Acta Pacis Westphalicae II A 2 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 2: 1644 - 1645 / Wilhelm Engels mit einem Nachtrag von Karsten Ruppert

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Hinweis auf nr. 41. Die schwedischen Gesandten haben zur Verzögerung des Aus-
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tauschs
der Originalvollmachten neue Vorstellungen erhoben, wie das beiliegende Pro-
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tokoll
[ = Beilage 1] ausweist. Nun wehre zwar wenig daran gelegen gewest,
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ob die vollmacht immediate zuhanden der Schwedischen oder ad manus
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tertias wehre gelegt worden, weiln wier aber so wohl wieder die Schwedi-
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sche fundirt gewest, unß auch uber daßjenige, so in protocollo außgeführt
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worden, von underschiedtlichen örtten allerhandt kundtschafft einglangt,

[p. 76] [scan. 104]


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ob solten die Schwedischen gesandten auß antrieb der Frantzösischen mitt
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denen gedancken umbgehen, umb den punctum plenipotentiae alhie von
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newen wieder streittig zu machen und unsere plenipotentz, sobald die den
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actum acceptatae mutationis würden verrichtet haben, ob defectum clau-
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sulae tractandi cum ipsorum foederatis et adhaerentibus zu impugnieren.

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Massen unß der Dennische secretarius Clein dafür gewarnet, daß derglei-
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chen consilia obhanden, und die Schwedische von denen Frantzösischen,
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umb solches zu werck zu richten, ersucht sein sollen, welches dan mit deme,
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waß in protocollo angezogen, daß die Schwedische von denen Frantzösi-
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schen umb die sach biß zu endt deß monaths Januarii zu verziehen anglangt,
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und von Ewer Mayestätt gesandten zu Münster penetrirt und uns uber-
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schrieben worden

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Nassau und Volmar hatten dieses am 26. November berichtet. Konzept: RK , FrA Fasz. 92 III
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nr. 461 fol. 590–Kopie: Den Haag A IV 1628 nr. 15; Giessen 204 nr. 59 S. 659–660–
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Druck: Gärtner III nr. 94 S. 687–688.
, ubereinstimbt; benebens auch der stadtsyndicus bey
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zurückgebrachter declaration vermeldet, daß der Oxenstern, wie er, syndi-
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cus, dieses wercks gegen die Schwedische gesandten gedacht, den Salvium
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gleichsamb uber die axel angeschawt unnd nitt undunckel mitt seinen minen
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zu verstehen geben, daß selbe kundtschafft richtig seie.

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Deme drittens zukommen, daß uns auch deß herrn administratoris zu Mag-
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deburg alhie anwesender secretarius

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Christian Werner.
erinnern lassen, gestalt denen Schwe-
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dischen abermahls ein expresser bott von Münster mit briefen von denen
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Frantzösischen gesandten zukommen, darin berichtet würde, daß man auf
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den 4. dieses die haubtproposition alda thuen würde, dabey wier die bey-
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sorg tragen müssen, daß es in selbigen schreiben an eyfferiger erinnerung,
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umb einige verhinderung, damit selbigs werck seinen vortgang nitt ereichen
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möge, in weg zu legen, nitt wierdt ermanglet haben. Alß haben wier soviel
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desto gefehrlicher zu sein erachtet, unß auf einige veranlassung zur depo-
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sition der vollmachten oder auch communication uber ein anders expe-
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dient (wadurch der gegentheil ebenergestalt sein intent erlangt haben wür-
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de) herauszulassen, derohalben bestendig auf unsern fundamentis bestanden
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und deß gegentheils oppositiones mitt allem fleis abgelehnet. Ist also endt-
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lich die sach durch Göttlichen beystandt zu dem stand gediegen, wie in
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protocollo angezogen.

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Nun ist zwar damit den praeliminaribus allerdings abgeholffen, kombt aber
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wiederumb eine schwierigkeit in weg, so einer erörterung bedörfftich, nemb-
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lich, wie es zu halten, wan die gegentheile auff translation dieser tractaten
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nach Münster – warin die mediatores selbst schon mit ihnen einig sein sol-
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len

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So Nassau und Volmar an Lamberg und Krane, Münster 1644 November 29. Konzept:
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RK , FrA Fasz. 92 III nr. 462 fol. 591.
– tringen solten. Ob nitt nöttig, unß in eventum darüber zu instruiren,
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damit der gegentheil nitt etwoh dadurch die sach auffzuziehen lufft erlangen
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möge. – Bitten nochmals um Übersendung des Schönebecker Projekts.

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