Acta Pacis Westphalicae III A 3,3 : Die Beratungen des Fürstenrates in Osnabrück, 3. Teil: 1646 / Maria-Elisabeth Brunert
96. Sitzung des Fürstenrats (sessio publica II) Osnabrück 1646 Januar 26 / Februar 5
96
Braunschweig-Lüneburg-Calenberg B I fol. 21’–29 (= Druckvorlage); damit identisch
Baden-Durlach A I fol. 23’–29’, Brandenburg-Kulmbach B IV fol. 23–29’, Braun-
schweig -Lüneburg-Celle A I unfol., Braunschweig-Lüneburg-Wolfenbüttel A I
fol. 27’–35, Braunschweig-Lüneburg-Wolfenbüttel B I fol. 17–24’, Fränkische Gra-
fen A II fol. 36–40’, Hessen-Kassel A XIII fol. 24–30’, Magdeburg E fol. 34’–43’, Mag-
deburg Ea fol. 27–36’, Pommern A I fol. 20–26, Sachsen-Altenburg A II 1 fol. 24–32,
Sachsen-Gotha A II fol. 451–456’, Sachsen-Lauenburg B S. 44–60, Sachsen-Weimar A
II fol. 102–105’, Sachsen-Weimar B III fol. 160–167, Grafen von Schwarzburg A I fol.
16–19’, Wetterauer Grafen ( Nassau-Dillenburg) C 1 fol. 27–36, Wetterauer Grafen
( Nassau-Saarbrücken) A III 1 fol. 341–348, Wetterauer Grafen ( Ysenburg) A I unfol.,
Württemberg A I S. 42–55, Druck: Meiern II, 278–284; vgl. ferner Herzogtum Bayern
A I 1 unfol., Magdeburg D fol. 25–30’, Österreich A II (XXXII) fol. 105–106’, Öster-
reich B I fol. 8–10, Österreich B Ia fol. 62–64, Würzburg A I 1a fol. 178–180’.
Conclusum des Fürstenrats Osnabrück auf das Bedenken
Siehe [Nr. 95 Anm. 2] .
von 1646 I 30, Entwurf
Der Entwurf wurde nicht ermittelt. Druck der Endfassung: Meiern II, 285 f. Sie ist nicht
datiert (s. dazu S. 34 Z. 18ff.).
sichtigung des Fürstenrats Osnabrück; Reihenfolge der Beratungen; Bitte an die Kaiserlichen,
die Satisfaktionsverhandlungen mit den Kronen fortzusetzen; geplante Deputation der
Reichsstände in Münster an die Franzosen, um eine Erläuterung ihrer Replik zu erbitten.
Streit um den Platz Magdeburgs beim Votieren. Sessionsstreit zwischen Bayern und Pfalz
und zwischen Bayern, Pfalz und Sachsen. Bitte des Corpus Evangelicorum um Aushändi-
gung der katholischen Gegenbeschwerden
Text: Meiern II, 539 –565; zur weiteren Überlieferung und zur Aushändigung an die Ges.
Württembergs und Brandenburg-Kulmbachs in Münster am 8. Februar 1646 s. APW III A
3/2 [Nr. 67 Anm. 9] .
(Im Rathaus zu Osnabrück). Vertreten: Österreich (Direktorium), Pfalz-Lautern, Würz-
burg, Magdeburg, Basel, Pfalz-Simmern, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Coburg, Sachsen-Wei-
mar, Sachsen-Gotha, Sachsen-Eisenach, Braunschweig-Lüneburg-Celle, Braunschweig-Lü-
neburg-Grubenhagen, Braunschweig-Lüneburg-Calenberg, Württemberg, Hessen-Kassel,
Hessen-Darmstadt, Baden-Durlach, Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Güstrow, Pom-
mern-Stettin, Pommern-Wolgast, Sachsen-Lauenburg, Anhalt, Wetterauer Grafen, Fränki-
sche Grafen.
Österreichisches Direktorium. Des Heyligen Römischen Reichs
fürsten und stände Hochansehnliche Rähte, Pottschafften und Gesanten
etc.! Bey negster sonnabendtssession hetten sie fast durchgehent anre-
gung gethan, daß iedesmahls die proponenda communiciret werden
möchten. Darauf man a parte directorii zu erinnern, man hette vermeinet,
das Churmaynzische directorium würde selbst heraufgekommen sein und
den ersten fürtrag und eröfnung gethan haben, so aber nicht geschehen.
Wan man aber künfftig leicht wißen könne, waß fürkommen werde, sin-
temahl numehr ad ordinem replicae Suecicae geschloßen worden , wolle
er nicht unterlaßen, iedesmahl nach geendigter session die puncta pro-
xima sessione deliberanda zu proponiren etc.
Hierbeneben erinnerten sie sich des dubii, ob dasjennige, so von Münster
kommen, conclusa oder nur gutachten weren. Nun hette er dazumahl
das protocol des directorii im fürstenraht zu Münster
hand gehabt. Wan es aber beliebte, wolle er nur einen punct extractsweise
verlesen etc., wie er dan thate, darinnen unter andern diese wort zu befin-
den: „am 31. Ianuarii aber nach geschehener correlation“. Sehen also hier-
aus, das es zu allen theilen geschloßen, auch re- und correferiret worden.
Darauff er die conclusa, so wie geschloßen, abgefaßett, wie er dan das
concept, so etwan hernach dem Churmaynzischen directorio einzuhendi-
gen, verlesen wolte. Stünde zu ihrer beliebung, ob sie noch was dabey zu
erinnern hetten.
(Inter legendum ipse interloquebatur:) Müste dabey erinnern, daß unge-
achtet man hier es noch nicht resolviret, hetten doch die stände zu Mün-
ster bey den herren Kayserlichen in puncto satisfactionis ansuchung get-
han, hetten aber eine antwort bekommen, die ihnen nicht gar wol gefallen
etc.
Eine Deputation aus KFR und FRM hatte am 1. Februar 1646 die ksl. Ges. zu Münster
aufgesucht. Diese hatten Kritik an der fehlenden Vollmacht der Deputierten durch die
Reichsstände in Osnabrück geübt und darauf hingewiesen, daß die Satisfaktionsverhand-
lungen erst bei Vorliegen des reichsständischen Ga. s aufgenommen werden könnten ( APW
III C 2/1, 533ff.).
weil er aber die nachricht erlanget, so habe er sich’s doch getrawet, hin-
neinzusetzen.
Postea pergebat, et finita lectione stellete er nochmahls den ständen an-
heimb, ob sie noch etwas dabey erinnern wolten.
Österreich . Hette den aufsatz abgefaßet, laße es derohalben dabey be-
wenden.
Pfalz-Lautern
etc. Wegen des durchlauchtigsten, hochgebornen fürsten unndt herrn,
herrn Philips Ludwigs pfalzgrafens bey Rhein etc. , hette er diese ses-
sion wegen Pfalz Lautern und Simmern einnehmen sollen, maßen er sich
beim Churmaynzischen directorio angegeben und legitimiret hette
Weil er nun verstanden, das Bayern ehegestern den vorsitz genommen,
alß er nicht zugegen gewesen, so etwa künfftig seiner fürstlichen gnaden
zu praeiudiz gereichen möchte, hette er deswegen protestiren wollen etc.
Bethe, es ad acta zu registriren und dem reichsprotocollo einzuverleiben
etc.
Was das verlesene concept anbelange, bedancke er sich des aufsatzes hal-
ber gegen daß hochlöbliche directorium. Weil er aber newligst bey der
consultation nicht mitgewesen, wolle er der nachstimmenden erinnerung
erwarten und denselben sich gerne conformiren.
Würzburg. A parte Würzburgk agit gratias und hette dabey nichts son-
derliches zu erinnern. Allein weil es in sich halte, das inskünfftige sowol
den hiesigen als Münsterischen ständen freystehen solte, deputationes zu
thun
Dies steht auch in der Endfassung des Conclusums ( Meiern II, 286 , zweitletzter Absatz,
beginnend Drittens haelt ).
gestatten, sondern gleichsamb inhibiren wolle. Addi ergo posse, wie dan,
wan sie auch vor itzo dergleichen deputation für sich und nicht nomine
Imperii thun wolten, daßelbe ungewehret sein solte.
Magdeburg. Deß Heyligen Römischen Reichs etc. Hocherwürdiger,
Woledtle etc. Hette a parte Magdeburg verlesen hören den begriff des
conclusi uf die drey puncta, so am newligsten sonnabend, [dem 24. Janu-
ar/3. Februar 1646], in die umbfrage kommen, und thete sich gegen das
directorium sowol der bemühung wegen des aufsazes als der verlesung
bedancken. Hette dabey nichts sonderlichs zu erinnern, als das bey dem
puncto, da der re- und correlation gedacht werde
Das Re- und Correferieren wird auch in der Endfassung erwähnt, doch ohne den vorge-
schlagenen Zusatz ( Meiern II, 285 f., hier 286, Ende des vierten Absatzes, beginnend Daß
nemlich).
zuzusetzen: „wie man sich künfftig darüber vergleichen werde“; item zu
dem puncto satisfactionis
In der Endfassung wird die Satisfaktion der Kronen im drittletzten Absatz erwähnt, be-
ginnend Vor das andere ( Meiern II, 286 ). Der vorgeschlagene Zusatz steht dort sinnge-
mäß, jedoch ohne Erwähnung der Gravamina.
auff ehe nicht einlaßen würden, bis die causae Imperii et gravamina erle-
digt; item, wo der deputation gedacht wirdt, addatur: „von beyden reli-
gionen pari numero“
Dies steht sinngemäß in der Endfassung ( Meiern II, 286 , zweitletzter Absatz, beginnend
Drittens haelt ).
Protestire im übrigen, daß Würzburg abermahls vor ihme aufgeruffen
worden. Solte es inskünfftige mehr geschehen, wolle er an den reversus
Bezug auf den Magdeburger Revers über seine Zulassung zum WFK vom 21. Dezember
1645 ( Meiern II, 130 ).
nicht gebunden sein, sondern diejennige stelle suchen und occupiren, die
ihr fürstlicher durchlaucht als erzbischoffen zu Magdeburgk und prima-
ten in Germanien etc. zustünde. Den es were ia ungereimet, wen ein bi-
schoff einem erzbischof unnd primati vorsizen solte etc. Bethe, es zu pro-
tocolliren unnd den reversus beßer in acht zu nehmen.
Basel. Wie Würzburgk. Soviel aber die von Magdeburgk eingewendete
protestation anlange, were daß herkommen bekandt:
von der geistlichen uf die weltliche und nicht von der weltlichen uf die
geistliche banck .
Österreichisches Direktorium. Könne nicht anders sein, weil we-
der Burgund noch Bayern da were, es were dan, das Pfaltz Lautern wei-
chen wolte. (Sahe auch den herrn Würzburgischen an und fragte, ob er
damit zufrieden were.)
Darauf etsliche interlocuta gefielen, worvon man nur diese assequiren
können:
Magdeburg. Absentium non habetur ratio
Siehe APW III A 3/1 [Nr. 19 Anm. 61] .
Pommern. Obschon Burgundt nicht da were, so müste es doch umb der
ordtnung willen mit aufgeruffen werden.
Pfalz-Lautern. Daß haus Pfalz erkenne den herrn erzbischoff dafür
wie andere evangelische unnd weiche soferne.
Würzburg. Sey deßen auch wol zufrieden etc.
Österreichisches Direktorium. Hette soferne seine richtigkeit etc.
Wan aber Pfalz Newburg kehme, das würde ia soweinig weichen alß Bay-
ern, sondern müßte sich Magdeburg erst deswegen mit ihme vergleichen.
Magdeburg. Reverse wehren stricti iuris, darinnen es also gesetzet, das
nach Österreich, Bayern unnd Burgund Magdeburg votiren solte etc. ,
müße also das vierte votum haben.
Österreich. Man hette aber catholischentheils anderen catholischen
nicht praeiudiciren können.
Braunschweig-Lüneburg. Magdeburg habe dißfals gewichen in re-
spect des ganzen collegii unndt weldtlichen banck und nicht allein Bayern
zu gefallen etc. Die chur- und fürstlichen heuser Sachsen, Braunschweig
Lüneburgk und andere fürstliche heuser weren so gut als Bayern.
Nach geendigten solchen interlocutis votirte Pfalz-Simmern. Wie
Pfalz Lautern.
Sachsen-Altenburg. Bedancke sich anfengklich für den woleingerich-
teten, schleunigen aufsatz und hette nichts sonderliches dabey zu erin-
nern, als das, wie Magdeburg gedacht, bey der re- und correlation hinbey-
zusezen „uf maße und weise, wie man sich vergleichen würde“, item das
die deputationes in pari utriusque religionis numero anzustellen. So were
auch die Würzburgische erinnerung in acht zu nehmen, und könte etwan
suo loco also gesetzet werden: „woferne auch sie für gut befinden, ainige
deputation izo zu thun, stunde es zu ihrem gefallen, doch das nichts für-
ginge, dadurch ordo deliberandi könte verrücket werden“ .
Die protestation, so er ehegestern wieder Bayern eingewendet , müße er
auch wieder Pfalz repetiren. Sey bewust, das daß hauß Pfalz nullo iure
den vorsiz praetendire. Daß chur- und fürstliche hauß Sachsen hette vor-
lengst concludiret etc.; möchte wünschen, das die beyden heuser Pfalz
unnd Beyern die befürder- unnd entschafft dieser sachen ihnen auch so
angelegen hetten sein laßen. Protestire derowegen nomine hochgedachtes
chur- unndt fürstliches hauses wieder sölchen genommenen vorsitz und
wolle hiedurch nichts wiedriges oder nachtheiliges eingereumet haben,
mit pitte, sölches ad protocollum zu nehmen.
Sachsen-Coburg. Praemissa gratiarum actione, wegen der re- und cor-
relation sowol der deputation conformire er sich mit Magdeburg wie
auch mit Würzburg darinnen, das zwart den herren Monasteriensibus
die verordtnung einer deputation freyzustellen, doch mit der von Alten-
burg erinnerten condition, das keine unordtnung dardurch veruhrsachet
werde.
Wolle im übrigen die protestation, so er newligst gegen Bayern ad pro-
tocollum gebracht , auch wieder Pfalz repetiret haben und pitte, es
gleichsfals zum reichsprotocol zu bringen.
Sachsen-Weimar. Peractis gratiis etc., hette nichts dabey zu erinnern,
als was schon von den vorsitzenden beygebracht, ohn allein, ob etwan ad
verba „zusammengezogen“
Das Wort steht auch in der Endfassung ( Meiern II, 286 , Ende des zweiten Absatzes, be-
ginnend So viel aber). Der vorgeschlagene Zusatz wurde nicht eingefügt.
chen herren plenipotentiariis beliebet“. Und weil das datum nach dem
newen calender gesetzett , könte wegen der evangelischen auch der alte
mit darbeygesezet werden.
Repetire im übrigen wegen Weymar und Eisenach die protestation wegen
des vorsitzes auch wieder Pfalz und wiederhole auch sein ganzes votum
wegen Sachsen-Gotha und -Eisenach.
Braunschweig-Lüneburg. Sagete danck für daß concept und hette
nichts zu erinnern, als was Sachsen Altenburg von gleicheit der deputirten
von beyden religionen angereget, item was Würzburg erinnert, daß
nemblich den herren Münsterischen an abordtnung einer deputation
keine hinderung zu machen, doch das es nur zu einholung einer erleute-
rung oder erhebung der notarum, nicht den ordinem deliberandi zu inter-
vertiren noch mit den cronen a part zu tractiren, geschehe.
Sonst hette auch Magdeburgk andeutung gethan, als wan die herren Fran-
zosen ordinem auch belieben würden. Aldieweil er aber ganz andere und
fast contrari nachricht hette, das sie nemblich lieber sehen, wan der passus
satisfactionis pari passu tractiret würde
die herren Schwedischen zu referiren.
Atque haec pro triplici voto, wegen Braunschweig-Lüneburg-Cel-
le, -Calenberg und des fürstenthumbs Braunschweig-Lüneburg-
Grubenhagen.
Und was dabey Sachsen Weymar wegen des newen calenders erinnert,
were gleichsfals nötig, das nemblich der alte calender mit darbeygesetzet
werde.
Württemberg. Des Heyligen Römischen Reichs etc. Hocherwürdiger,
Hochedtle etc. Bedanckte sich anfengklich gegen das directorium des auf-
satzes und erpietens wegen communication der punctorum proponendo-
rum, und hette nichts dabey zu erinnern, alß waß von Magdeburg gesche-
hen, welches votum er repetirte, sonderlich aber, das die deputation dahin
zu restringiren, daß dieselbe nicht zu tractiren, sondern nur declaration
einzuholen und hernach anhero zu communiciren angesehen sein solle
Dies steht in der Endfassung ( Meiern II, 286 , zweitletzter Absatz, beginnend Drittens
haelt ).
Was wegen des newen calenders erinnert worden, wiederhole er, wie im-
gleichen de paritate deputatorum utriusque religionis etc., und das umb
soviel mehr, weil die herren Franzosen sich erklehret, anderer gestalt
keine deputation anzunehmen.
Hessen-Kassel. Wegen seiner gnedigen fürstin und frawen agit grati-
as, und habe nichts dabey zu erinnern alß wie Würzburg wegen freystel-
lung der deputation, doch mit der Braunschweigischen Lüneburgischen
restriction, und wiederhole im übrigen die Magdeburgische, Altenburgi-
sche unnd Weymarische erinnerungen etc.
Hessen-Darmstadt. Praemissa gratiarum actione, habe er nichts zu
erinnern, alß was von Würzburg und Magdeburg de re- et correlatione,
item de deputationibus, wie auch von Weymar wegen des newen calen-
ders angeführet worden.
Baden-Durlach. Actis itidem gratiis, habe nichts weiters, sondern
conformire sich ratione deputatorum mit Würzburg, im übrigen mit
Magdeburg unndt Altenburgk.
Mecklenburg-Schwerin. Bedancke sich und habe gleichfals nichts zu
erinnern. Referire sich nur allein der kürtze halber ratione deputationis
auf Würzburg, ratione paris numeri aber auf Braunschweig Lüneburgk
etc. Waß sonst Würtenberg gedacht, daß die herren Französische ander-
gestalt keine deputation annehmen wolten, stelle er zwar dahin. Ratione
materiae und beschaffenheit dieser tractaten sey es an ihm selbst höchst
nötig, das aber die frembden cronen hierunter etwas fürschreiben wolten,
halte er, sey wieder das reichsherkommen und ihnen daßelbe nicht nach-
zugeben.
Conformire sich sonst mit Braunschweig Lüneburgk, das man sich in
dem punct, als wan die cronen zuvorders die tranquillirung des Römi-
schen Reichs suchten
Steht ähnlich in der Endfassung ( Meiern II, 286 , drittletzter Absatz, beginnend Vor das
andere ).
hette er von monsieur de La Barde verstanden, welcher ihme den
punctum satisfactionis unnd daß derselbe pari passu tractiret werden
möchte, hoch recommendiret, ja sogar gebeten, das er sein votum dahin
richten möchte.
Der re- und correlation wie auch der deputation halber in pari numero,
wie Magdeburgk. Und were auch die erinnerung wegen des newen und
alten calenders nötig.
Mecklenburg-Güstrow. Idem.
Pommern-Stettin. Ob er
Wesenbeck (s. [Nr. 95 Anm. 21] ).
sondern sein collega , welcher folgendes tages nach Münster verreisen
würde, so habe er doch aus deßen relation und dem darbey gehaltenen
protocollo
Vermutlich meinte Wesenbeck die Mitschrift des kurbg. Sekretärs Fehr (s. S. CIV Anm.
341); denn das ausgearbeitete Protokoll der Sitzung vom 3. Februar wurde erst am 5. Fe-
bruar diktiert (s. [Nr. 95 Anm. 1] ).
votis gemeeß sey. Repetire demnach daß pium votum zu den friedenstrac-
taten, sage danck für die mühewaltung und habe nichts zu erinnern, son-
dern laße ihm dasiennige, was schon fürkommen, gefallen. Stehe er aber
selbst mit Mecklenburg an, ob ratione deputationis den frembden cronen
dergleichen einzureumen. Sub finem sey gesezet, als wan es also per
maiora geschloßen worden . Weil sich aber im protocol fast einstimmige
vota fünden, könte solches („per maiora“) ausgelaßen und vielmehr ein-
müetiges conclusum oder bedencken genennet werden.
Pommern-Wolgast. Idem.
Sachsen-Lauenburg. Wie Mecklenburg Schwerin unnd Güstrow.
Anhalt. Saget danck und conformiret sich mit Magdeburg, Altenburgk,
Weimar, Braunschweig Lüneburgk etc.
Wetterauer Grafen. Negst gebüerender dancksagung wiederholen
[sie] das Würzburgische, Altenburgische, Weymarische unnd Pommeri-
sche votum.
Fränkische Grafen. Gleichsfalß negst dienstlicher dancksagung, habe
er sich mit denen fast einstimmenden votis soviel mehr zu conformiren,
weil er bey newligster session selbst nicht gewesen
Siehe [Nr. 95 Anm. 85] .
liche votum unnd hette sonst ratione legitimationis beym Churmayn-
zischen directorio sich schon eingestellet etc.
Vollmacht oder Kreditiv Oelhafens als Ges. des Fränkischen Grafenkollegiums konnten
nicht ermittelt werden. Oelhafen war im September 1645 zum Ges. der Fränkischen
Gf.en berufen worden, nachdem er zuvor der am 19. September 1645 aufgehobenen Ge-
sandtschaft des Fränkischen Kreises angehört hatte, für die er auch seitens der Fränkischen
Gf.en bevollmächtigt gewesen war. Außerdem war er von einzelnen gfl. Familien bevoll-
mächtigt worden ( APW III A 3/1 [Nr. 1 Anm. 7] ; Ernst Böhme, 288ff.).
erinnern: Ob der clausul, da von anstellung einiger particular- und nicht
reichsdeputation geredet wirt, noch dieses zu annectiren, das alles, was
erhebet würde oder sonst dabey fürginge, zeitlich anhero communiciret
werden müchte
Dies steht sinngemäß in der Endfassung ( Meiern II, 286 , zweitletzter Absatz, beginnend
Drittens haelt ).
Österreichisches Direktorium. Die Würzburgischen, Altenburgi-
schen, Magdeburgischen und Braunschweig Lüneburgischen monita sol-
ten hinneingerücket werden etc. Die wort „per maiora“ könne er nicht
finden etc. Bayern habe allein dissentiret, Würzburg were indifferent ge-
wesen mit dem bescheidt, wan’s fürträglich were. (Funde sie aber entlich
unnd striche sie gar aus.) So könte auch das datum außgelaßen werden,
zumahl es ohnedas nicht breuchlich, zu den bedencken oder gutachten
das datum zu setzen.
Bey der II. quaestion würden sie es nicht recht eingenommen haben, lase
demnach die ration noch einsten ab.
Sachsen-Altenburg, Braunschweig-Lüneburg und andere.
Auf die maße könne es woll stehenpleiben.
Österreichisches Direktorium. Bey der III., die deputation betref-
fendt, sey schon restringiret per verba: „doch keine reichsdeputation“,
item: „umb einholung fernerer erklehrung“
In der Endfassung steht: doch nicht in Form einer Reichs=Deputation und zu Einholung
mehrer Erklaerung ( Meiern II, 286 , zweitletzter Absatz, beginnend Drittens haelt ).
Braunschweig-Lüneburg. Addatur saltem „aber nicht zur handt-
lung“ , wie imgleichen von demselben und anderen ständen nochmahls
erinnert wurde, das die deputati von beyden religionen in gleicher anzahl
genommen werden müchten.
Magdeburg. Erinnerte nochmahls wegen der re- und correlation.
Österreichisches Direktorium. Hette es noch nicht setzen wollen,
weil man sonst wol wiße, waß reichsherkommens [sei]. Man könne sich
deswegen doch noch wol vergleichen, wan man erst waß zu re- und cor-
referiren hette.
Status. So könte die clausul dißmahl noch wol außen bleiben.
Magdeburg. Sey indifferent.
Braunschweig-Lüneburg. Addatur etiam, daß sie alles, waß bey den
deputationibus fürgehet, zeitlich communiciren .
Sachsen-Altenburg. Were vom herrn Fränckischen erinnert, das sie,
waß erhoben würde, communiciren müchten. Pro verbo „erheben“ pona-
tur: „was fürginge“
In der Endfassung steht: was an einem oder andern Ort in Erfahrung und Erlaeuterung
gebracht wird ( Meiern II, 286 , zweitletzter Absatz, beginnend Drittens haelt ).
lung extendiret werden.
Österreichisches Direktorium. Den tag habe er gar außgelaßen,
beim Österreichischen directorio brauche man nur den newen calender.
Hierauff mutabat mutanda, mit erbieten, er wolle es noch des tages dem
Churmaynzischen directorio, eadem ratione wie sie, durch den protocol-
listen oder secretarien, insinuiren laßen, und solte das Münsterische con-
clusum
Gemeint ist das Bedenken der drei Reichsräte von 1646 I 30 (s. [Nr. 95 Anm. 2] ).
tocols etc. fürderlichst communiciret werden.
Ferner proponirete daß hochlöbliche directorium: Weil dieß nun richtig
unnd man wiße, was man künfftig für eine ordtnung halten wolle, so frage
sich’s noch, ob man erst der herren Münsterischen declaration erwarten
oder nurt fortfahren unnd zu den consultationibus schreiten wolle.
Halte seinestheils a parte Österreich dafür, weil man schon wiße unnd
geschloßen habe, quo ordine zu deliberiren, so hette man nicht eben des
Churmaynzischen directorii ansage zu erwarten, sondern in Gottes nah-
men mit den deliberationibus fortzufahren.
Magdeburg und alle übrigen. Consentiunt.
Pommern. Doch erst [sei] das Churmaynzische directorium zu verneh-
men, damit es keine confusion gebe etc.
Braunschweig-Lüneburg. Wie daß Österreichische directorium.
Fränkische Grafen. Erinnere nur unvorgreifflich, ob nicht erst re-
und correlationen zwischen dem hiesigen fürsten- unnd stäteraht gesche-
hen könne.
Sachsen-Altenburg. Das sey eben daßiennige, deßen man sich uber
die herrn Münsterischen beschwere.
Österreichisches Direktorium. Hetten vernommen, was der herr
Fränckische abgesante erinnert etc. Nun hielte er wol selbst dafür, wan
man erst mit dem churfürstlichen collegio referiren könte, so würde es
nicht undienlich sein etc. Weil man aber darzu vor itzo nicht kommen
könte
erbaren reichsstäte ihr conclusum absonderlich übergeben.
Reliquis annuentibus consurgebat Sachsen-Altenburg unnd bate no-
mine der herren evangelischen zu befördern, das die responsa catholico-
rum ad gravamina evangelicorum ehist erfolgen unndt darauf die tracta-
ten angetreten werden, damit man hierdurch die haubttractaten nicht auf-
halte. Dan weil man in deme einig, das die causae Imperii erst tractiret
werden solten, darunter die gravamina eines von den fürnembsten weren,
so were zu wunschen, das man schon an einem täfflein beysammenseße
unnd deswegen miteinander handelte. Gott, der Herr, werde auch gnade
geben, das sich mittel unnd expedientia finden, und zweifele nicht, des
hochansehnlichen Osterreichischen herrn abgesanten erinnerung werde
nicht ohne gute würckung sein.
Österreichisches Direktorium. Verlase erstlich die clausul, so er we-
gen fortsetzung der consultationen hinneingerucket etc.
Bezug auf die Endfassung ( Meiern II, 286 , Ende des zweitletzten Absatzes, beginnend
Drittens haelt ).
mina anlange, soviel er vernommen, weren sie schon drüben in der dictatur
gewesen, ob sie aber den herren protestirenden communiciret, wiße er nicht.
Status. Negant esse factum etc.
Österreichisches Direktorium. Wolle es aber a part erinnern etc.
Anitzo were noch zu bedencken, was und wieviel man künfftige session
zu deliberiren fürnehmen wolle. Halte dafür, man könne es vom anfang
beim prooemio bewenden laßen, welches fürnemblich drey puncta in sich
habe :
1. ob die stände des Reichs der cron Schweden feinde oder nicht,
2. von der cron Hispanien etc.,
3. wegen des Schönbeckischen proiects etc.