Acta Pacis Westphalicae III A 3,2 : Die Beratungen des Fürstenrates in Osnabrück, 2. Teil: 1645 / Maria-Elisabeth Brunert
[Deputation der fürstlichen Gesandten bei dem Gesandtenvon Anhalt] [Osnabrück 1645 Dezember 4/14]
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[Osnabrück 1645 Dezember 4/14]
Separation der Reformierten.
Laut Conclusum der fürstlichen Gesandten vom 4./14. Dezember 1645 war der
Gesandte Sachsen-Weimars beauftragt, den Gesandten Anhalts zu erinnern, daß
die Reformierten sich nicht von den Lutheranern separieren sollten . Es ist wahr-
scheinlich , konnte aber nicht nachgewiesen werden, daß er seinen Auftrag erfüllt
hat
Heher war mit dem Ges. Anhalts, Milagius, gut bekannt. Beide waren gemeinsam zum Kon-
greß gereist (s. [ Nr. 2 Anm. 58 ] ), beiden war schon früher die Aufgabe übertragen worden,
als Vermittler zwischen Lutheranern und Reformierten zu wirken (s. [ Nr. 40 Anm. 30 ] ). Auch
die Fürstenhäuser Anhalts und Sachsen-Weimars waren einander verbunden (s. Nr. 40
Anm. 38–40). Es ist daher wahrscheinlich, daß Heher, und sei es auf eine mehr informelle Art,
Milagius wegen seines Fernbleibens von den Sitzungen des FR angesprochen hat. Allerdings
erwähnen weder Milagius noch Heher in den Relationen an ihre Prinzipalen, daß Heher ver-
sucht hätte, auf Milagius einzuwirken (s. Hehers Relation Nr. 28 von 1645 XII 10 [/20] an
den Hg. von Weimar in: Sachsen-Weimar A I fol. 485–487’; Milagius’ Relation an die
Fürsten von Anhalt von 1645 XII 6 [/16] in: G. Krause V.2, 46f.). Doch sind beider Rela-
tionen nicht so ausführlich, daß über jede Visite und alle Kontakte der Ges. untereinander
berichtet würde. Milagius blieb auch der nächsten Sitzung fern (s. seine Relation, ebenda 46),
so daß eine mögliche Einflußnahme Hehers auf jeden Fall erfolglos geblieben ist.
Sachanmerkungen zu Nr. 50