Acta Pacis Westphalicae III C 2,1 : Diarium Volmar, 1. Teil: 1643 - 1647 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
Dienstag
Von Oßnabrukh schreiben unß sub 11. huius mit
communication ihrer relation ad Caesarem, waß nemblich die Schweden per
syndicum Osnabrugensem bei inen anbringen lassen, namblich daß sie zu-
friden weren, die Dennemarkhische interposition oder eines reichsfürsten
oder gesambter reichsständen ze admittiren oder auch immediate mit dem
Kayser ze tractiren, waß auch Dr. Lampadius discessurus in hoc puncto sich
verlautten lassen [ 359].
Ad eosdem respondemus 16. huius, daß dise Schwedische offerta nit außer
gefahr. Were doch deß erfolgs zu erwartten [ 360].
Eodem haben wir inen auch nachfolgende Kayserliche resolution in originali
zugeschikht.
Eodem 16. huius kombt von Kayserlicher Maiestät resolution ein über un-
sere vom 12. und 22. Julii abgangene relationes. 1. Wegen geclagter Un-
sicherheit uff den straassen von der soldatesca schreiben Ihr Maiestät ad
praefectos militiae. 2. Wegen auffsatz einer minuta de communi consensu
wollen es Ihr Kayserliche Maiestät an die herren churfürsten gelangen
lassen. 3. Interea könden wir unß erclären, wann in substantialibus nichts,
sondern allein im exordio nach deß Venetiani vorschlag waß unverfanglichs
geendert, auch die Spanischen damit content, daß wir desto weniger ursach,
unß bei Ihr Maiestät fernern beschaidts zu erholen. Wann eben in substan-
tialibus unß waß zugemuettet, wir solches referirn, zuvor unß aber bei den
mediatoribus versichern sollen, wie weit die Franzosen mit einer solchen
formb eigentlich content. Ausserhalb dessen und ehe wir wissen, es von-
nöthen oder nit, unß aller rukfrag nit begeben, zwar solche per expressum
coram mediatoribus unß nit vorbehalten sollen. 4. Quoad extraditionem Os-
naburgi faciendam hetten wir unß keines mehrern zu erclären, als daß zu er-
wartten, wie weit man sich der formul halber vorderist in Münster werde
vergleichen könden. 5. Wann die mediatores von der vorgeschlagnen form
gar einen absprung nemmen theten, so solten wir unß bei inen erkundigen,
wan inen belieben wolte, unß uff unsere proponirte defectus plenipotentiae
Gallicanae ein erleütterung ze geben, doch sollen wir drauff tringen, daß
solche erleütterung nit discursweiß, sondern in forma responsi, darauff man
sich verlassen könde, an unß komme. 6. Quoad extensionem ad confoedera-
tos Galliae geb der praeliminarverglich und unser plenipotentz selbst zu er-
kennen, mit weme ze tractirn. Were aber hierunder vorderist auch anderer
gesandten resolution zu erwartten. 7. Quoad subscriptionem erwartten Ihr
Maiestät der Frankfurter deputation guettachten, in eventum aber, wann
andere defectus plenipotentiae ersetzt, auch Ihr Maiestät ratione famosae
epistolae satisfaction geschehen, köndte mit den tractatibus fortgefahren und
diser passus subscriptionis auff weiteren vergleich außgestellt werden.
8. Translationem congressus non esse admittendam. 9. Daß Venedig sich der
Oßnabrukhischen tractaten halber ad interpositionem anerbietten wölle, soll
solches cum dexteritate declinirt und wann man drauff tringen wolt, an-
gezeigt werden, daß Ihr Maiestät in eventum willens weren, mit Schweden
31 Eodem] am Rande: Resolutio a Caesare. Entsprechend fortlaufend am Rande neben dem
Text: 1. Unsicherheit der strassen. 2. Minuta de communi consensu. 3. In substantiali-
bus einig. 4. An Osnabrugis facienda. 5. Si aliam formam plenipotentiae mediatores
proponerent, quid faciendum. 6. De extensione Gallorum ad eorum confoederatos.
7. De subscriptione deputationis Francofurtensis responsum expectari debere. 8. Lo-
cum congressus non mutandum. 9. Venetum ad interpositionem tractatum Osnabru-
gensium non admittendum. 10. Instructionem priorem esse obseruandam quoad pro-
positionem in negocio principali.
immediate tractiren ze lassen. 10. Quoad propositionem super negotio prin-
cipali faciendam hett es allerdings bei erster instruction zu verbleiben, de
dato Wien, 3. Augusti 1644 [ 361].
communication ihrer relation ad Caesarem, waß nemblich die Schweden per
syndicum Osnabrugensem bei inen anbringen lassen, namblich daß sie zu-
friden weren, die Dennemarkhische interposition oder eines reichsfürsten
oder gesambter reichsständen ze admittiren oder auch immediate mit dem
Kayser ze tractiren, waß auch Dr. Lampadius discessurus in hoc puncto sich
verlautten lassen [ 359].
Ad eosdem respondemus 16. huius, daß dise Schwedische offerta nit außer
gefahr. Were doch deß erfolgs zu erwartten [ 360].
Eodem haben wir inen auch nachfolgende Kayserliche resolution in originali
zugeschikht.
Eodem 16. huius kombt von Kayserlicher Maiestät resolution ein über un-
sere vom 12. und 22. Julii abgangene relationes. 1. Wegen geclagter Un-
sicherheit uff den straassen von der soldatesca schreiben Ihr Maiestät ad
praefectos militiae. 2. Wegen auffsatz einer minuta de communi consensu
wollen es Ihr Kayserliche Maiestät an die herren churfürsten gelangen
lassen. 3. Interea könden wir unß erclären, wann in substantialibus nichts,
sondern allein im exordio nach deß Venetiani vorschlag waß unverfanglichs
geendert, auch die Spanischen damit content, daß wir desto weniger ursach,
unß bei Ihr Maiestät fernern beschaidts zu erholen. Wann eben in substan-
tialibus unß waß zugemuettet, wir solches referirn, zuvor unß aber bei den
mediatoribus versichern sollen, wie weit die Franzosen mit einer solchen
formb eigentlich content. Ausserhalb dessen und ehe wir wissen, es von-
nöthen oder nit, unß aller rukfrag nit begeben, zwar solche per expressum
coram mediatoribus unß nit vorbehalten sollen. 4. Quoad extraditionem Os-
naburgi faciendam hetten wir unß keines mehrern zu erclären, als daß zu er-
wartten, wie weit man sich der formul halber vorderist in Münster werde
vergleichen könden. 5. Wann die mediatores von der vorgeschlagnen form
gar einen absprung nemmen theten, so solten wir unß bei inen erkundigen,
wan inen belieben wolte, unß uff unsere proponirte defectus plenipotentiae
Gallicanae ein erleütterung ze geben, doch sollen wir drauff tringen, daß
solche erleütterung nit discursweiß, sondern in forma responsi, darauff man
sich verlassen könde, an unß komme. 6. Quoad extensionem ad confoedera-
tos Galliae geb der praeliminarverglich und unser plenipotentz selbst zu er-
kennen, mit weme ze tractirn. Were aber hierunder vorderist auch anderer
gesandten resolution zu erwartten. 7. Quoad subscriptionem erwartten Ihr
Maiestät der Frankfurter deputation guettachten, in eventum aber, wann
andere defectus plenipotentiae ersetzt, auch Ihr Maiestät ratione famosae
epistolae satisfaction geschehen, köndte mit den tractatibus fortgefahren und
diser passus subscriptionis auff weiteren vergleich außgestellt werden.
8. Translationem congressus non esse admittendam. 9. Daß Venedig sich der
Oßnabrukhischen tractaten halber ad interpositionem anerbietten wölle, soll
solches cum dexteritate declinirt und wann man drauff tringen wolt, an-
gezeigt werden, daß Ihr Maiestät in eventum willens weren, mit Schweden
31 Eodem] am Rande: Resolutio a Caesare. Entsprechend fortlaufend am Rande neben dem
Text: 1. Unsicherheit der strassen. 2. Minuta de communi consensu. 3. In substantiali-
bus einig. 4. An Osnabrugis facienda. 5. Si aliam formam plenipotentiae mediatores
proponerent, quid faciendum. 6. De extensione Gallorum ad eorum confoederatos.
7. De subscriptione deputationis Francofurtensis responsum expectari debere. 8. Lo-
cum congressus non mutandum. 9. Venetum ad interpositionem tractatum Osnabru-
gensium non admittendum. 10. Instructionem priorem esse obseruandam quoad pro-
positionem in negocio principali.
cipali faciendam hett es allerdings bei erster instruction zu verbleiben, de
dato Wien, 3. Augusti 1644 [ 361].