Acta Pacis Westphalicae III A 3,4 : Die Beratungen des Fürstenrates in Osnabrück, 4. Teil: 1646 - 1647 / Maria-Elisabeth Brunert
133. Sitzung des Fürstenrats (sessio publica XXXVIII) Osnabrück 1647 April 23/Mai 3
133
Braunschweig-Calenberg B I fol. 418–427’ (= Druckvorlage); damit identisch Baden-
Durlach A I fol. 441’–451, Brandenburg-Kulmbach B IV fol. 393–398 (unvollständig
Braunschweig-Celle A I fol. 92–105’, Braunschweig-Wolfenbüttel B I fol. 327’–341,
Braunschweig-Wolfenbüttel C I fol. 428–438’, Hessen-Kassel A XIII fol. 448–453,
Magdeburg E fol. 529–531’, 534–545, Magdeburg Ea fol. 634–642’, Pommern A I fol. 508–
514’, Sachsen-Altenburg A II 1 fol. 442–449’, Sachsen-Gotha B III fol. 130–139 und
fol. 140–144, 145–145’ und fol. 146–150, 151–151’, Sachsen-Lauenburg B S. 851–870, Gra-
fen von Schwarzburg A I fol. 335–343’, Wetterauer Grafen ( Nassau-Dillenburg ) C
2 fol. 104–113, Wetterauer Grafen ( Nassau-Saarbrücken ) A III 4 fol. 292–301’, Wet-
terauer Grafen ( Ysenburg ) A I unfol. (gekürzt), Württemberg A I S. 858–883, Druck:
Meiern IV, 445–451; vgl. ferner Herzogtum Bayern A I 1 (unfol.) sowie (im wesentli-
chen damit identisch) Würzburg A I 1 fol. 259–266, ferner Österreich A III (XXXVIII)
fol. 92–95’.
Beratungsvorlagen: Memorial Hessen-Darmstadts mit fünf Beilagen
An die Reichskurien. Text, s. l., s. d., diktiert Osnabrück 1647 IV 15: Meiern IV, 431 –434.
Inhalt: Bericht über den Marburger Erbfolgestreit seit 1605 und die Einigungsbemühungen
mit Bitte um Beistand durch eine Deputation an Schweden und Franzosen zur Darstellung
des hessen-darmstädtischen Standpunkts sowie durch Einwirkung auf die Ges. Hessen-
Kassels. Dazu die Beilagen A–E (A: diktiert Münster 1647 IV 6; B, C und D: diktiert
Osnabrück 1647 IV 16, E diktiert s. l. 1647 IV 16, alle durch Kurmainz), A: Erklärung der
Ksl. betreffend die Marburger Erbfolge und die Satisfaktionsforderungen Hessen-Kassels
(lat.), s. l. 1647 II 18; B: Antwort der Ges. Hessen-Kassels auf diese Erklärung, s. l., s. d.;
C: Eventualerklärung Hessen-Darmstadts mit Zessionsangeboten an Hessen-Kassel gegen
Entschädigung durch das Reich, s. l., s. d.; D: Gegenerklärung Hessen-Kassels, s. l., s. d.;
E: Endliche Resolution Hessen-Darmstadts in der Marburger Rechtssache, s. l., s. d.; Text:
Meiern IV, 422 f., 426f., 434–437; zur ksl., schwed. und frz. Überlieferung der Beilage A
s. APW II A 5 Nr. 268 Beilage 2, II C 3 Nr. 149 Beilage B, II B 5/1 Nr. 143 Beilage 3. –
Das Memorial Hessen-Darmstadts an die Reichskurien war Beilage zu einem Memorial
Hessen-Darmstadts an die Ksl., Osnabrück 1647 IV 11; Text (falsch datiert), diktiert
Osnabrück 1647 IV 16 durch Kurmainz: Meiern IV, 430 f. Wahrscheinlich lag es dem FRO
ebenfalls vor. Inhalt: Bitte, über den Marburger Erbfolgestreit ein Reichsga. anzufordern
und im Sinne Hessen-Darmstadts auf die Ges. Hessen-Kassels einzuwirken. – Zum Streit
um die Erbschaft Lgf. Ludwigs IV. von Hessen-Marburg s. APW III A 3/2 [ Nr. 32 Anm. 63 ] .
Hessen-Kassels mit einer Beilage
An die Reichskurien. Text, [Osnabrück] s. d., diktiert 1647 IV 17 durch Kurmainz: Meiern
IV, 438–442 . Inhalt: Gegendarstellung und Widerspruch zum Memorial Hessen- Darm-
stadts (s. vorige Anm.) mit Bitte, die Sache an die ksl., frz. und schwed. Ges. zurückzu-
verweisen und die Ges. Hessen-Darmstadts zur Annahme der Angebote Hessen-Kassels
zu motivieren. Dazu die Beilage: Liquidationspunkte Lgf. Ludwigs IV. von Hessen- Mar-
burg , praes. 1624 den subdelegierten Exekutoren (Text, s. L, s. d., diktiert 1647 IV 20 durch
Kurmainz: Meiern IV, 442 –445; zum RHR -Urteil von 1623 IV 1, das Hessen-Darmstadt
den gesamten Marburger Erbteil zusprach, und seiner Exekution mit Hilfe des Militärs s.
Weber , 18f.; APW III A 3/3 [ Nr. 114 Anm. 74 ] ).
rien in Münster von 1647 IV 29
Text, fehlerhaft: Meiern IV, 451 f.; korrekter: Herzogtum Bayern A I 1 (innerhalb des
Protokolls). Inhalt: Befürwortung einer Deputation an Ksl., Franzosen und Schweden mit
der Bitte um gütlichen Vergleich des Marburger Erbfolgestreits; Ablehnung der Forde-
rung Hessen-Darmstadts nach Entschädigung durch das Reich für seine Abtretungen an
Hessen-Kassel unter Hinweis auf die Schäden, die andere Rst. infolge des Marburger Erb-
folgestreits erlitten haben; Rechtsvorbehalt, wegen dieser Schäden und speziell wegen der
hessen-darmstädtischen Einquartierung in Fulda Erstattung zu fordern; Bitte Kurkölns
und Kurtriers, sich bei den Ksl. dafür zu verwenden, daß die von ihnen wiedereingelösten,
von Hessen-Kassel beanspruchten Pfandschaften Limburg und Rhens nicht weiter bean-
standet werden. – Der Text ist nicht als Gesamtbeschluß der drei (Teil-)Kurien formuliert,
sondern gibt in Berichtsform den Verlauf der Beratungen wieder. Zur Beratung des KFR
mit Re- und Correlation s. APW III A 1/1 Nr. 116. Der SRO beriet wie der FRO am 3.
Mai 1647 über die Sache ( APW III A 6 Nr. 102). – Zur Beanspruchung der Stadt Rhens
(linksrheinisch zwischen Koblenz und Boppard) und der Stadt und des Amtes Limburg/
Lahn durch Hessen-Kassel s. dessen Gegenerklärung (Anm. 3, Beilage D), hier Meiern IV,
451f .; Rhens war 1629 durch Kurköln und Limburg 1624 durch Kurtrier eingelöst worden
( APW III A 1/1, 769 Anm. 1, 770 Anm. 1).
Zustimmung zur „Meinung“ der (Teil-)Kurien in Münster von 1647 IV 29 über das weitere
Vorgehen bei der Schlichtung des Streits zwischen Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt um
die Marburger Erbschaft? (vgl. später Art. XV,13 IPO = § 58 IPM)
Eine Umfrage sowie Bitte Sachsen-Altenburgs und der meisten evangelischen Reichsstände
um Ermahnung des FRM , erst bei Vorliegen eines Gesamtconclusums beider Teilfürstenräte
mit dem KFR Correlation zu halten; Vorbehalt aller Rechte aus der Erbverbrüderung zwi-
schen den kur- und fürstlichen Häusern Sachsen, Brandenburg und Hessen bei den Verhand-
lungen zwischen Hessen-Darmstadt und Hessen-Kassel durch die herzoglich sächsischen,
markgräflich brandenburgischen und herzoglich pommerschen Gesandten.
Beschluß, einstimmig: Übereinstimmung mit der „Meinung“ der (Teil-)Kurien in Münster,
wenige Zusätze.
(Im Rathaus zu Osnabrück). Vertreten: Salzburg (Direktorium), Bayern, Österreich, Magde-
burg , Würzburg, Pfalz-Neuburg, Freising, Sachsen-Altenburg, Basel, Sachsen-Coburg, Sach-
sen -Weimar, Sachsen-Gotha, Sachsen-Eisenach, Brandenburg-Kulmbach, Brandenburg- Ans-
bach , Pommern-Stettin, Pommern-Wolgast, Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Güstrow,
Württemberg (votiert auch für Pfalz-Veldenz
Die Vertretung von Pfalz-Veldenz ist unsicher (s. S. 213 Z. 34f.). In der Druckvorlage fehlt
bei seinem Votum der sonst übliche Vermerk suo loco (s. dazu [ Nr. 131 Anm. 6 ] ).
Anhalt, Henneberg, Wetterauer Grafen, Fränkische Grafen. (Zu den Gesandten siehe die
Verweise im Vorläufigen Personenregister.)
Salzburgisches Direktorium. Praemissis praemittendis, die herrn
gesanten allerseits würden auß denen per dictaturam communicirten
schrifften zu gnügen ersehen haben, was die gesandtschafften beeder
fürstlicher heuser Heßen Caßel und Heßen Darmbstadt an churfürsten,
fürsten unnd stände ihrer differentien halber gelangen laßen. Dieweil nun
sölche sachen zu Münster schon in berahtschlagung gezogen, eine mei-
nung darüber abgefaßet und anhero communiciret worden, so werde für
gut angesehen, ehe dan herumbvotiret werde, dieselbe zu verlesen.
(Finita lectione [continuabat]:) Weil sie nun hieraus derer zu Münster
subsistirenden fürsten unnd stände gedancken und meinung verstanden,
benebenst aber auch aus denen dictirten schrifften beeder fürstlichen heu-
ser anbringen vernommen, so werde zu ihrer allerseits gelegenheit stehen,
ob sie mit ihrer mainung sich gleichergestalt heraußlaßen wolten.
Salzburg. Hetten an ihrem ohrt ex dictatis ersehen, was beeder heuser
gesandtschafften an churfürsten, fürsten unnd stände gesanten gesonnen,
desgleichen auch verstanden, wohin die herrn Münsterischen in ihrem
concluso gezielet. Wie sie nun von dem hochwürdigsten etc. die verglei-
chung selbiger und dergleichen streitigkeiten unnd in specie dieser beeden
fürstlichen heuser neben anderer fürsten unnd stände rähten, potschaff-
ten unnd gesanten, do bey diesen tractaten davon etwas fürgehen möchte,
befördern zu helffen befehliget, benebenst auch befünden, das die herrn
Münsterischen die sache reiflich unnd wol erwogen, so theten sie sich
darmit conformiren und unter andern auch darinnen, das dem Heyligen
Reich dieses particularstreits halber mit einigem aequivalent sich zu belah-
den nicht anzumueten, sondern die sache selbst uf güetlichen vergleich
zwischen beederseits partheyen zu stellen sey.
Bayern. Wie hoch dem Heyligen Römischen Reich an beylegung dieser
Marpurgischen sache gelegen und fast das ganze friedenswerck hieran zu
hafften scheine, sölches sey unnötig auszuführen, sondern vielmehr dahin
zu sehen unnd zu trachten, wie diese streitigkeit in der güete verglichen
werden möge. Darzu [sei] dan die merita causae zu berühren nicht dien-
lich , sondern weil beyde theile zu guetlicher handlung sich erbotten und
zu dem ende von Heßen Darmbstadt eine deputation an die cronen fürge-
schlagen unnd gebeten worden , so halte man an seiten Bayern dafür, das
dieselbe sowol an die Kayserliche alß königliche herrn plenipotentiarios
fortzustellen, zumahln dadurch die handlung nicht, wie Heßen Caßel ver-
meine
sondern einen weg alß den andern bey ihnen verpleibe.
In denen übrigen nebenpuncten conformire er sich den Monasteriensibus
etc.
Österreich. Were schon vermeldet, das die sach in materia nicht zu
berühren, sondern dahin zu cooperiren, damit der vergleich durch die
Kayserlichen unnd königlich Schwedischen herrn plenipotentiarios ver-
suchet unnd befürdert werde. Es sey auch seines wißens vor abreisen
ihr excellenz conte d’Avaux in der sache starck gearbeitet worden
D’Avaux war am 3. April 1647 nach Osnabrück gekommen und blieb auf Drängen der
hessen-kasselschen Ges. länger dort, als beabsichtigt (s. sein Memorandum für den frz. Kg.
vom 22. April 1647, in dem er seine Verhandlungen über den Marburger Erbfolgestreit
schildert: APW II B 5/2 Nr. 237; ferner G. Krause , 205 [über seine Ankunft in Osnabrück]).
Am 25. April fand bei ihm eine Konferenz mit den ksl. und schwed. Ges. statt, bei der
es (u. a.) um die Forderungen Hessen-Kassels ging. Am 26. April kehrte er wieder nach
Münster zurück ( APW III C 4, 182 Z. 18ff.; C 2/2, 836 Z. 39ff.; C 3/2, 846 Anm. 1). Zum
Verlauf der Verhandlungen vom Spätherbst 1646 bis April 1647 s. Bettenhäuser , 70ff.
were wol von herzen zu wünschen, das beyde heuser in der guete vergli-
chen werden künten, maßen dan außer allen zweifel, das dem algemeinen
wesen hoch und viel daran gelegen sey. Also könne man sich mit denen
herrn Münsterischen, zumahln es per maiora so geschloßen
accommodiren, das eine deputation nicht allein an die königlichen, sondern
auch an die Kayserlichen herrn plenipotentiarios angestellet, imgleichen
die herrn Heßen Caßelischen wie nicht weiniger auch der andere theil für
die herrn deputatos erfordert , ihnen im nahmen gesambter reichsstände
zugesprochen und sie zu güetlicher accommodation disponiret werden.
Stehe also nun darauf und zu allerseits beliebung,
als hier beydes, an die herrn Kayserlichen und königlich Schwedischen,
eine sölche deputation für die hand genommen, nicht weiniger auch beyder
theile gesandtschafften zu güetlicher handlung unnd vergleich beweglich
angemahnet werden müchten.
Sonst müße man sich Österreichischen theils mit denen herrn Münste-
rischen auch vergleichen wegen der von Heßen Darmbstat gesuchten
recompens
Bezug auf die Eventualerklärung Hessen-Darmstadts (s. Anm. 3, Beilage C), hier Meiern
IV, 435 Punkt 9; die Entschädigungsforderung ist wiederholt in der Endlichen Resolution
(s. Anm. 3, Beilage E), hier Meiern IV, 437 , vorletzter Absatz, beginnend Præter hæc.
das
Reich deren entgelten solte; dann sölchergestaldt würde ihre Kayserliche
mayestätt unnd das Reich ex capite iustitiae allezeit einbüeßen müßen.
Entlich sehe man aus denen zur dictatur gebrachten schrifften, welcher-
gestalt die herrn Heßen Darmbstätischen ihre intention dahin gerichtet,
das, woferne Heßen Caßel mit den vorschlägen nicht zufrieden, sie die
sach per viam iustitiae auszuführen erböttich weren
Bezug auf die Endliche Resolution Hessen-Darmstadts ( Meiern IV, 437 , letzter Absatz,
beginnend Et hæc est ). Im Memorial an die Reichskurien bat Hessen-Darmstadt, auf
die Ges. Hessen-Kassels einzuwirken, damit sie die Angebote Hessen-Darmstadts akzep-
tierten , oder, da sie zu der Sachen in Rechten einige Confidenz haben, […] solches wie
Christlichen Reichs=Fuersten gebühret, durch ordentliche schleunige Mittel und Wege
ausführen ( Meiern IV, 433f. , hier 434, letzter/erster Absatz, beginnend Demnach dann ).
ausgesprochen
modi et iudicis aber wolte man sich hier miteinander vergleichen etc.
Dieser vorschlag were der aequitet gemeeß, unnd demnach [sei] denen
herrn Heßen Caßelischen vorzuhalten, das man uf den fall nicht weiter
ander theil zu stehen und zu erscheinen schuldig. Hette demnach vermei-
net , das man entlich dieses mittel wol ergreiffen könte, das also uf den fall,
wofern sie sich beederseits nicht vergleichen könten, die sach uf die iustiz
zu stellen und sich des modi et iudicis zu vergleichen, auf maß und weise,
wie Heßen Darmbstadt sich dißfals erkleret
Bezug auf die Endliche Resolution Hessen-Darmstadts ( Meiern IV, 437 , letzter Absatz,
beginnend Et hæc est ): Die hessen-darmstädtischen Ges. waren bereit, de judicio consti-
tuendo & forma procedendi, & ut interim pax inter utramque Lineam sit, ac arma ea de
causa cessent, de medio provisionali possessorio cum Hasso-Cassellanis hoc loco tractare
& convenire.
Magdeburg. Sey ihme gleichfals per dictaturam communiciret worden,
was sowol Heßen Darmbstadt als Heßen Caßel an churfürsten, fürsten
und stände gelangen laßen. Hette auch aus dem Münsterischen verlese-
nen concluso vernommen, wohin derer daselbsten subsistirenden herrn
abgesanten gedancken unnd mainungen gangen. Wiewol er nun hierauf
in specie nicht instruiret sey, auch fast zweifele, ob ihre fürstliche durch-
laucht der nahen anverwantnüs halber
oder immisciren werde, dieweil er aber aus dem abgelesenen concluso ver-
standen , das die herrn Münsterischen per maiora uf eine deputation an
die herrn Kayserlichen und königlichen legatos geschloßen, zu dem ende,
damit vermittels ihrer und durch Götlichen beystandt die sach noch ferner
zu güetlicher handlung gebracht unnd accommodiret werde, alß habe er
zwar dabey kein bedencken, stelle aber nur dieses noch zu fernern nach-
sinnen , ob es nicht ein werck were, das aus allen dreyen reichscollegiis oder
reichsrähten gewiße, beeden theilen beliebige persohnen zu abfaßung eines
bedenckens güetlicher mittel niedergesezet unnd daßelbe hernach sowol
denen herrn Kayserlichen alß beeden königlichen legatis zu fernerwei-
ter handelung unnd vergleichhung übergeben würde
werde sölches ohne frucht nicht abgehen, sondern einen guten effect unnd
nuzen haben.
Sonsten hetten die fürstlich Braunschweig Luneburgischen herrn abge-
sante ihn ersuchet, sie vor dießmahl ihres nichterscheinens halber zu
entschüldigen, dan sie stünden in denen gedancken, das ihr votum wegen
so naher anverwandtschafft
müchte. Wann sie aber sonst zur güete etwas thun unnd beytragen künten,
wolten sie gar gerne cooperiren.
Würzburg. Conformirte sich cum Monasteriensibus, könte doch auch
den Magdeburgischen gethanen vorschlag belieben.
Pfalz-Neuburg. Aus denen bey der dictatur eingelangten schrifften ver-
nehmen sie, die Pfaltz Neuburgischen, das die sache schon hiebevor bey
allen dreyen reichsrähten in deliberation gezogen worden
Wahrscheinlich ein Mißverständnis und vielmehr darauf zu beziehen, daß (wie im folgen-
den Satz ausgeführt wird) in der „Meinung“ der (Teil-)Kurien in Münster (s. Anm. 5) die
Beteiligung von KFR, FRM und SRM am Zustandekommen des Beschlusses erwähnt wird.
– Der FRO hatte am 24. Dezember 1645 über ein hessen-darmstädtisches Memorial mit
Klagen über kriegerische Gewaltakte Hessen-Kassels beraten (s. APW III A 3/2 Nr. 63)
und am 14. März 1646 im Rahmen seiner Beratungen über die hessen-kasselschen Gra-
vamina und Postulata von 1646 II 6/16 auch über Forderungen, welche den Marburger
Erbschaftsstreit betrafen (s. APW III A 3/3 Nr. 114 und speziell 321 Anm. 45). Inzwi-
schen war aber durch die in Anm. 3 genannten Schriftsätze eine neue Verhandlungslage
entstanden, in der die Teilkurien in Osnabrück noch nicht Stellung bezogen hatten.
weiniger aber, weil sie aus dem izt verlesenen concluso verstünden, das es
zu Münster anderweit in berahtschlagung kommen und also ihre collegen
daselbst ohn zweifel auch darüber votiret haben würden, als künten sie
sich bemelten Münsterischen concluso wol conformieren.
Freising. Wie Salzburg unnd Bayern.
Sachsen-Altenburg. Hette gleichsfals ex dictatura empfangen unnd
verlesen, was sowol Heßen Caßell als Heßen Darmbstadt an churfürsten,
fürsten unnd stände der Marpurgischen sache halber gelangen laßen. Es sey
aber bekandt, welchergestalt ihr fürstliche gnaden mit beeden hohen fürst-
lichen heusern in naher anverwandtnüs und erbverbrüederung stehen
Zur Verwandtschaft Hg. Friedrich Wilhelms II. von Sachsen-Altenburg mit Erbprinz
Wilhelm von Hessen-Kassel und Lgf. Georg II. von Hessen-Darmstadt s. APW III A 3/3
[ Nr. 114 Anm. 40 ] ; zur Erbverbrüderung zwischen den kfl. und fürstlichen Häusern Sachsen,
Brandenburg und Hessen s. APW III A 3/2 [ Nr. 33 Anm. 132 ] und unten [ Nr. 134 Anm. 52 ] .
dahero er dann materialiter sich ein- und herauszulaßen billig bedencken
trage. Möchte sonst von herzen wünschen, das einige mittel zu erfinden,
die beyden so nahe einander verwante hohe heuser zu vertragen und in
gute einigkeit zu bringen, dann es sey außer allen zweifel, das der beru-
higung des Heyligen Römischen Reichs mercklich hoch unnd viel daran
gelegen sey. Dahero man a parte Sachsen Altenburg, es möge sein uf maße
unnd weise, wie es immer wolle, güetlich zu cooperiren nicht unterlaßen
werde. Was aber wegen des aequivalents von denen herrn Heßen Darmb-
stetischen wie auch wegen Churcölln und Trier in dem verlesenen concluso
angeführet , sölches weren newe sachen, darauf er nicht instruiret sey, die
auch hieher ganz nicht gehörten.
Sonst müste er nohtwendig auch dieses reserviren, es werde gleich eine
deputation oder der Magdeburgische vorschlag oder sonst einige andere
veranlaßung zur güetlichen handlung beliebet, das es der erbverbrüede-
rung zwischen denen churfürstlichen unnd fürstlichen heusern Sachsen,
Brandenburg und Heßen ohne schaden und nachtheil sein solle.
Hierüber were auch noch dieses zu erinnern, unnd hette er aus dem ver-
lesenen concluso wahrgenommen, das zu Münster bey dem fürstlichen
collegio nicht allein ehe als hier von dieser Heßischen sache deliberiret,
sondern auch re- unnd correferiret worden
S. die „Meinung“ der (Teil-)Kurien in Münster von 1647 IV 29 (Anm. 5): Alß hierauf mit
dem Churfürstlichen Deputirten re- & correferiret worden […] ( Meiern IV, 452 ).
modum tractandi geschloßen, das beeder ohrten pari passu gehandelt und
consultiret werden solte
S. das Conclusum des FRM über den Modus consultandi von 1645 IX 4, Punkt 15: die
Materia consultandi soll jederzeit an beyden Orten, auf eine Zeit, in Deliberation gezogen,
und die gefaßte Conclusa hinc inde entweder per Conventum, oder Deputatos, oder in
Schrifften communiciret werden ( Meiern I, 611ff. , hier 612). Der FRO hatte dazu (am
14. September) Notæ verfaßt (s. Meiern I, 606 ), war aber mit den zitierten Regelungen
einverstanden gewesen.
theil dem andern praeiudiciren und vorschreiben, wie gleichwol schon
etliche mahl geschehen, das sie dort vorhero von einen und andern deli-
beriret und ein conclusum gemachet, hernach daßelbe herübergeschicket
und nur der hiesigen fürsten unnd stände beytrit und subscription begeret
hetten
Zum Beispiel hatte die „Meinung“ der (Teil-)Kurien in Münster von 1646 IV 10 über
die Versorgungsansprüche Mgf. Christian Wilhelms von Brandenburg am 7. Mai 1647 zu
den Beratungsvorlagen des FRO gehört (s. [ Nr. 122 Anm. 4 ] ). Dieses Verfahren war aber
üblich, da es (entgegen den Beschlüssen vom September 1645, s. vorige Anm.) nur selten
eine exakte zeitliche Übereinstimmung bei den Beratungsthemen in den Teilkurien gab (s.
dazu APW III A 3/3, LXXIff).
tige meinung [habe] correferiret werden können. Bethe derowegen das
hochlöbliche directorium, sölches zu erinnern und dahin zu vermitteln,
damit nicht weiter sölche sachen, so zu praeiudiz und disreputation des
hiesigen fürstlichen collegii gereichten, vorgehen müchten.
Basel. Wie zuvorn Würzburg.
Sachsen-Coburg. Wie Sachsen Altenburgk.
Sachsen-Weimar. Mit Sachsen Altenburg und das umb soviel desto
mehr, weil ihre fürstliche gnaden herzog Wilhelm zu Sachsen etc., sein
gnediger fürst unnd herr, sich über ein halbes jahr sehr bemühet, sowol in
puncto armistitii als der haubtsache wegen, zwischen beeden hohen, fürst-
lichen heusern güetliche vergleichung zu treffen unnd zu veranlaßen
Hg. Wilhelm von Sachsen-Weimar begann auf Veranlassung Lgf. Georgs II. von Hes-
sen -Darmstadt im Oktober 1646 einen Vermittlungsversuch zwischen diesem und Lgf.in
Amalia Elisabeth von Hessen-Kassel und legte beiden den Entwurf für einen dreimona-
tigen Waffenstillstand vor. Das Scheitern seiner Bemühungen wurde am 15. April 1647
offenkundig, als die Lgf.in, ermutigt durch die vorteilhafte militärische Lage, ein Waffen-
stillstandsangebot Lgf. Georgs II. ausschlug ( Weber , 130f.; Text des Waffenstillstandsent-
wurfs , s. l., s. d.: ebenda , 194ff.).
dahero er gleichsfals in materialibus sich nicht herauslaßen könne, sonst
aber zur güete zu cooperiren erböttig were, wie er dann auch austrücklich
befehliget sey, alle dasiennige mit beytragen zu helffen, was zu güetlicher
hin- und beylegung dieser beschwerlichen sache er nebst andern dienlich
erachten würde.
Wiederhole im übrigen die fürstlich Sachsen Altenburgische bedingung
wegen der erbverbrüederung, deßgleichen, was wegen des abermahligen
Münsterischen eingrifs und praeiudicirlichen re- unnd correlation von
ebendemselbigen erinnert worden.
Sachsen-Gotha und -Eisenach. Ebenmeßig.
Brandenburg-Kulmbach. Wie man a parte Brandenburg Culmbach
sehr ungern vernommen, das die beeden fürstlichen heuser in so schwere
differentien und verbitterung miteinander gewachsen, also desto lieber
werde man es sehen, wan dieselbe durch einige güetliche mittel conciliiret
und beygeleget werden könten. Und weil beyde theile sich zur güete ver-
stehen wolten, als hette er befehlig, alle darzu dienliche mittel befordern
zu helffen; dahero er sich dann im übrigen mit Sachsen Altenburg confor-
mire , das nemblich alle mittel zur güetlichen vergleichung vor die hand zu
nehmen unnd zu versuchen.
Repetire dabey die Sachsen Altenburgische contestation, das es gleichwol
ohne violirung der erbpacten geschehe, imgleichen auch repetire er dasien-
nige , was wegen des Münsterischen conclusi und fürgegangener re- und
correlation von Sachsen Altenburg und Weymar geahndet worden.
Brandenburg-Ansbach. Wie Brandenburg Culmbach.
Pommern-Stettin. Man habe von seiten Pommern praeliminariter auch
erinnern wollen, was wegen der praeposteration des Münsterischen con-
clusi und fürgegangener re- und correlation von Sachsen Altenburg und
folgenden bereits angereget worden, wie man dann nicht verhofft hette,
das dem Längerischen concluso
Der KFR hatte dem Ks. im Lengericher Schluß vom 10. Juli 1645 geraten, alle (getreuen)
Rst. zum WFK mit Stimmrecht zuzulassen. Über den Modus consultandi und das Re-
und Correlationsverfahren sagt er nichts, sondern setzt noch voraus, daß KFR und FR
in Münster tagen würden (Text: APW III A 1/1, 185 Z. 1–34). Erst im September 1645
wurde eine Einigung über die Aufteilung der Reichskurien auf beide Kongreßstädte und
den Modus consultandi erzielt (s. Anm. 22).
sein solte; doch weil es schon geschehen und vielleicht zu beforderung
der sachen angesehen gewesen, so laße er’s für dismahls dahingestellet
sein. Hoffe gleichwol, es werde dergleichen nicht mehr fürgehen, wolle
auch diesen actum nicht pro praeiudicio angenommen, sondern demsel-
ben eventualiter wiedersprochen haben.
Rem ipsam aber betreffend, wolle man a parte Pommern keinem theile
praeiudiciren, sondern stelle beeder iura dahin, wie auch dieses billig zu
wiederholen, das die erbverbrüederung in esse erhalten und derselben
durch diese tractaten nicht praeiudiciret werde. Hiernegst unnd wann per
maiora uf eine deputation geschloßen werden solte, wolle er demselben
zwart nicht wiedersprechen, doch das sie nicht allein an die herrn Kayser-
liche , sondern auch an die herrn königlich Schwedische wie imgleichen an
die königlich Französische herrn plenipotentiarios ergehe und das nichts
in unius vel alterius praeiudicium materialiter tractiret oder eingeführet,
sondern nur in genere das negotium recommendiret und in denen vorge-
schlagenen güetlichen mitteln und tractaten noch weiter zu continuiren
gebeten werde. Zu dem ende man dann auch für hochnötig halte, weil das
Österreichische votum dahin gangen, das die deputation in praesentia der
herrn Heßen Caßelischen abgeleget werden müchte etc.
nemblich diese meinung nicht gehabt, sondern gleichwie die herrn depu-
tirte unlangst in der Pfälzischen sache die herrn Pfälzischen an sich erfor-
dert und sie zu acceptirung güetlicher mittel disponiret und angemahnet
Die Osnabrücker Teilkurien hatten bei der Re- und Correlation am 28. März 1647 zu
bedenken gegeben, die Ges. Pgf. Karl Ludwigs vorzuladen, ihnen den wesentlichen Inhalt
des Reichsga.s in der pfälzischen Sache mitzuteilen und sie zur Annahme des darin Emp-
fohlenen zu bewegen (s. S. 179 Z. 17–22). Genützt hat der Zuspruch der Deputierten nicht,
denn Karl Ludwig ließ sich und seinem ganzen Haus nach Kenntnisnahme des Reichsga.s
am 12. April 1647 alle Rechte vorbehalten (Text des Rechtsvorbehalts, s. l. 1647 IV 2/12:
Meiern IV, 405 ff.).
also möchten sie hierunter auch thun, unnd zwart
len .
Pommern-Stettin. Wann es gegen beede geschehe, laße er’s ihme auch
gefallen etc. Da auch in eventum das von Österreich vorgeschlagene mittel
ratione compromissi oder auch der Magdeburgischen vorschlag practiciret
werden solte, müsten zuvorders die interessenten beederseits darüber ver-
nommen werden. Gebe aber dabey zu bedencken anheimb, wann dieser
expedientium eines oder das andere vor die hand genommen würde, ob
nicht die herrn Kayserliche und königliche gesanten irregemachet oder die
sache von ihnen abgezogen unnd das werck in suspensum gebracht werden
möchte etc. Stellete es aber nochmahls dahin, unnd weren, wie gedacht,
die interessenten darüber zu vernehmen, cum oblatione cooperationis etc.
Pommern-Wolgast. Wie vorhin.
Mecklenburg-Schwerin. Gleichwie man an seiten Mecklenburg un-
gerne vernommen, das zwischen denen beeden fürstlichen heusern Heßen
Caßel unndt Heßen Darmbstadt dergleichen zwist undt zwiespalt entstan-
den , also sehe man nichts liebers, alß das durch güetliche mittel dieselbe
hinwieder beygeleget und zu dem ende sowoll die herrn Kayserlichen alß
beeder cronen gesante umb fernere continuation der unterhandlung ersu-
chet werden, unnd zwart in beysein beeder theile, damit sie zugleich ihre
iura deduciren unndt darneben ihnen beyderseits zugesprochen werden
möge. Wann nun aber die güete nicht verfangen wolte, so sey von Öster-
reich ein mittel vorgeschlagen, welches man Mecklenburgischen theils
noch
Münsterischen conclusi unndt fürgegangener re- und correlation sich mit
Sachsen Altenburg, Sachsen Weymar unndt nachsizenden conformirende.
Pommern. (Interloquendo:) Wegen der Cöllnischen unndt Trierischen
sache wie Sachsen Altenburgk etc. Weren heterogenea.
Mecklenburg-Güstrow. Idem, unndt sölches auch aufgetragenerma-
ßen wegen Sachsen-Lauenburg, doch suo loco et ordine.
Württemberg. Ex parte Würtenberg repetire man anfangs auch dasien-
nige , was von Sachsen Altenburg wegen des zu Münster fürgegangenen
modi deliberandi ut et re- et correferendi geahndet worden etc.
Rem ipsam betreffendt, gleichwie ihr fürstliche gnaden sowol naher anver-
wandtnüß
beeden vornehmen fürstlichen heusern sölche differentien erwachsen, also
hetten dieselbe sie gnedig instruiret, in allen sich mit denen zu vergleichen,
welche dahin zieleten, wie uf alle thunliche mittel unndt wege dieselbe
hinwieder beygeleget unnd verglichen werden möchten, in specie aber,
daß das beste mittel sein möchte, wann durch die herrn Kayserliche unndt
königliche legatos sölche güetliche handlung gepflogen würde. Laße ihme
also die deputation sowol an die Kayserlichen alß königlichen herrn pleni-
potentiarios gefallen, unndt weren dieselbe zu bitten, das sie die güetliche
tractaten noch weiter, wie sie angefangen, continuiren und dahin sehen
wolten, damit doch dieses werck, daran die tranquillität unndt beruhigung
deß Reichs gelegen, dermahleinsten glücklich möge erhoben werden. So
laße er ihme auch nicht entgegen sein, wie Österreich vorgeschlagen, das
per eosdem deputatos auch beeden theilen beweglich zugesprochen unnd
sie zu ergreiffung güetlicher mittell disponiret werden.
Was sonst sowol wegen eines compromissi von Österreich als wegen
abfaßung eines bedenckens von Magdeburgk ins mittel gebracht worden,
halte er dafür, es were aus gewißen uhrsachen daßelbe noch zu suspendiren
unnd vorerst die güete zu versuchen; nachdem sich’s alsdan darmit anließe,
könte hernach uf allen fall auch dieses bedacht werden.
Im übrigen, was wegen Churcölln unnd Churtrier in dem Münsterischen
concluso angereget worden, gehöre nicht hierher, undt were sonderlich
dahin zu sehen, daß alles, was bey dieser handelung unnd vergleichung
fürgehe, ohne entgeldt [der] churfürsten, fürsten unnd stände geschehe,
sintemahl dieselben nicht darbey interessiret, also auch mit dem aequiva-
lent nicht zu beschweren weren.
Anhalt. (Per Sachsen Weymar:) Repetire anfangs, was von Sachsen Alten-
burg wegen der Münsterischen deliberation, auch re- unnd correlation,
erinnert worden. In causa principali stelle er’s ad maiora, ratione derer ins
mittel gekommenen vorschläge unnd darbey bedingten conditionum aber
wie Pommern.
Henneberg. Wie Sachsen Altenburgk etc.
Wetterauer Grafen. Demnach uf die zur umbfrag gestelte quaestion
sie von ihren gnedigen herrn principaln nicht instruiret, so müsten sie
ihr votum solange suspendiren etc. Hielten aber doch darfür, sie würden
die güetliche hin- unndt beylegung desto mehr wünschen unnd, soviel
an ihnen, gerne cooperiren helffen, weil sie darbey propter vicinitatem et
compassionem mercklich periclitirten unndt bereits viel darüber ausstehen
müsten.
Sonst wiederhole er gleichsfalß wegen der Münsterischen einseitigen re-
unnd correlation, was Sachsen Altenburgk hochvernünfftig erinnert, damit
dem hiesigen fürstlichen collegio kein praeiudicium zugezogen werde etc.
Fränkische Grafen. Weil die vorstimmenden fast insgemein mit dem
Münsterischen zwart etwas, wie Sachsen Altenburg wol erinnert, praepo-
sterirtem concluso übereinkommen unnd dahin gehen, daß sowol denen
herrn Kayserlichen alß beederseits königlichen herrn plenipotentiariis daß
werck recommendiret werden möchte, alß wolle man sich mit denen maio-
ribus conformiren und immittels den von Heßen Darmbstadt ratione iu-
stitiae gethanen vorschlagk noch zur zeit dahinstellen, auch den Magde-
burgischen vorschlag ihme nicht allerdings mißfallen laßen.
Salzburgisches Direktorium.
214,23–215,17 Pro – etc.] In Sachsen-Altenburg A II 1, überschrieben Mainung und nach
neuem Stil datiert, gesondert als Beilage zum Protokoll überliefert; in Magdeburg E
zweimal überliefert: 1. innerhalb des Protokolltextes, 2. fol. 546–546’ (von fremder Hand
und nach neuem Stil datiert). Beide Texte weisen geringfügige, meist stilistische Unter-
schiede auf. Der 1. Text entspricht der diktierten Fassung; der 2. (vom Salzburgischen
Direktorium eingereichte) Text ist Mainung überschrieben und mit dem in Österreich
A III (XXXVIII) und Sachsen-Altenburg A II 1, einschließlich der Überschrift, iden-
tisch .
ter beruhigung des Heyligen Römischen Reichs an beylegung deren zwi-
schen beeden fürstlichen heusern Heßen Caßel unnd Heßen Darmbstadt
sich enthaltenden streitigkeiten mercklich gelegen, als weren sowol die
herrn Kayserliche als beyder königlichen cronen gevollmechtigte durch
deputirte von allen dreyen reichsrähten zu ersuchen, das sie hochgedachte
fürstliche heuser miteinander zu vereinbahren unnd zu vergleichen, im-
maßen bis anhero rümblich geschehen, noch ferners sich bemühen wolten,
jedoch mit der bedingnüß, das sölches ohne beschwerung unndt entgeldt
des Heyligen Römischen Reichs unnd deßen churfürsten, fürsten unnd
stände, insonderheit aber auch ohne nachtheil der erbverbrüederten chur-
unnd fürstlichen heuser, geschehe. Darbey man benebenst für dienlich
erachtet, das durch besagte herrn deputirte auch beeder fürstlichen heu-
ser anwesenden gesanten selbsten wegen erwenter güetlicher vergleichung
beweglich zugesprochen werde.
Demnach man auch vernehme, das der hiebevorn beschehenen veran-
laßung zugegen zu Münster über dieser sache, ehe man dieselbe auch
hier zu Oßnabrügk in berahtschlagung gezogen, mit dem churfürstli-
chen collegio bereits conferiret worden, alß sey die erinnerung zu thun,
damit fürterhin (die deliberationes, soviel möglich, an beeden mahlstäten
zugleich angestellet und) die correlation mit ermeltem churfürstlichen col-
legio ehe nicht, bis die consultation an beyden ohrten fürgangen, vorge-
nommen werden müge etc.
Weil aber bey erster verlesung des conclusi die in (…) bezeichnete wortt
noch nicht darinnen enthalten gewesen, so erinnerte Sachsen- Alten-
burg . Das auch die consultationes zugleich unnd pari passu an beyden
ohrten angestellet werden solten etc.
Österreichisches und Salzburgisches Direktorium. Sey unmög-
lich , das es allezeit so genaw unnd praecise in acht genommen werden
könte etc. Hette man doch hier auch bisweilen eine unnd die andere materi
ehe fürgenommen alß zu Münster , welches die daselbst auch geschehen
laßen müßen etc. Were gnug, wann nur die re- unnd correlation differiret
würde etc.
Sachsen-Altenburg und andere. Hette es zu dem ende erinnern
müßen, weil es gleichwol bis dahero ut plurimum geschehen, das sie drüben
ein ding erst deliberiret unndt hernach ihre conclusa gleichsamb nurt zu
der hiesigen approbation herübergeschicket etc. Könte doch darzugesezet
werden „soviel möglich“ etc. So were gleichwol einmahl concludiret unnd
geschloßen, das nicht allein die re- unnd correlationes, sondern auch die
consultationes simul et eodem tempore utrobique fürgenommen unnd
angestellet werden solten etc.
Worbey noch etliche interlocut mehr gefielen, immittels vom directorio
obbemerckte clausul eingerücket, verlesen unnd darmit dieser XXXVIII.
consessus aufgegeben wurde etc.