Acta Pacis Westphalicae II C 4,1 : Die Schwedischen Korrespondenzen, Band 4, 1. Teil: 1647-1648 / Wilhelm Kohl unter Mitarbeit von Paul Nachtsheim
164. Wrangel an Johan Oxenstierna Windsheim 1648 März 2/12
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Windsheim 1648 März 2/12
Kopie: DG 12 fol. 583–584’ (Beilage M zu Nr. 194).
Bestätigung des Briefs vom 12. Februar d. J. Er sei am 31. Januar von Schotten
aufgebrochen und über Salmünster nach Franken gezogen, habe sich in Gmünd
und Arnstein aufgehalten, aber wegen des Zögerns der Franzosen den Feind nicht
fassen können . Am 12. Februar sei er durch den französischen General Lamet
gebeten worden, sich mit Turenne zu treffen. Das Treffen habe am 14. d. M. in
Gmünd stattgefunden. Turenne habe sich geweigert, seine Truppen mit den
Schweden zu vereinigen, hauptsächlich wegen der ihm angeblich zustehenden
Weimarischen Völker, deren Rückgabe er verlangte. Wrangel habe ihm angebo-
ten , die Weimarer durch gute Worte zurückzuholen, doch hätten die Franzosen
selber gewußt, daß das nicht gelingen werde. Bei Turenne spiele eine persönliche
Affektion eine große Rolle. Dem an ihn abgefertigten Generalmajor von der
Linde habe er erklärt, seine durch den Marsch durch das Elsaß erschöpften Trup-
pen müßten sich ausruhen. Am 29. Februar sei er, Wrangel, vor Windsheim an-
gelangt
Windsheim wurde nach dreitägiger Belagerung am 3./13. März 1648 von dem kurbayerischen
Dragonerhauptmann Bernhard Popp durch Akkord an die Schweden übergeben. Popp wurde
deswegen am 1./11. Mai 1648 im kurbayerischen Hauptquartier Günzburg enthauptet ( ebd. ).
Zum damit anbrechenden schwedischen Feldzug in Süddeutschland vgl. Sambraus .
bleiben könne. Turenne sei nochmals gebeten worden, die Konjunktion zu vollzie-
hen , andernfalls werde man eigene Entschlüsse zum Weitermarsch fassen.