67; Buchstab, Einleitung, XXXVII;
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APW III A 6, 407 Anm. 3). Wagners Eßlinger Vollmacht datiert von 1645 XI 20 [/30]
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( Wien Österreichisches StA HHStA MEA FrA Fasz. 6 unfol.). Eßlingen war im SR
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zuerst am 20. Januar 1646 vertreten; das erste Eßlinger Votum ist für den 31. Januar nach-
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weisbar (APW III A 6 Nr. 15 und 16). Wagner besuchte (neben den Ges. Memmingens und
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Lindaus) am 23. Januar 1646 den Magdeburger Krull (Unterthänigste relation Nr. 2 in:
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Magdeburg F III fol. 87’ s. d. 1646 I 13 [/23]).
bey herrn gr{afen} Trautmansdorff gewesen, der war bettlägerig.

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Deputati . Condolirten ihm cum voto pro reconvalescentia.

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2. Baten umb beförderung ad plenum und daß mit dem ansagen vom Maynt-
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zischen directorio ein anfang gemacht werdte.

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3. Die erörterung der gravaminum zu befordern etc.

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Trauttmansdorff. (Ille:) Habet gratias. Heut hette man zu Munster mit
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der deliberation der replicen einen anfang machen wollen. Weil es aber unge-

[p. 540] [scan. 558]


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wiß

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In Münster hatten am 29. Januar alle drei Reichskollegien über den Beratungsmodus der Re-
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pliken
Frk.s und Schwedens deliberiert. Vom KFR war vorgeschlagen worden, eine Reichsde-
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putation
zu den Ksl.en zu entsenden, um diese zu ersuchen, mittels der Mediatoren mit Frk. über
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die Satisfaktion zu beraten. Eine weitere Reichsdeputation sollte die frz. Ges. um Erläuterung
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ihrer Replik bitten. Über diese Deputationen berieten FR und SR, und am 20./30. Januar
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kamen die drei Reichsräte erneut zur Re- und Correlation zusammen (Münsterisches con-
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clusum etc. super ordine deliberandi von 1646 I 30 in: Magdeburg F III fol. 203–203’;
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Extract schreibens auß Münster vom 20./30. Januarii anno 1646 in: Braunschweig-
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Lüneburg-Kalenberg A IV fol. 73; APW III A 1,1 Nr. 64).
, auch der herr Österreichische

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Richtersberger.
etwas ubel auff, wolte man sich noch ein
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paar tag gedulden.

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So solten die resolutiones catholicorum 〈ad〉 gravamina

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Gemeint sind Antwort und Gegen-Beschwehrden der alten Catholischen Religion zuge-
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thaner Chur-Fuersten und Staende, auf die von den Augspurgischen Confessions-Ver-
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wandten Fuersten und Staenden am 15. [ /25.] Dec. 1645 zu Oßnabrueck uebergebene Grava-
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mina (s. [Nr. 67 Anm. 9] ).
auch communicirt
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werden. Illic sey der cronen und Kayserlichen ordnung zu inhaeriren und die
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gravamina vor dem puncto satisfactionis vorzunemen.

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5–8 Könten – etc.] Am Rande als nota angeführt.
Könten von Lintz so-
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bald alß von Munster resolution haben, uneracht es hin und her 250 meil
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seyen

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Diese Behauptung sollte Trauttmansdorffs Kritik an der Langsamkeit zum Ausdruck bringen,
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mit der in Münster die Beratungen betrieben wurden. Entsprechend berichtete Lampadius an
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Hg. Christian Ludwig von Braunschweig-Lüneburg: Trauttmansdorff beschwerete sich sel-
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ber über die Münsterische seümniß, sagete, er könte ehe vom Kayserlichen hoof alß von
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Münster resolution erlangen (Relation von 1646 I 23 [ /II 2] in: Braunschweig-Lüne-
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burg-Kalenberg
A IV fol. 48–50’, hier fol. 50).
. Man solte in keine weytläufftigkeit in puncto gravaminum sich ein-
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laßen etc.

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De loco könten ihre excellenz keine sichere erclärung thun, hetten aber den
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hiesigen mit fleiß vorgeschlagen etc.

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Die Ges. hatten am 27. Dezember 1645 beschlossen, daß die Gravaminaverhandlungen in
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Osnabrück vorgenommen werden sollten, s. Nr. 68 (oben S. 383 Z. 3ff.).

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Sachanmerkungen zu Nr. 88

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