Acta Pacis Westphalicae II A 1 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 1: 1643 - 1644 / Elfriede Merla
Dieße wochen sein alhie von der fraw landtgraffin zu Heßen Caßl abgeord-
nete ankommen; falß sich nun dieselbe bey unns zur besuchung anmelden
sölten, wollen wir unns zu gehorsambster folge Ewer Kayserlichen Mayestätt
ahn dero abgesandten zu Münster abgangenen allergnädigsten befehll
wegen enthaltung der curialien gegen die Frantzösische gesandten dhahin
erclehren, daß wir unns zwar auß dem praeliminarvergleich woll zu erinne-
ren wüsten, daß von Ewer Mayestätt denen fürstlichen Heßischen dhahero-
zukommen daß geleidt verwilligt worden unnd dannenhero auß dero ange-
bohrenen clementz unns allergehorsambst erlaubt hetten, dieselbe persohn-
lich anzuhören; weiln sich aber die fraw landtgraffin immittels deren von
den Frantzösischen abgesandten ins reich außgesprengten auffrürischen
schreiben mitt theilhafftig gemacht , alß hetten wir noch zur zeitt bedencken,
dieselbe fürkommen zu laßen, wehre auch noch kein periculum in mora.
Wöllen also die audientz nitt pure abschlagen, sondern in suspenso laßen
unnd daß odium auff unns nehmen unnd hierdürch zugleich der gelosie,
in welche die königliche würden zu Dennemarck, sonderlich aber auf dem
fall, die Heßischen unns offter zu visitiren gelegenheit suchen unnd sich
anstellen dörfften, ob hetten sie von den Schweden aufgetragene heimbliche
werbungen abzulagen, gerahten mögten, gäntzlichen vorkommen.
Hinweis auf vorgestern von Hamburg angekommene Beilage [1].