Acta Pacis Westphalicae III C 2,1 : Diarium Volmar, 1. Teil: 1643 - 1647 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
Donnerstag
Ihr anttwortt gehet dahin, weil die sach in den
standt gerathen, das one Ihr Maiestät bevelch weiter nit verfahren werden
köndt, zumaln kein periculum in mora, seitemaln onedaß alles biß uff der
Dennemarkischen gsandten widerkunfft müeßte eingestellt verbleiben, daß
mans also beruhen lassen solt. Setzen aber dabei pro fundamento, weil die
Kayserliche instruction dahin deuttlich gieng, daß on Ihr Maiestät bevelch
einig temperament, von weme es auch vorgeschlagen, nit angenommen wer-
den solle, wölches aber ad praesentem casum gar nit gehörig, wie der auß-
getrukhte buchstab in der instruction weisen thut, daher solches auch in
relatione ad Caesarem erleüttert worden, damit kein ungleicher verstandt
darauß gezogen und daher unser action ze tadlen anlaß genommen werde, de
8. Junii [288].
Sie von Oßnabrukh communicirn unß auch sub dato 6. huius ihr relation ad
Caesarem, waßgestalt sie denn Schweden eine anttwortt super editione
mandatorum geben: 1. daß one die königliche würden zu Dennemarkh zu
einiger handlung nit könne geschritten werden, dero interesse zu diser hand-
lung so groß sei, daß Ihr Maiestät selbiges nit können noch wollen zurukh-
lassen, 2. daß auch zu Münster vorhero die Frantzösisch vollmacht völlig
und gebürlich müeßte ersetzt werden, 3. hette man zu Oßnabrukh mit
edition der vollmacht nit zu eilen, weil darüber schon in materialibus et
formalibus verglichen sei. Die Schweden ze wissen begehrt, ob man Denne-
markh tanquam mediatorem vel tanquam partem beizehaben begehre.
Responsum, werden bei deß königs erclärung stehen, aber auß seinem requi-
sitionschreiben ad status imperii erscheine wol, daß er nit als mediator,
sondern als pars kommen werde [289]. Hiebey ist auch explicatio de titulo
tutricis ducissae Sabaudiae.
Iidem von Oßnabrukh communiciren unß sub dato 9. huius ihr relation ad
Caesarem in beanttworttung Ihr Maiestät bevelchs de 23. Maii, ist nichts
sonders innhalts [ 290].
Dienstags, den 7. huius, seind unß von Kayserlicher Maiestät zwo resolu-
tiones einkommen. Die erste sub dato 17. Maii begreifft allein communica-
tion, waß die churfürstlichen deputationräthe zu Frankfurt an Ihr Maiestät
über deß königs in Dennemark beschen anlangen geschriben und ersucht, one
beyziehung desselben keine fridenstractaten fürgehen ze lassen, Ihr Maiestät
sich darauff per decretum affirmative resolvirt, auch wegen der amnestia so
weit andeuttung gethan, weil die fridenstractaten sich so schwer anlassen, het-
ten sie nothwendig etwas mit diser execution zurukhhalten müssen. Sobaldt
aber dise hindernus auß dem wecg, wolten sie sich dergestalt erclären, daß
meniglich ihr fridferttiges gemüett wurden zu verspüren haben [ 291].
Die ander sub dato 23. Maii uff unser relation vom 5. eiusdem, 1. daß wir mit
enthaltung von allen particulartractaten gegen denn Franzosen recht gethan,
solches also noch beobachten und mit inen weder in privat- noch particular-
handlungen unß einlassen sollen, 2. in puncto editionis der vollmachten zu
Oßnabrukh soll es noch bei nechstvorgehenden bevelchen bleiben. Dabei
werden der churfürsten Cöln und Brandenburg zwei absonderliche, wie
auch von Bayern und Saxen noch weiter eingelangte guettachten in hac
materia sambt ihrer Maiestät wideranttwortt communicirt. 3. Würdt remon-
strirt, das in diser materia Ihr Maiestät weder der verzögerung noch auch in
eventum gentzlicher zerschlagung der tractaten einige ursach könde zuge-
messen werden. 4. Mit denen zu Oßnabrugg in beyziehung der Spanischen
an einem mittelort eine conferentz ze halten, damit man unanimiter alsdann
gegen denn mediatoren und parteyen beeder ortten procediren könde. Endt-
lich würdt geandet, daß wir dem Thuillerie ein pass geben, so wir hetten
underlassen sollen. Nota: Würdt hiebei ein schreiben an Plettenberg gelegt,
daß er bei Dennemark umb herbeischikung selber gesandter anmahnen wie
auch in eventum bei denn Franzosen und Schweden umb ertheilung der
pass vor sie sollicitiren sollen [ 292].
Auff diese resolutiones berichten wir vom 9. huius weiter, daß wir vorderist
den innhalt erstem bevelchs zu begebender occasion in fleissiger obacht
halten wolten. Bei dem andern referiren wir unß vorderist uff unser relatio-
nes vom 13. und 27. Maii, sodann daß wir die contradictionschrifft, nach-
dem die newer dingen revidirt, mit denn Kayserlichen zu Oßnabrukh und
denn Spanischen gsandten allhie consultirt, den 7. huius denn herrn media-
toren eingehendigt, sie selbige zwar angenommen, aber nit darfür gehalten,
obligirt ze sein, daß sie selbige eben in formalibus denn Franzosen commu-
niciren müeßten, sich doch erbotten, alles umbstendlich und wie es vor-
getragen, an sie ze bringen, wir es auch dabei, in ansehung unser bevelch nit
directe dahin gehe, daß wir eben die übergebung der schrifft in specie an die
Franzosen treiben, sondern allein begehren solten, nit minder noch mehr an
sie ze bringen, bewenden lassen. Waß sich dabei für ein- und widerreden ver-
loffen, sonderlich warumb der Venetianer den zurukhgegebnen gwaldtsbrief
nit annemmen oder denn Franzosen behendigen wöllen, mit vorwandt, daß
hierdurch alles mit Ihr Kayserlicher Maiestät höchstem unglimpff zum
bruch gelangen derfft, wir auch sollchen, umb die dabei erscheinende
schwere ungelegenheit zu vermeiden, wider zu unß mit gewissem reservat
genommen. Waß wir darauff mit denn Spanischen, folgendts auch mit denn
Kayserlichen zu Oßnabrukh communicirt und, wie im postscripto de 10.
huius mit mehrerm außgefürt würdet, es endtlich dabei hetten bewenden
lassen [ 293].
standt gerathen, das one Ihr Maiestät bevelch weiter nit verfahren werden
köndt, zumaln kein periculum in mora, seitemaln onedaß alles biß uff der
Dennemarkischen gsandten widerkunfft müeßte eingestellt verbleiben, daß
mans also beruhen lassen solt. Setzen aber dabei pro fundamento, weil die
Kayserliche instruction dahin deuttlich gieng, daß on Ihr Maiestät bevelch
einig temperament, von weme es auch vorgeschlagen, nit angenommen wer-
den solle, wölches aber ad praesentem casum gar nit gehörig, wie der auß-
getrukhte buchstab in der instruction weisen thut, daher solches auch in
relatione ad Caesarem erleüttert worden, damit kein ungleicher verstandt
darauß gezogen und daher unser action ze tadlen anlaß genommen werde, de
8. Junii [288].
Caesarem, waßgestalt sie denn Schweden eine anttwortt super editione
mandatorum geben: 1. daß one die königliche würden zu Dennemarkh zu
einiger handlung nit könne geschritten werden, dero interesse zu diser hand-
lung so groß sei, daß Ihr Maiestät selbiges nit können noch wollen zurukh-
lassen, 2. daß auch zu Münster vorhero die Frantzösisch vollmacht völlig
und gebürlich müeßte ersetzt werden, 3. hette man zu Oßnabrukh mit
edition der vollmacht nit zu eilen, weil darüber schon in materialibus et
formalibus verglichen sei. Die Schweden ze wissen begehrt, ob man Denne-
markh tanquam mediatorem vel tanquam partem beizehaben begehre.
Responsum, werden bei deß königs erclärung stehen, aber auß seinem requi-
sitionschreiben ad status imperii erscheine wol, daß er nit als mediator,
sondern als pars kommen werde [289]. Hiebey ist auch explicatio de titulo
tutricis ducissae Sabaudiae.
Iidem von Oßnabrukh communiciren unß sub dato 9. huius ihr relation ad
Caesarem in beanttworttung Ihr Maiestät bevelchs de 23. Maii, ist nichts
sonders innhalts [ 290].
tiones einkommen. Die erste sub dato 17. Maii begreifft allein communica-
tion, waß die churfürstlichen deputationräthe zu Frankfurt an Ihr Maiestät
über deß königs in Dennemark beschen anlangen geschriben und ersucht, one
beyziehung desselben keine fridenstractaten fürgehen ze lassen, Ihr Maiestät
sich darauff per decretum affirmative resolvirt, auch wegen der amnestia so
weit andeuttung gethan, weil die fridenstractaten sich so schwer anlassen, het-
ten sie nothwendig etwas mit diser execution zurukhhalten müssen. Sobaldt
aber dise hindernus auß dem wecg, wolten sie sich dergestalt erclären, daß
meniglich ihr fridferttiges gemüett wurden zu verspüren haben [ 291].
enthaltung von allen particulartractaten gegen denn Franzosen recht gethan,
solches also noch beobachten und mit inen weder in privat- noch particular-
handlungen unß einlassen sollen, 2. in puncto editionis der vollmachten zu
Oßnabrukh soll es noch bei nechstvorgehenden bevelchen bleiben. Dabei
werden der churfürsten Cöln und Brandenburg zwei absonderliche, wie
auch von Bayern und Saxen noch weiter eingelangte guettachten in hac
materia sambt ihrer Maiestät wideranttwortt communicirt. 3. Würdt remon-
strirt, das in diser materia Ihr Maiestät weder der verzögerung noch auch in
eventum gentzlicher zerschlagung der tractaten einige ursach könde zuge-
messen werden. 4. Mit denen zu Oßnabrugg in beyziehung der Spanischen
an einem mittelort eine conferentz ze halten, damit man unanimiter alsdann
gegen denn mediatoren und parteyen beeder ortten procediren könde. Endt-
lich würdt geandet, daß wir dem Thuillerie ein pass geben, so wir hetten
underlassen sollen. Nota: Würdt hiebei ein schreiben an Plettenberg gelegt,
daß er bei Dennemark umb herbeischikung selber gesandter anmahnen wie
auch in eventum bei denn Franzosen und Schweden umb ertheilung der
pass vor sie sollicitiren sollen [ 292].
den innhalt erstem bevelchs zu begebender occasion in fleissiger obacht
halten wolten. Bei dem andern referiren wir unß vorderist uff unser relatio-
nes vom 13. und 27. Maii, sodann daß wir die contradictionschrifft, nach-
dem die newer dingen revidirt, mit denn Kayserlichen zu Oßnabrukh und
denn Spanischen gsandten allhie consultirt, den 7. huius denn herrn media-
toren eingehendigt, sie selbige zwar angenommen, aber nit darfür gehalten,
obligirt ze sein, daß sie selbige eben in formalibus denn Franzosen commu-
niciren müeßten, sich doch erbotten, alles umbstendlich und wie es vor-
getragen, an sie ze bringen, wir es auch dabei, in ansehung unser bevelch nit
directe dahin gehe, daß wir eben die übergebung der schrifft in specie an die
Franzosen treiben, sondern allein begehren solten, nit minder noch mehr an
sie ze bringen, bewenden lassen. Waß sich dabei für ein- und widerreden ver-
loffen, sonderlich warumb der Venetianer den zurukhgegebnen gwaldtsbrief
nit annemmen oder denn Franzosen behendigen wöllen, mit vorwandt, daß
hierdurch alles mit Ihr Kayserlicher Maiestät höchstem unglimpff zum
bruch gelangen derfft, wir auch sollchen, umb die dabei erscheinende
schwere ungelegenheit zu vermeiden, wider zu unß mit gewissem reservat
genommen. Waß wir darauff mit denn Spanischen, folgendts auch mit denn
Kayserlichen zu Oßnabrukh communicirt und, wie im postscripto de 10.
huius mit mehrerm außgefürt würdet, es endtlich dabei hetten bewenden
lassen [ 293].