Acta Pacis Westphalicae II A 2 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 2: 1644 - 1645 / Wilhelm Engels mit einem Nachtrag von Karsten Ruppert
Wir haben nr. 279 vorgestern erhalten. Wir wissen für heute nichts über nr. 292 hin-
aus zu berichten. Zwar seint gestrigen tags die catholische chur- und fürsten-
räth alhie im capuccienercloster beysamen gewest, sich miteinander über
dess Nürnbergischen abgesandtens Dr. Oelhafens in ermelten unseren rela-
tionibus angezogenes anbringen ze undterreden, und vernemmen wir, das,
sovil die handlung der gravaminum anlangt, man allerseits dahin gangen,
das die catholische sich nit werden entgegen sein lassen, sobald die beede
cronen ire ferrere replicas und erclärungen über Ewer Kayserliche Mayestät
responsiones werden heraußgegeben, und man zu ersechen haben, das zu
einem friden zu gelangen, selbige vorhandts zu nemmen. Was aber den
punctum admittendorum betrifft, weil man sich nit aigentlich hette ver-
gleichen könden, das biß ubermorgen, sontags, widerumb darvon gehand-
let werden solte. Und stehet wol zu fürsorgen, sie werden sich per maiora
zu einem temperament sonderlich mit Magdenburg vermögen lassen.
Mit Hessen Cassel geben Ewer Mayestät gesandten zu Oßnabrugg sovil
berichts, als solten die Churbrandenburgische selbst ausschlagen, das sie,
Hessen Casselische, ire admission derzeit nit mehr solten suechen, und also
vermuetlich in dem standt, darinnen sie aniezt seint, bis zu entlichem friden-
schlusß verbleiben wöllen. Und dieweiln gestern abendts der Schweedische
plenipotentiarius, dominus Salvius, alherkommen, so ist nit zu zweiflen,
beede gegentheil sich nunmehr über ire replicas miteinander vergleichen,
und wo sie anderst iren vilfältigen vertröstungen stattzuthuen gedencken,
selbige eheister tagen heraußgeben werden. – Paß für Carretto.