Acta Pacis Westphalicae II B 5,1 : Die französischen Korrespondenzen, Band 5, 1. Teil: 1646 - 1647 / Guido Braun unter Benutzung der Vorarbeiten von Kriemhild Goronzy und Achim Tröster, unter Mithilfe von Antje Oschmann am Register

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Erstens Bericht über eine Konferenz Longuevilles mit den niederländischen Bevollmächtig-
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ten und zweitens Antwort auf nr. 93.

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1) Konferenz mit den niederländischen Gesandten: Ankündigung der Abreise von vier Be-
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vollmächtigten zur mündlichen Berichterstattung über ihre Verhandlungen mit Spanien und
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ihre Interposition nach Den Haag; Bitte um Verständnis für den Verzicht auf Übergabe
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eines schriftlichen Berichtes an Longueville; dessen Erinnerung an die französische Be-
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schwerde gegen die von den Niederländern aufgesetzten Demandes de la France und Forde-

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rung nach wahrheitsgetreuerer Berichterstattung. Note Longuevilles an die niederländischen
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Gesandten gegen deren schriftliche Darstellung ihrer Interposition zwischen Frankreich und
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Spanien (Beilage 1); Begründung der Formulierungen zur italienischen Liga in dieser Note.
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Weiterer Verlauf der Konferenz mit den Niederländern: Longuevilles Kritik am Vorgehen
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Le Roys in Den Haag und dessen Publizierung von Verhandlungsinterna; niederländischer
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Bericht über die Übermittlung der ersten 20 Artikel des französischen Gesamtentwurfes für
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den Friedensvertag mit Spanien an Peñaranda und dessen Zurückweisung neuer Handels-
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abmachungen mit Frankreich; Unterstützung der Niederländer für Peñarandas Position; Ein-
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wände Longuevilles; dennoch Konzessionen in der Frage der Gold- und Silberausfuhr aus
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Spanien bei Beharren auf den französischen Forderungen in den übrigen Punkten zu erwägen;
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Bedeutung der Handelsartikel; Longuevilles Kritik an der obstruktiven Verhandlungsstrate-
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gie der Spanier und Warnung vor ihrer Absicht, die Verbündeten zu trennen; Beleg seiner
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Behauptungen mit einer Publikation aus Antwerpen; angebliche Bereitschaft der Spanier zur
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Abtretung aller französischen Eroberungen mit Ausnahme Piombinos und Porto Longones;
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Entgegnung Longuevilles auf das Argument der Spanier, zu dieser Zession nicht ermächtigt
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zu sein; Wortwechsel zwischen ihm und den Niederländern über die Bündniskonformität ih-
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rer Provisional-Artikel und die durch sie hervorgerufene Verzögerung des Friedens; Nieder-
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länder gestehen Vorsicht und Zurückhaltung bei ihrer Interposition ein; Begründung mit der
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französischen Drohung, die Forderungen bei Ausbleiben eines Garantieabkommens zu stei-
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gern; dessen Verzichtbarkeit aus niederländischer Sicht; demgegenüber Beharren Longuevilles
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und Erneuerung derselben Drohung; Betonung der Bedeutung des Bündnisses mit Frankreich
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für die Niederländer selbst; Hervorhebung der offensichtlichen spanischen Abneigung gegen
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einen Friedensschluß und dessen getreuer Erfüllung; Bitte an die Niederländer um Hinweis
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auf die Abhängigkeit des Friedensschlusses von der Garantiefrage gegenüber ihren Vorgesetz-
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ten. Wahrscheinlich Vereitelung des Plans der niederländischen Gesandten, Frankreich der
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Unwilligkeit zum Friedensschluß zu bezichtigen, durch die Aushändigung des französischen
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Gesamtentwurfes für den Friedensvertrag mit Spanien an sie.

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2) Antwort auf nr. 93: Nachdrücklicher Friedenswille des Kaisers und des bayerischen Kurfür-
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sten. Anweisung an d’Avaux zum möglichen Erwerb der Waldstädte oder Benfelds. Unter-
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stützung Wettsteins; deren militärischer Nutzen. Freude über den guten Zustand der konföde-
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rierten Armeen; Zerstörung der spanischen Hoffnung auf Rückeroberung der verlorenen
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Plätze notwendig, da sie den Frieden verhindert. Absicht Knuyts bei der Reise Bruns nach
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Den Haag, die wahrscheinlich von ihm mit betrieben worden ist. Persönliche Einschätzung
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der einzelnen niederländischen Gesandten; spanische Geldzuwendungen an ihre Ehefrauen.
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Demonstrative Zeichen spanischer Sorglosigkeit an der Grenze zu den Vereinigten Provinzen.
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Übergabe des französischen Gesamtentwurfes für den Friedensvertrag mit Spanien an die
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Mediatoren; Zweifel Contarinis am Zustandekommen des französisch-niederländischen Ga-
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rantievertrages; Erläuterung von Gegenargumenten durch Longueville, die Contarini seinen
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Korrespondenten in den Niederlanden übermitteln kann.

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