Acta Pacis Westphalicae II B 5,1 : Die französischen Korrespondenzen, Band 5, 1. Teil: 1646 - 1647 / Guido Braun unter Benutzung der Vorarbeiten von Kriemhild Goronzy und Achim Tröster, unter Mithilfe von Antje Oschmann am Register

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Noch keine Antwort des Prinzen von Oranien in Sachen Besetzung des Bistums Orange;
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Unterstellungen Buyseros gegen die Franzosen; Reaktion der Niederländer in der Bistums-
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frage charakteristisch für die allgemeine Lage ihres Staates und die Schwierigkeiten, die sie
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Frankreich bereiten; Bitte um Information über die genaue Rechtslage betreffend Orange.
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Außerordentliche Bedeutung militärischer Unternehmungen in Flandern und entschlossener
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Kriegführung im Reich; weiterhin widersprechende Berichterstattung Oosterwijks aus Paris.
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Weitgehende Konzessionen Le Roys in wichtigen Verhandlungspunkten gegenüber den Nie-
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derländern; drohende Gefahr einer Vernachlässigung französischer Interessen. Notwendig-
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keit entschiedenen Auftretens in Den Haag; Vorschlag, eine klare Entscheidung der Nieder-
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länder für oder gegen das Bündnis mit Frankreich zu erzwingen; Berücksichtigung der Be-
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denken Mazarins; mögliche Androhung französischer Handelssanktionen gegen die Nieder-
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länder; Notwendigkeit festen Auftretens; entsprechende Anweisung aus Paris jedoch
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notwendige Voraussetzung hierzu. Bericht der heimgekehrten niederländischen Gesandten
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an die Generalstaaten. Launenhaftigkeit der unter dem Einfluß Knuyts stehenden Prinzessin
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von Oranien; moderates Verhalten Serviens ihr gegenüber. Seine Erklärung zur Aushändi-
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gung des französischen Gesamtentwurfes für den Friedensvertrag mit Spanien vom 25. Ja-
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nuar 1647 in Münster; durch dessen Übergabe jedoch keine Aussicht mehr, daß die Nieder-
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länder den Spaniern mit Fortsetzung des Krieges drohen werden. Entzug der Interposition
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aus den Händen der Niederländer wünschenswert. Unmöglichkeit der Gewinnung Knuyts
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für Frankreich; Berücksichtigung der niederländischen Staatsverfassung beim Verhalten ihm
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gegenüber. Schwierige Verhandlungen mit den Kommissaren der Generalstaaten; Garantie-
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angebot Hollands (Erneuerung des Vertrages von 1635) nur im Extremfall akzeptabel und
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daher bislang scharf zurückgewiesen, jedoch einem Bruch mit den Generalstaaten vorzuzie-
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hen. Erfolglose Beschwerde Serviens über die genaue Unterrichtung der Spanier durch die
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Niederländer. Vorschlag zur Verhinderung einer spanisch-niederländischen Waffenruhe zur
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See. Befolgung der Anweisungen aus Münster zum Ultimatum an die Spanier, aber Bitte um
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Unabhängigkeit hiervon bei den Garantievertragsverhandlungen. Spannungen zwischen
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Servien und d’Avaux: dessen vermutlicher Wunsch nach Mißerfolgen Serviens in Den Haag;
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entgegen der von d’Avaux betriebenen Propaganda nicht Servien, sondern d’Avaux selbst
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für die Verzögerung in den Verhandlungen verantwortlich. Schädlichkeit der Erklärung

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Longuevilles zu Lothringen; Befürwortung einer gemeinsamen Eroberung Luxemburgs mit
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Herzog Karl IV. zum Ausgleich für den militärischen Ausfall der Generalstaaten; Bevor-
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zugung einer Bindung Lothringens an die Krone durch Heirat. Vorschlag der Trennung der
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Armee Turennes von den Schweden; Ungefährlichkeit seiner Zurückbeorderung über den
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Rhein im Falle einer Nichtangriffszusage Kurbayerns; vielfältige Vorteile einer solchen Maß-
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nahme für die französische Politik.

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