Acta Pacis Westphalicae II A 2 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 2: 1644 - 1645 / Wilhelm Engels mit einem Nachtrag von Karsten Ruppert

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Beratungen zwischen Lamberg, Krane, Kratz, Krebs und von Löben 1. über die Weigerung der
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schwedischen Gesandten, die Proposition zu tun, bevor sie in der Geleitbrieffrage für die Mediat-
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stände
zufriedengestellt sind, 2. ob die Schweden nochmals an die Eröffnung der Proposition
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erinnert werden sollten. Wir traten für die Erinnerung ein unter Berufung auf das schwedische
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Schreiben an uns vom 26. November/6. Dezember 1644, auß dessen context zu vernemmen,
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daß die Schweedische gesandten selbst dohmals den salvum conductum generalem
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nur auf die immediatstendte, gar aber nit auf die mediatos verstandten und sich also
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mit der praetendirten vergleitung der mediatstette gar nit entschüldigen khönten.

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Die Schweden haben heute Vormittag durch den Dechant zu St. Johann den Vorschlag gemacht,
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daß der sach etwoh solchergestalt khöndte abgeholffen werden, wan nhemblich durch
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unß die anzeig gegen sie, Schweedische, beschehen möegte, daß alle der cron Schwee-
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den foederirte und adhaerenten in crafft des Kaiserlichen general salvi conductus die
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sicherheit accedendi ad tractatus et recedendi gegeben sein sölte. Sölchsfals wölten
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sie kheine particulares salvos conductus von unß ferners begehren, sondern die
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vergleitung, wohe es nöttig, in crafft des general salvi conductus selbst thuen etc.

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Wir hielten den Vorschlag für sehr bedenklich, weiln die worte „alle foederirte und
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adhaerenten“ zu sehr general und nit allein auf die status imperii, sondern auch
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quoslibet exteros alß Portugal und andere (maßen man schon daß exempl alhie
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gehabt) gezogen werden khönten. Zudeme seie es nit ohne nachdencken, daß die
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vergleitung in crafft des general salvi conductus und nit in crafft des praeliminar-
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schluß gesucht werde.

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Die kurfürstlichen Gesandten entschuldigten sich mit mangelnder Instruktion und waren trotz
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allen Drängens zu keiner Stellungnahme zu bewegen, worauf wir uns einigten, den Schweden zu
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antworten

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Der Wortlaut der Antwort stimmt mit [nr. 160,1] überein.
, daß der praeliminarschluß gewiße maaß und ordtnung wegen vergleitung
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der foederirten und adhaerenten gebe, müsten unß bei deßen buchstaben halten und

[p. 306] [scan. 334]


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wölle in unser macht nit stehen, ichtwaß darüber zu erclähren. Drängten unter Hinweis
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auf das schwedische Schreiben vom 26. November/6. Dezember 1644 auf Eröffnung der
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Proposition.

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